Cannes 2008: Tag 0 (13. Mai – ein Tag vor der Eröffnung)

Diesmal scheint in Cannes “low key” angesagt zu sein: Diverse Firmen haben ihr Angebot abgespeckt. Sony Broadcast erscheint zum Beispiel überhaupt nicht. Eigentlich schade, denn etwas Technik auf einem Filmfestival ist immer interessant. Zumal nun viele auf HD umsteigen. Im Bereich “Glamour und Party” war früher auch mehr los: Bis jetzt haben Luxus Juwelier “De Grisogono” und Swarovski ebenfalls Ihre Events annulliert.Der Pressemeute macht das jedenfalls nichts aus: vor- und hinter mir höre ich ständig Deutsche Journalisten, die am Dienstag, noch bevor es richtig los geht, sämtliche PR Büros der Verleihe abklappern, damit auch ja kein Termin verloren geht. Wenigstens lädt die Presselounge zum Verweilen ein.

Jack Black is in Town, entsprechend groß die Pressemeute, selbst morgens um halb Zehn. Der heutige erste Tag verspricht keine besonderen Highlights, deshalb klammern sich Fotografen und EB Teams an jeden Strohhalm.Die Presselounge mit MeerblickIndy sitzt noch nicht einmal im Flieger, trotzdem harren die lokalen Franzosen bereits vor dem roten Teppich aus.Seit Jahren ein Manifest: Die Franzosen senden täglich von dieser Bühne. No Access for RTL and ARD.Sponsoring, wohin der Blick auch fällt.Der Presse geht´s nicht besser als dem Fan auf der Strasse: In den Hotelfluren reihen sich die Journalisten aneinander, um sich auf die begehrten Listen der Photo- und Presscalls setzen zu lassen.Paramount haut mal wieder auf die Pauke: Das Carlton mutiert zur Showbühne.Touristen versuchen vor dem “Palais des Festivals” die Unterschrift Ihrer Lieblingsstars zu entziffern.

Alle Bilder © Mandoga Media.

Corey & Corey

Guten Tach! Leicht verspätet, aber besser als nie, meldet sich der neue Mitblogger erstmals beitragstechnisch zu Wort. Um kurz zusammenzufassen, was die werte Leserschaft von mir erwarten kann – nun, ich möchte einerseits Obskuritäten aus der Kuriositätensammlung des Kinos vorstellen (was vermutlich das ein oder andere Crossover mit badmovies.de mit sich bringen wird…), andererseits natürlich auch das aktuelle Kinogeschehen kritisch kommentieren, und dritterseits auf versteckte Perlen hinweisen, die sich auf einen der umpfzig Digital-Sender verirrt haben und größeres Publikum verdient hätten.

Der Debütbeitrag geht gleich in die dritte Richtung – The Biography Channel (zu finden im Premiere/Kabel Deutschland-Paket des geringsten Misstrauens) wird ab Juni die Reality-TV-Serie The Two Coreys unter dem Titel Corey & Corey ausstrahlen. Futter für 80er-Jahre-Fans, denn Corey Haim und Corey Feldman galten für ein paar kurze hektische Jahre in eben dieser Dekade als Komik-Traumpaar (eingedenk Daddy’s Cadillac aka License to Drive). Die Prämisse der Show: nach mehreren Jahren, in denen sich die beiden Coreys nicht gesehen haben, zieht Haim bei Feldman ein, mit den üblichen mehr oder weniger Reality-TV-mäßigen Hilariositäten. Gerüchterhalber ist die Show zwar ähnlich Hogan Knows Best gescripted, wird aber nach ersten Recherchen recht positiv aufgenommen. 80er-Nerds wie meinereiner sollten also mal reinschauen. Ich werde rechtzeitig die Sendedaten mitteilen.

Zum ersten Mal im Autokino

Gestern Abend hat meine Liebste mich spontan ins Autokino Aschheim entführt. Ich war zuvor noch nie im Autokino, daher war für mich alles neu und aufregend.

Autokino AschheimIm Grunde ist alles ziemlich genauso, wie man es aus den amerikanischen Filmen kennt – abgesehen natürlich von Spione wie wir: bis zu 1000 Autos, die Reihe an Reihe stehen (auf eigens konstruierten Bodenwellen, damit man eine bessere Sicht hat), gutes Wetter, eine riesenhafte Leinwand (36 x 15 Meter!), Fritten, Burger, Bier. Der Sound kommt bequem übers Autoradio (honi soit qui mal y pense).

