Einfältige Themenstellung –
Topf gesucht für passenden Deckel,
absolut lieblose Synchro
hackelige Erzählweise, als ob man die Story bald hinter sich bringen möchte.
Ein Film so romantisch wie früher ein Aldibesuch. Man geht zu den Regalen und sucht, ob man eine Frau für den Papa Michel (Florent Peyre) findet. Da keinerlei Charakterisierung vom Papa bekannt ist, stellt sich null Spannung ein. Vom Papa ist nur ersichtlich, dass er ein Schauspieler ist, der einen Papa darstellt, der im Luxusunternehmen „Palais d’Or“ in der Schockoladenbranche arbeitet und dort eine Werbekampagne kurz vor Weihnachten von einer Kollegin übernehmen soll, die gekündigt hat.
Die Kinder wollen die Eltern über die Plattform Love in Sight mit manipulierten Texten verkuppeln. Aber der Film schafft es nicht mal, eine witzige Veräppelung des Internet-Dating-Wesens herzustellen.
Der Film beweist, dass nicht alles, was aus Frankreich kommt, Charme haben muss; wobei die deutsche Horrorsynchro diesem Film von Gilles Paquet-Brenner noch den Todesstoß verleihen würde.
Auswahlkriterien: blond, brünett, sportlich? Auf welchen Typ Frau stehst Du? Dann die Kleinmädchenfragerunde. Einen Pullover kann man umtauschen. Einen Freund auch. Freundinnen, die über Männer reden, wie über Konsumartikel. Alles nervt mich. Du hast ein Problem mit Weihnachten. Und die Liebe? Die billige Grundidee: Männer besorgt man sich wie Geschenke. Dieses TV-Produkt erweckt nicht den Eindruck, eine Kritik an dieser Art Geschlechter-Sprech und Geschlechter-Umgang zu üben.
Und wenn sie nicht weiterwissen, gehen sie duschen.
Schäbig abgewandelt das Prinzip der gefälschten Liebesbriefe.
Hier Tochter Line (Lior Chabbat) des Papas und Sohn Jules (Aliocha Delmotte) von Mama Chloé (Hélène de Fougerolles), der vertrockneten Chefin des Papas.
Aber eines ist sicher, Du hast mich geweckt. Die Frau, die in der Lage ist, mich aufzuwecken, die will ich kennenlernen. Liebe so ganz ohne Liebe. Weil das Drehbuch es so will. Drum: küssen, innig. Sieht so aus, als könnten wir gleich zu Abend essen.
Na ja, dann gibt es noch katalysatorische Sidekicks, den Kumpel und Restaurantier Harold (Lannick Gautry) und Freundin Elene (Marie-Elisabeth Robert) von Chloé.
Es wird auch immer klarer, dass Chats und Internet-Kurznachrichten und derlei Zeugs im Film – erst recht wenn der ins Fernsehen kommt – wenig hilfreich sind. Im klassischen Theater gab es noch die Briefe und die ließen meist aufhorchen, brachten dramatische Änderungen in die Dramaturgie.
Dazu eine sterile Musik wie aus lauter Konservierungsstoffen.
Man könnte gut und gern von einem runtergelotterten, runtergenudelten Film sprechen.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!