Wenn das mal kein aufregendes feministisches Kaleidoskop ist!
Siehe die Review von stefe.
Wenn das mal kein aufregendes feministisches Kaleidoskop ist!
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Wenn Arbeit keine Arbeit ist, sondern Spaß in der tüftlerischen Gruppe mit gemeinsamem Kinoabend.
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Ein paar Stunden ohne Vlan, und die Zivilisation bricht zusammen –
Apokalyptisch-irischer Fun
Dein Clown, das unbekannte Weaen, ein Kunsttopos, das Narrenfreiheit lässt, das am Fasching beliebt ist, im Kino zuletzt sehr erfolgreich Joaquin Phoenix als Joker.
Zirkus, Gaukler (Abenstunde der Gaukler von Bergman), Freaks, Fellinis La Strada mit Gelsomina; Zirkus und Kino sind fast wie siamesische Zwillinge, kommen nicht voneinander los und geben sich die größten Freiheiten.
Hier gibt sich die Freiheit George Kane mit einem durch Sonneneruptionen bedingten Stromausfall in Irland, in dem die Clowns los sind. Bobo (David Earl) ist ein abgehalfterter Clown, immerhin mit eigenem Auto ohne Elektronik, das wird noch wichtig.
Funzo (Natalie Palamides) ist ein Straßenclown mit Pumuckl-Perücke und ist stolz darauf. Sie beißt schon mal einem Straßenkünstler, der die Freiheitsstatue mimt (James Walmsley), ein Ohr ab. Harte Bandagen im Clownsbusiness.
Aber es gibt auch die studierten Clowns von der Clown-Akademie. Ihr Chef Du Coque (Barry McGovern) stirbt. So treffen sich die Clowns zur Beerdigung. Der unbegabte Pepe (Fionn Foley) bringt die Nummer mit der geschlossenen Kiste und der große Alfonso (Ivan Kaye) wittert seine Chance.
Die Journalistin Jenny Malone (Amy De Bhrún) wird von der Redaktion von Ciral Load auf die Clowns angesetzt und erlebt selbst ihr blaues Wunder, denn Clowns sind nicht zimperlich, hart im Nehmen und Geben, bunt; das Clownshandwerk hat Ecken und Kanten; es spielt mit den existenziellen Abgründen, mit den Lottrigkeiten des Lebens, mit dessen Zerbrechlichkeit, mit dem Feuer und der Vergänglichkeit.
Das Clown-Leben ist exzessiv und bisweilen mörderisch. Und wenn ein Blitz in Irland einschlägt und das öffentliche Leben lahmlegt, dann sind in diesem Film von Georg Kane die Clowns los; es kann blutig werden. Clowns, das ist nicht Niedlichkeit, das ist brutale Konkurrenz, das sind Machtkämpfe und physische Auseinandersetzungen. Mit den Clowns ist schnell mal Schluss mit lustig.
Die grauenhafte Geschichte eines in Deutschland sozialisierten Buben, der vom IS entführt und im Irak zum Kindersoldaten gemacht wird. Horror pur und real.
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Einsame-Menschen-Idylle am Genfer See mit Referenz an Charles-Ferdinand Ramuz und Georg Wilhelm Pabst.
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Das mit den Hochzeitstauben ist so eine verzwickte Sache; die Absicht zur Komik ist erkennbar.
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Industrielle Hochseefischerei vor Thailand hält Männer wie Sklaven.
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Sich etwas Menschenunmögliches vornehmen
Hier geht es nicht um Achternbuschs Weisheitssatz „Du hast keine Chance, also nutze sie“.
Hier geht es auch nicht darum, dass einer an einem Punkt losrennt und 40 Kilometer weiter am nächsten Punkt einer anderer die Zeit nimmt und sagt, ok, unter zwei Stunden.
So einfach ist es nicht, der Menschheit zu beweisen, dass jeder Mensch eine Chance hat und dass die Menschen ihre Leistung immer noch maximieren können, dass sie wie hier Eliud Kipchoge den Menschen beweisen, dass einer einen Marathonlauf in einer Zeit unter zwei Stunden laufen kann.
Das Verdienst dieser süffig rasanten Dokumentation von Jake Scott ist es, zu zeigen, dass da ein enormer Aufwand dahinter steckt. Und er zeigt es spannend mit einem breiten Blickfeld und auch mit immer wieder schönen Gesichtsstudien nicht nur des weltberühmten Läufers aus Kenia.
Erst holt der Film aus, lässt Eliud und Menschen aus seinem Umfeld und aus seinem Sportbereich zu Wort kommen. Es gibt Einblicke in ein Trainingscamp für Läufer in Kenia. Hier werden Inspiration und Teamgeist gelobt, auch darüber geredet, warum gerade so viele Afrikaner im Laufen Weltspitze sind. Es gibt Infos über die Laufzeiten aus der Geschichte der sportlichen Wettbewerbe und wie weit die 2-Stunden-Marke noch weg ist.
Nach dem informativen Warm-Up, das immer auch von gut gelaunter Musik befeuert wird, konzentriert sich der Film auf die Idee, die 2-Stunden-Grenze im Marathon zu unterbieten, eine Leistung die, seit gemessen wird, noch kein Mensch geschafft hat. Und das geht eben nicht wie erwähnt so einfach, dass einer von A nach B rennt und zwei Leute messen.
Der Film berichtet von den aufwändigen Vorbereitungen, von dem Heer von Menschen, die zur Ausrichtung eines solchen Eventes nötig sind. Es ist klar, es müssen die Hindernisse beim Rennen so klein wie möglich gehalten werden, also wenig Höhenunterschied, etc., es geht um Sekunden.