Lichthupen, richtig Hupen und Motor-Laufenlassen ist verboten. Das Tolle aber ist: Man kann reden, so laut und so viel man will, Raucher können rauchen, und doofe Sitznachbarn, mit denen man sich um die Armlehne kappelt (wie in manchen Zivilvorstellungen), gibt es auch nicht. Stattdessen stellt man einfach seine Rückenlehne zurück und genießt.

Vom Ablauf her entspricht der Besuch des Autokinos ziemlich genau dem eines normalen Kinos: Anfahrt, Anstehen in einer langen Schlange, Kauf von Eintrittskarten (Bezahlung pro Person) an einer kleinen Drive-In-Bude (bei zwei Anstellspuren verkauft der Kassier abwechselnd links und rechts), Suchen eines Platzes (wer ein hohes Dach hat, bitte hinten parken), Motor aus, und erstmal ab in die „Lobby“, wenn man das hier so nennen darf. Dort gibt es Hamburger, Cheeseburger, Hotdogs, Fritten, Bier, den üblichen Süßkram, aber auch Radios und Heizlüfter gegen Pfand. Teile des Kinos sind eigens mit Steckdosensäulen dafür ausgestattet.

Burger im Autokino AschheimZwischen Werbung und Film, sowie im Film selbst gibt es eine Pause, um die Leute zum Konsumieren zu animieren. Da natürlich jeder soviel ins Kino mitbringen kann, wie er will (in den hinteren Reihen soll bisweilen sogar gegrillt werden, das stelle man sich mal im Gabriel vor…), animieren die Kinobetreiber natürlich mit allen Mitteln (und mit wirklich bezahlbaren Preisen) zum Kauf der eigenen Produkte.

Der Start des Films scheint durch das unzufriedene Hupen der Zuschauer eingeläutet zu werden, analog zu „we want the show“, die Bildqualität steht in direkter Abhängigkeit zur Sauberkeit der eigenen Windschutzscheibe und somit allein in eigener Verantwortung. Das Autoradio liefert den Ton in beliebiger Lautstärke.

Vor der Vorstellung lernt man die nähere Umgebung persönlich kennen, wer Hilfe beim manuellen Einstellen seiner Radiofrequenz braucht, findet diese schnell. Während des Films deutet unfreiwilliges rhythmisches Lichthupen aus den hinteren Reihen auf gewisse Ablenkungen hin, und nach dem Film starten die Motoren, die Autos verschwinden in der Nacht.

Was einerseits als anonymes Vergnügen gedeutet werden kann (niemand muß aussteigen oder sich auch nur mit irgendjemandem unterhalten), kann andererseits auch als extrem kultige Gemeinschaftserfahrung gewertet werden. Wer genug Stereo unter der Haube hat, kann den Film auch auf mitgebrachten Campingstühlen, aufblasbaren Sofas oder im aufblasbaren Planschpool angucken, getunte Autos werden sowieso gern vorgeführt. Wie gesagt: Kult pur!

Hier hätte die Pressevorführung von Cars, Autobahnraser oder nun Speed Racer voll ins Schwarze getroffen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden – allerdings dürfte der übliche Vormittagstermin ein Ding der Unmöglichkeit sein. Und die Kollegen ohne Autos werden sicher per Fahrgemeinschaft mitgenommen. Notfalls holt man sich halt einen Stuhl aus der Cafeteria, da geht sicher was.

Ich werde auf jeden Fall nicht nochmal 35 Jahre warten, bis ich meinen nächsten Besuch im Autokino antrete. Nur gucke ich dann wohl nicht Love Vegas an…


Größere Kartenansicht

PS: Die beschissenen Fotos habe ich mit meinem Ersatzhandy gemacht, meines ist in Reparatur. Ich denke, das Stück Nachspann, das oben zu sehen ist, wird mir wohl keiner ernsthaft als Piraterie auslegen. Auch gibt es mittlerweile zwei Leinwände (eine weitere in der Nordecke), statt nur einer. Wählt man einen entsprechenden Standplatz, kann man beide Filme gleichzeitig ansehen, vorausgesetzt, man schaltet zwischen den beiden Radiofrequenzen hin und her oder benutzt zwei Radios… Praktisch, wenn Sie was anderes sehen will als Er. Wo sonst gibt es sowas?

