Archiv der Kategorie: Web

Roger Ebert: Filmjournalismus mal ohne Zuckerguss

Filmkritikerpapst Roger Ebert hat in seinem Blog resümiert, wie es zur Zeit aussieht in unserer Branche, und kommt zu dem Schluss: Es gibt mehr Filmjournalismus denn je, und auch ambitionierteren denn je, was gut ist; aber die Zahl derer, die von diesem Beruf tatsächlich leben können (mit oder ohne Familie) geht rapide zurück, was schlecht ist. Es verhält sich also ganz so, wie es die Anzüge ja immer wollten.

Fachkollegen empfehle ich dringendst, den Blogeintrag zu lesen.

Ich werfe jetzt bestimmt nicht das Handtuch, aber ich werde mich verstärkt auf meinen Umstieg in die Filmjournalismus-Dienstleisterbranche konzentrieren.

Interessant außerdem Roger Eberts Meinung zum aktuellen 3D-Boom. Ich stimme zu, aber hauptsächlich, weil ich als Nicht-Brillenträger von dem Gestell auf meinem Gesicht fortwährend irritiert werde. Ich trage ja nichtmal Sonnenbrillen.

Nein, nein, nein, nein, nein.

Ich finde, da reagiert jemand über.

Warum? Warum?

Nachtrag: Das hier war ja zu erwarten. Ich traue mich jedoch nicht, das Video hier einzubinden. Man will ja keine schlafenden Hunde wecken. Die Story macht natürlich überall die Runde.

Noch ein Nachtrag: Was ist Fair Use? Knowyourmeme hilft.

My two Cents about Flattr

This blog post is in english because the Flattr subject is so piping hot that I felt everyone should be able to read this.

Today, Peter Sunde from the former Pirate Bay, introduced a new payment system for web content. The service is called Flattr and is in closed Beta at the moment. (heise, German)

The principle is easy and very intriguing: People who create digital content (everything from text to film, from comment to music) can become a Flattr receiver. Everyone who uses the internet should become a Flattr giver. Flattr receives a monthly money flatrate from each giver, currently starting at € 2 per month. Flattr itself takes 10% of that money for the service, the rest is kept until the end of each month.

The Flattr givers (ideally everyone) use the web like they normally do. But everytime they like something, they click the Flattr button next to it to give it a share of their Flattr money of this month. At the end of the month, that user’s Flattr money is distributed equally between all the Flattr button owners that were clicked by the user in that month. Watch the Flattr Video:

I really like the idea of this concept. But I see some possible flaws, so here’s my thinking:

  • If the number of clicks a Flattr button has received so far (its „Diggs“, so to say) is openly visible as proposed, its popularity can be measured. Also, web content can then be sorted by popularity, thus diminishing the chances for „Flattrs“ (Flattr units) for other, equally deserving content. Therefore, I think the Flattrs any digital content will receive, should be kept invisible to the general public so as not to create „heaps of popularity“ and „undeservingly underpopular content“, in other words, so as not to create (or widen) the gap between the rich and the poor. In German, we have a saying: „The devil always shits onto the same pile.“ (meaning that the rich keep getting richer.)
  • I also see a problem of content ownership. Think of icanhascheezburger: Who should the money go to? The million dollar Cheezburger network or the actual owner of the photographed cat in question? Maybe the Flattrs could be divided up in a flexible manner in cases like this.
  • What about stolen content, like opinion stealing that was quite popular a decade ago in all those opinion club websites?
  • Also, Flattr could become a precursor of an obligatory micropayment system for any web user with a internet access contract. It would be like taxes with the difference that the user has the say about where his money is going to. The idea of a flatrate is great, obligatory payment would be better. (I say this as a content creator who’s never seen a cent for anything, so I guess a few Euros per month wouldn’t hurt all of us internet users)
  • Maybe Flattr users should be able to preset Flattr uses, like „one share per month automatially goes to Greenpeace as a donation“. This would help specially selected organizations like Greenpeace and the money of all those little old ladies and gramps who set up Flattr and then forget (how) to use it would be put to use in a non-threatening way.
  • Better yet: How about a setting that automatically distributes your Flattrs to all the websites you visit in a month?
  • I may add to this article if more comes to mind.