Gefunden wurde ein Rundkurs in Wien, wenige Kilometer lang mit engen Wendekurven an den Enden. Man lässt nichts unversucht. Bei der einen Kurve wird sogar der Bodenbelag wie bei einer Radrennbahn auf der einen Seite leicht angehoben.
Überhaupt sind die Vorbereitungen inzwischen hochwissenschaftlich; nicht nur die Trainingsvorbereitungen des Läufers selbst. Und er rennt ja nicht allein. Neun sich abwechselnde Teams von Weltspitzenmarathonläufern werden einen Pulk um ihn formen, um einen idealen Windschatten für ihn zu bilden.
Zu schweigen von logistischen Problemen. Dann Medien, Trainer, Physiotherapeuten, persönliche Begleiter, der ihm Getränke in Flaschen reicht; die weggeworfenen Flaschen werden gesammelt, die Restmenge gemessen; der Läufer wird also total beobachtet; Computer spielen im Hintergrund eine immer wichtiger Rollen; ein Begleitteamwechsel ist eine ausgeklügelte Sache wie ein Radwechsel beim Autorennen; ein Auto fährt voran, das mit Laserstrahlen vor den Läufern Schritt und Tempo vorgibt.
Es ist eine Dokumentation auch darüber, wie solche Sportevents generalstabsmäßig geplant werden; verschwiegen werden nicht die Sponsoren; die dafür sorgen, dass solche Filme nur so strotzen vor Markenwerbung. Allein die modernen Laufschuhe, die sehen schon raffiniert aus, und in ihren Leuchtfarben sind sie nicht zu übersehen. Man wäre fast verführt sich solche zu besorgen, weil sie einem das Gefühl (Dope, heißt es auch einmal) von Schnelligkeit vermitteln und dann auch noch der guten Stimmung, die Eliud allerorten verbreitet.
Vom Raumflug haben doch nicht nur Milliardäre geträumt. Und sicher viel romantischer. Siehe die Review von stefe
Arsenio Morella,
ist der unsichtbare Erzähler auf der Tonspur dieser Dokumentation von Jana Käsdorf. Er ist für den zweiten Teil des Titels zuständig, indem er zuerst seine Geschichte erzählt, wie er im sozialistischen Kuba aufgewachsen ist, in welchem man ohne zu tricksen nicht überleben konnte.
Im Rahmen einer Massenflucht Mitte der 90er ist er als Junge in die USA geflohen. Er hatte Glück, daß er einen Fuß auf den Boden dieses Landes setzen konnte und somit als Flüchtling aufgenomnen wurde, während andere, die das nicht geschafft haben, von der US-Behörden auf das Meer zurückgeschickt wurden.
Weiteres, was nach der Flucht war, ist von diesem Arsenio Morella nicht zu erfahren, zu sehen ist er nicht im Bild, zumindest nicht kenntlich gemacht. Lediglich das vergilbte Foto eines Jungen ist im Film drin. Insofern bleibt auch innerhalb des Filmes offen, ob Morella eine fiktive Figur ist, die die Regisseurin erfunden hat, denn sie selbst ist laut den Credits auch für das Drehbuch verantwortlich.
Die Texte und Kommentare dieser wie es scheint spontanistischen Reise sind im Stil einer reißerischen Reisedoku gehalten und hören sich in der deutschen Variante so an: „Wer nicht schummelt, kommt unter die Räder“, auch überdeutlich auf Pointe gesprochen oder „Sie steckten sich die Taschen voll – mit dreckigem Geld“, „Die Bosse legen einem immer wieder Steine in den Weg“.
Der erste Teil des Titels erweckt einen falschen Eindruck, als handle es sich um eine systematische, wissenschaftliche, sorgfältig recherchierte Dokumentation. Faktisch gilt sie aber nur dem Interesse von Morella, der, wie es scheint, nicht allzu geplant durch Kuba reist.
Er befragt im Stile einer Meinungsforschung Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Journalismus und auch den Mann oder die Frau von der Straße oder die mit dem kleinen Gewerbe, Taxi, Hotellerie, Fischerei, Gastronomie, Zuckerrohranbau.
Es gibt Statements zum Thema Sozialismus in Kuba und auch einen historischen Rückblick.
Zentral und aktuell wird immer wieder erwähnt der Begriff der Lineamientos, das sind Richtlinien zu einer Reform der reinen Staatswirtschaft mit Öffnungen im Privaten, der Ermöglichung von Unternehmertum und auch Eigentum; was zarte Erfolge an Prosperität bringt, obwohl generell weiter gilt, dass man, ohne zu Schummeln, nicht durchkommt.
Der Film stammt aus der Zeit von Trump, der die Blockadefesseln für Kuba angezogen hat. Und auch das Thema Corona wird im Abspann erwähnt. Die Bilderwelt ist eine bunt zusammengewürfte Montage von spontanen Reiseeindrücken, Postkartenbildern vom Dschungel, der Mischung aus Lebensfreude und Improvisationslust der Menschen und auch immer wieder von Plakaten mit Propagandasprüchen für die Revolution.
Es ergibt sich ein frischer Eindruck von dem Land, das sich das mit der Revolution neu am Überlegen ist. Und wir erleben hier bei uns direkt auch eine Art Kubanisierung, indem die Menschen immer findiger werden, die immer abstruseren Anticoronavorschriften umzusetzen: da kann man oft auch nur noch schummeln!