Zum Thema Indy

Allen, die aufgrund der Suchbegriffe „Indiana Jones Pressevorführung“ auf diese Seite kommen (laut Statistik sind das einige): Ich weiß, wann und wo sie in München sein wird, aber ich werde das hier natürlich nicht veröffentlichen. Was ich mich aber zu sagen traue: Die PV wird sicher in der deutschen Fassung sein, deutschlandweit zum selben Tag und dieser wird in der Startwoche liegen. Doch Gemach: Wenn alles so läuft, wie ich’s gehört habe, liegen die Einladungen morgen in der Post. Analog, stilvoll.

Neue Blogger an Bord

Ich freue mich, heute zwei neue Blogger begrüßen zu können:

Mit Markus Risser wird sich hier ab sofort der Meister von Badmovies.de zu Wort melden. Ich bin selbst schon sehr gespannt, was Markus schreiben wird – das ist ja das schöne am Bloggen! Besonderer Dank gilt hierbei Torsten Dewi, der das Synergiepotential erkannte und den Kontakt herstellte.

Alexander Sandvoss

Auch wird es hier bald ein kleines Experiment geben. Mit Alexander Sandvoss wird sich ein versierter Medienmacher aus Südfrankreich zu Wort und Bild melden: Experimentellerweise wird es von ihm ein kleines, möglicherweise nicht ganz regelmäßiges Foto- und Impressionstagebuch von den Filmfestspielen von Cannes geben. Alexanders Augenmerk wird hauptsächlich auf dem visuellen Aspekt liegen, doch wenn er etwas dazu schreiben will, steht ihm das natürlich frei. Alexander bloggt nur für den Zeitraum von Cannes, wer Bildmaterial und Kooperationsmöglichkeiten in dieser Richtung sucht, kann sich vertrauensvoll an Mandoga Media wenden.

23. Black International Cinema Festival Berlin

Beim Marketing-Blog gibt es den genialen Archetyp des Presseverhinderers. Der Presseverhinderer ist jemand, der Marketing und PR machen soll, aber unfähig ist, aus der Sicht der Presse zu beurteilen, ob das, was der Presseverhinderer an die Presse rausschicken will / der Presse zur Verfügung stellen will, auch attraktiv oder informativ für die Presse ist.

Heute habe mal ich Post vom Presseverhinderer bekommen.

Es handelt sich um eine Info-e-Mail für das Black International Cinema Filmfest in Berlin, das sich offenbar auf Black Cinema konzentriert, doch dabei sind noch Infos eines gewissen Fountainhead, wer auch immer das sein mag, und von The Collegium T.V., von dem man nur erahnen kann, dass es irgendwas mit Fernsehen zu tun hat.

Völlig ohne Anrede oder Anschreiben wird mir hier eine Liste von Veranstaltungen hingeklatscht (die noch dazu erst auf Seite zwei einer ansonsten leeren Mail anfängt), dazu zwei PDFs, viele Links und keinerlei Info, worum es überhaupt geht, warum ich diese Mail bekomme und so weiter. Ein Wunder, dass mein Spamfilter die nicht von alleine aufgehalten hat. Hier die Mail als PDF.

Eine kurze mittellange Recherche ergab, dass es sich bei dem Filmfest um ein Filmfest, bei Fountainhead um eine multikulturelle Tanzgruppe und beim Collegium um ein interkulturelles Fernsehprogramm des Fountainhead Tanztheaters handelt (Infovideo bei, wie könnte es auch anders sein, YouTube).

Also ein durchaus berichtenswertes Ereignis. Doch leider kommt die Mail einen Tag vor Festivalbeginn etwas zu spät für meinen Geschmack, auf der Webseite des Black International Cinema gibt es zuviel Informationen auf einmal, und zudem überhaupt keine Menuführung, und erst nach einigem Suchen habe ich ein PDF mit einer Art Übersicht und ein paar Erklärungen gefunden.

Ich fürchte, dass die meisten Kollegen mit weniger Geduld die Mail schon nach dem Überfliegen der ersten zwei Seiten gelöscht haben. Schade, denn ein interkulturelles Filmfest kann schon eine wunderschöne Erfahrung sein.

Ach ja: Das Festival findet statt vom Do., 8. bis Mo., 12. Mai 2008, und zwar im Moviemento-Kino Berlin-Kreuzberg, Kottbusser Damm 22.

Nachtrag: Das Thema wurde prompt aufgegriffen. Vielen Dank!