Tarantino-Coen-Mashup

Wunderschön, geradezu poetisch und dennoch leicht verstörend:

Wenn ich doch nur eine einzige ähnlich beeindruckende Szene oder auch nur Einstellung in einer Deutschen Produktion sehen könnte, mit ähnlich gut gewählter Musik… Ach, es wird ein Traum bleiben, fürchte ich.

Do I love you, Phillip Morris?

Kommende Woche Am 29. April startet I love you Phillip Morris in den Kinos, eine sehenswerte schwule Romanze mit Gefängnisausbruch und Verkleidungsspiel. Ich habe zu dem Film auch eine Kritik verfasst, und fand den Film ganz großartig.

Nun freundete sich jüngst ein gewisser Phillip Morris mit mir auf Facebook an. Tatsächlich handelt es sich offenbar um den Account zum Film, sozusagen „getarnt“ als Person und nicht, wie für solche Fälle üblich, angelegt als Facebook-Seite. Der Unterschied besteht darin: Mit der Person Phillip Morris kann man sich anfreunden, bei einer Facebook-Seite (wie zum Beispiel der zu Engel mit schmutzigen Flügeln) kann man nur Fan werden.

Was also bezweckt der Verleih (Alamode) mit dieser Aktion? Ich finde es nämlich nicht uninteressant, einen personifizierten Facebook-Account für einen Film (oder ein anderes Produkt) anzulegen, und jemanden hinzusetzen, der die „Freunde“ zu Fans und Multiplikatoren. Das ist wie Corporate Blogging, nur zielgerichteter, da man die Freundschaften überblicken kann und nötigenfalls sogar streckenweise kontrollieren. Corporate Facebooking also.

Noch ist nicht viel los mit Phillip Morris. Er hat zur Zeit 31 Freunde, die bei oberflächlicher Betrachtung überwiegend „was mit Medien“ zu tun haben scheinen (natürlich kann man das bei allen so interpretieren, die einen Facebook-Account haben). Phillips Wall zeugt bis jetzt nur von einigen hochgeladenen Fotos und dem Hinweis auf einen Trailer bei YouTube.

Noch ist Zeit bis April, und es könnte interessant werden, was Alamode für ein Marketingkonzept mit Phillip Morris durchzieht. Ich bleibe mit ihm befreundet, mal sehen, was noch kommt!

Ask me anything!

Ich habe ein kleines Experiment angestoßen: Die meisten werden die Seite formspring.me schon kennen, wo man sich anmelden kann, und andere können einem dann – auf Wunsch anonym – Fragen stellen. Der Befragte beantwortet die Fragen dann öffentlich, oder gar nicht.

Kollege Breitenbach wies nun darauf hin, dass es Formspring nun als Widget zum Einbau in die eigene Webseite gibt, und so präsentiere ich nun, vorerst experimentell und zum „mal Schauen“ unten rechts in der Navigationsleiste das formspring-Widget. Wer mich was fragen will, bitte dort einfach eintragen. Schauen wir mal, was rauskommt!

Independentfilme.com

Georg Simic wies mich vor einer Weile auf seine Webseite independentfilme.com hin, nun hatte ich endlich die Zeit, mir die Seite mal näher anzugucken. In Blogform berichtet das vierköpfige Team von bekennenden Cineasten über die besonderen Filme, auf die wir uns abseits des Mainstream freuen dürfen.

Die Seite beansprucht also nicht, alle News, Reviews, Trailer zu allen Filme zu jeder Zeit zu liefern (eine ohnehin unlösbare Aufgabe), sondern konzentriert sich auf die Sorte Film, bei der all diejenigen ankommen, die irgendwann keine Multimillionendollarspektakel voll flacher Dialoge und stupidester Handlung (#facepalm) mehr sehen können. Das ist schön, denn was in den Brennereien funktioniert, klappt auch in anderen Lebensbereichen: Erst im Destillat treffen sich die guten Geister.

Und bei independentfilme.com habe ich auch den wunderbaren Trailer für den französischen Zombiefilm La Horde gesehen, auf den ich mich nun tierisch freue:

So macht Disney also Filme

Nicht uninteressant, wie das Disney-Universum 1943 organisiert war. Der hier zu findende Org-Chart zeigt, wie die verschiedenen Departments untereinander angeordnet waren, und dass ohne Walt nichts ging. Ich frage mich, wie eine heutige Hollywoodproduktion sowie eine deutsche Produktion im Verhältnis dazu aussehen würden.