Allerweltsmischmasch
rund um die U-Bahn, in dieser Folge, in Neapel. Es fehlt die nachvollziehbare Dokuerzählung, stattdessen gibt es eine pausenlos in Bewegung sich befindliche Kamera, so dass man kaum was richtig anschauen kann, es gibt endlose Statements und Blabla, Meinungsdrescherei und Anekdotisches. Die Kamera weiß nicht so richtig, wofür sie sich interessieren soll.
Zweifellos sind U-Bahnen ein wichtiges urbanes Thema, sogar ein sehr wichtiges. Um so ernster müsste ein Dokumentarist das Thema nehmen.
Es scheint aber so, als habe sich Timo Novotny einfach ein Thema ausgesucht (zu dem er offenbar keinen besonderen Bezug hat), von dem er sich erhoffte, er könne es einem nicht allzu programmbewussten Fernsehredakteur unterjubeln, hier Martin Kowalczyk, Petra Felber, Sonja Schneider, Katja Ferwagner vom BR und Katja Dünnebacke und Caroline Mutz von arte. Weil es ein gesellschaftlich relevantes Topos ist. Es müsste dann auch so gebracht werden. Es müssten Zusammenhänge zur Stadtgemeinschaft nachvollziehbar werden, Finanzierungsthemen, die Nachhaltigkeit.
Hier wirkt es so, als sei einer mal hingefahren, habe dann drauflos Leute, die ihm vor die Linse gelaufen sind und noch ein paar schnell mal recherchierte, befragt, aber nicht mit einem Fokus im Hinterkopf, dem gesellschaftlichen Fokus, dem urbanen Fokus.
Es gibt Architektur-, Retaurations- Werkstatt- und auch OB-Gequassele, beliebig zusammengewürfelt, als müsse Bildschirmzeit gefüllt werden mit Bildmaterial, das keine Sekunde stillhält und ja keinen Überblick ermöglicht.
Wenn so ein Thema einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk angeboten werden soll, so müsste ein Minimum an Interessensystematik vorhanden sein, damit mehr als nur Bildschirmschonerqualität herauskommt.
Und dann noch einen Sänger reingehauen mit einem populären Song. Billiger geht nimmer.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass dieser gigantische öffentlich-rechtliche Rundfunk unfair zulasten einkommensschwacher Haushalte finanziert wird.