Trailerrecycling

Ein Freund hat mich auf diesen Trailervergleich zwischen Batman (1989) und The Dark Knight (2008) hingewiesen. Erschreckend: Beide Trailer sind praktisch identisch. Was mag hinter dieser Psychologie stehen? Von sublimer Psychologie über eine Standard-Köderrezeptur für die Massen bis zur simplen Faulheit eines Cutters ist alles möglich:

See more funny videos at CollegeHumor

Nachtrag vom 13.5.08: Ein findiger Kollege (und offenbar Batman-Fan) hat ein wenig nachgeforscht und kam zu der überraschenden Erkenntnis, dass der 1989er-Trailer dem 2008er-Trailer nachempfunden wurde. Hier die Auflösung, hier der Originaltrailer von 1989. Dafür liegt dieser Eintrag jetzt zusätzlich in der Kategorie „Fan Fiction“.

Ebert bloggt!

Ein äußerst illustrer Neuzugang unter uns Bloggern ist niemand geringeres als Roger Ebert. Der Pulitzerpreistragende Kritiker mit eigenem Filmfest ist zwar noch ein Blog-Küken (er bloggt erst seit 21. April), dürfte sich aber bereits nicht mehr über mangelnde Aufmerksamkeit beschweren können. Das dürfte auch an Posts wie diesem hier liegen.

Roger Eberts Blog findet man – natürlich – unter den Blogs der Chicago Sun-Times.

Michael Bully Herbig: Fluch oder Segen?

Okay, die Überschrift ist ein wenig reißerisch. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Bully noch so gut finde wie früher. Als Münchner bin ich ein Bully-Kenner der ersten Stunde: Noch zur Schulzeit ließ ich mich von Markus Langemann und der Morgengcrew radiowecken. Bereits damals spielte Bully, eigentlich nur ein Sidekick, den Moderator an die Wand, der bisweilen recht gestreßt wirkte und auch mal schnappig wurde. Könnte aber auch alles nur Show gewesen sein. Dann kamen die Bayern-Cops, die Bullyparade und auch die Filme.

Heute ist Bully allgegenwärtig: Er castet im TV für seinen Wickie-Film (nein, ich gehe nicht als Faxe), dreht selbst und spielt auch mal kleine Rollen in den Filmen anderer. So zum Beispiel jüngst in Asterix bei den Olympischen Spielen. Und nun kommt der Brandner Kaspar:

Ich halte Herrn Herbig für einen hochkreativen Menschen und für einen überaus fähigen Regisseur. Seine Fähigkeiten für Dialog und Schauspielerführung suchen ihresgleichen. Allerdings halte ich auch Erkan und Stefan für seinen besten Film – denn die anderen Filme zeigen zu deutliche Zeichen der Institutionalisierung des Humors, der zudem auch für meinen Geschmack zu sehr dem Mainstream-Geschmack angepaßt ist*. Ich habe den Eindruck, dass es eine Art „Comedy-Clique“ gibt, die als für den Spaß im Lande verantwortlich verkauft wird (nicht zuletzt durch die Einspieler bei ProSieben).

*Nachtrag an dieser Stelle: Natürlich habe ich mich beim Schuh des Manitu und bei Traumschiff Surprise streckenweise fast bepisst vor Lachen, aber diesen Filmen fehlte die … jugendliche Frische und die cineastische Unschuld, wie Erkan und Stefan sie eben noch hatten. Lissi war dann nur noch nett, da fand ich die ganze Yeti-Story zu aufgesetzt, das hätte man auch schöner lösen können.

Abgesehen davon, dass es mir bei deutscher Comedy grundsätzlich die Zehennägel aufstellt (nicht zu verwechseln mit Kabarett, wohlgemerkt), frage ich mich, ob „die Prise Bully“, die so oft zu finden ist, einem Werk nicht eher schadet denn ihm zu nützen. Klar, für die Kasse ist es gut, wenn Bully seine Grimassen zieht, weil der, sagen wir, durchschnittlich interessierte Bürger mehr Bully tendenziell sicher besser findet als weniger Bully. Bully ist irgendwie wie Maggi, das sich früher auch jeder übers Essen geschüttet hat. Er ist jedoch nicht das Salz in der Suppe, eine notwendige Zutat.

Andererseits habe ich mir zum Beispiel die Figur von Hui Buh, dem Schloßgespenst schon immer anders vorgestellt als in der jüngsten Verfilmung. Dieses läppische Gespenst kommt meinen Kindheitserinnerungen an die Hörspielserie mit Hans Clarin nicht einmal entfernt nahe.

