Vorgestern abend gab es die Premiere zu Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein. Tagsüber war ich in einer Apple-Veranstaltung für Fotografen gewesen, nach vier Stunden Fachinformationen auf Profi-Niveau schwirrte mir gewaltig der Kopf. Da freute es mich umso mehr, die fidele Truppe um Roland Reber mal wieder zu Gesicht zu bekommen. Als wir bei den Museum Lichtspielen ankamen – ein total sympathisches Kino, nur so eng, daß ich mich wie ein Thrombus fühle, egal, wo ich mich hinstelle – standen die Premierenbesucher schon vor dem Kino draußen, so voll war es. Regisseur Roland Reber trug eine gelbe Armbinde mit der Aufschrift „Raucher“: Ein nachdenklich stimmendes Statement über den Zustand der Freiheit in unserer Republik. Zum einen darf man eigentlich niemanden zum Passivrauchen zwingen, zum anderen aber kann man die Raucher ja auch nicht einfach wie Hunde vor die Tür jagen. Eine Pattsituation, in meinen Augen treffend kommentiert.
Was dem Vergnügen keinen Abbruch tat. Sogleich wurde ich mit einem Getränk versorgt, und man überreichte man auch höchst feierlich den offiziellen Premieren-Lebkuchen (siehe Bild). Was es damit auf sich hat, ist schnell erklärt: Ein ganzer Kuchen wäre wohl zuviel gewesen für die Premierengäste (da es auch noch Sandwiches geben sollte), irgendwelcher Kram wird zum Staubfänger (und paßt in negativer Weise ja zum Film), also kleine Kuchen, eben Lebkuchen. Individuell bedruckt durch die Konditorei Göttler. Außerdem bejaht ein Leb-Kuchen ja nicht nur von ungefähr das Leben, was der vorliegende Film ja auch zur Gänze tut. Der Vergleich mag holpern, doch die Idee ist großartig. (Und nachdem ich ihn nun verewigt habe, kann ich ihn ja guten Gewissens verspeisen…)
Auf der Party mischten sich Crew und Gäste aller Art: Zusätzlich zu den geladenen Gästen (Saal 1) gab es auch „normale“ Besucher, die den Film eben gleich zum Start sehen wollten (Saal 2) und in Folge in die Feier assimiliert wurden. Auch quetschten sich immer wieder andere Zivilisten durch die Engedei des Foyers, um in einem der anderen Säle noch das normale Programm zu erwischen. Produktion und Kamera hatten mit Hilfe der Presseabteilung massenhaft belegte Semmeln vorbereitet, die allesamt lecker, doch teilweise sehr exotisch wirkten (Vollkorn-Butter-Taramas-Gurke – wirklich ausgezeichnet!). Bier und Sekt floß in ordentlicher Menge, und das Rauchverbot sorgte für immer neue Gesprächspartner und soziale Konstellationen, da natürlich immer wieder Leute dringend vor die Türen zogen.
Zu meiner großen Freude drückte man mir die neue Nikon D300 in die Hand, damit ich auch ein paar Fotos machen könne, vielen lieben Dank nochmal an dieser Stelle. An diesem Abend entstanden rund 300 Fotos, vielleicht 20 davon sind von mir. Auf der Webseite des Films wird es bald Bilder von der Premiere geben. Derweil träume ich noch von einer eigenen Spiegelreflexkamera. Ich habe nämlich gestern die Liste der Spezifikationen erhalten, die man erfüllen muß, um von einer der großen Bildagenturen vertreten zu werden: Eine fast fünfstellige Euro-Hürde in puncto Equipment liegt vor mir, also wird es erstmal nichts mit dem erhofften Nebenerwerb durch Fotografie. Hätte ich nicht so eine Scheiße mit (Firmenname in Umfirmierung) erlebt (wie schon öfter versprochen, mehr dazu später), könnte ich jetzt einfach zuschlagen. Da ich aber zur Zeit keinen Profiapparat kaufen kann, mußte gestern eben die Canon PowerShot A560 IS her, damit ich wenigstens nicht immer nur mit dem Handy fotografieren muß.
Ab heute ist die Crew um Roland Reber in Deutschland unterwegs, um den Film unters Volk zu bringen. Zur Kinotour findet man mehr auf der Filmwebseite oder auch in diesem kleinen Blogeintrag. Und das nenne ich gutes Filmmarketing, nah am Kunden!
Vorgestern abend gab es die Premiere zu Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein. Tagsüber war ich in einer Apple-Veranstaltung für Fotografen gewesen, nach vier Stunden Fachinformationen auf Profi-Niveau...