Nun mimt Bully den Boandlkramer (den Gevatter Tod, für alle Nichtbayern) in der Vilsmaier-Verfilmung, siehe Teaser. Ich habe jedoch meine Probleme mit dieser Besetzung, denn ich kann den Tod (!) nicht ernstnehmen (!!). Und das ist ja wohl Grundvoraussetzung für den Brandner Kaspar. Mit dem Tod anzustoßen und um sein eigenes Leben zu spielen, ist outrageous, nicht lustig.

Nichts gegen Michael Herbig in Person. Doch man sollte aufpassen: Starke Gewürze verwendet man ja auch nur in kleinen Dosen. Wenn man mich fragt, kann er sich hinter der Kamera besser entfalten, sollte sich mehr auf seine Wurzeln konzentrieren und weniger den Pro7-Comedy-Massengeschmack bedienen. Denn Bully Herbig dürfte noch einige Talente „up the sleeve“ haben, die uns noch gewaltig überraschen können. Doch denke ich, dass der Mann mehrere sehr zufriedenstellende Verträge mit dem Entertainment-System haben dürfte und daher eher wenig Interesse, sich in nächster Zeit neu zu erfinden. Schade. Doch ich bin geduldig.

Das Ministerium für Friedenserziehung informiert

Als <ironie> linientreuer Bürger dieses Landes </ironie> bin ich natürlich gerne bereit, folgende e-Mail des MFFE ohne jegliche Hinterfragung öffentlich zu machen:

Sehr geehrter Bürger, sehr geehrte Bürgerin,

wir möchten Sie hiermit darüber informieren, daß das im Rahmen der jüngsten Sicherheitsgesetzgebung neu gegründete Ministerium für Friedenserziehung (www.mffe.de) ab sofort seine Arbeit aufnimmt. Bitte lesen Sie die folgenden Informationen aufmerksam, da sie zum Verständnis künftiger politischer Prozesse und Entscheidungen in diesem Land von großer Wichtigkeit sind.

Die Hauptaufgaben des Ministeriums für Friedenserziehung liegen in der politischen Aufklärung der Bevölkerung, in der Herausbildung einer engagierten Bürgerschaft, die aktiven Anteil an der Gestaltung und Verteidigung unserer Demokratie nimmt. Zu diesem Zweck veröffentlicht das Ministerium diverse Informationsmaterialien und Aufklärungsfilme und unterhält ein weites Netzwerk geschulter politischer Berater. Im Rahmen seiner Arbeit für den Friedensschutz wertet es die Beobachtungen von Bürgern und Polizeikräften aus, kämpft gegen Spionage und Terrorismus und koordiniert die Arbeit von Schutztruppen und Geheimpolizei. Unsere Abteilung 7b beschäftigt sich letztendlich mit der Einschätzung verdächtiger Individuen und entscheidet gegebenenfalls über ihre Behandlung im Rahmen des institutionalisierten Strafvollzugs.

Viele weitere Details zur Arbeit unseres Ministeriums finden Sie auf unserer neugestalteten Website unter www.mffe.de. Neben ausführlichen Informationen über die zahlreichen Aspekte unserer Arbeite finden Sie Formulare, mit denen Sie verdächtige Beobachtungen in Ihrer Umgebung melden können, einen Test zur Feststellung Ihres persönlichen ideologischen Profils sowie eine Liste ab sofort indizierter literarischer und filmischer Werke.

Da unserem Ministerium daran liegt, das ihm zur Verfügung stehende Budget für Ihre Sicherheit und nicht für Werbemaßnahmen zu verwenden, bitten wir Sie um Ihre persönliche Unterstützung bei der Bekanntmachung unserer Arbeit. Es ist ganz einfach:

Senden Sie einfach diese Mail (den Link zu diesem Post, Anm. d. Red) an alle Ihre Bekannten, Verwandten und Arbeitskollegen,

und in kürzester Zeit wird unser Ministerium im ganzen Land bekannt sein, ohne auch nur einen Cent Ihrer Steuergelder dafür verschwendet zu haben. Sie werden merken, daß sich die Sicherheit Ihrer Umgebung innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches verbessern wird!

Also zögern Sie nicht – tun Sie Ihr Bestes zum Wohl Ihrer Mitbürger, zum Wohl der Menschen, die Sie lieben. Tun Sie Ihren Teil für eine sichere Zukunft!

Hochachtungsvoll dankt,

Ihr Ministerium für Friedenserziehung

Abteilung 1

Abteilung für öffentliche Aufklärung

(mehr Infos? Hier.)

Go ahead, make my day.