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Video on Demand

Wer, wie ich, in den 70ern geboren und in den 80ern aufgewachsen ist, kennt sie noch, die gute alte Videothek. Man durfte erst ab 18 Jahren eintreten, es gab die sprichwörtliche Schmuddelecke, wo auf einen Blick mehr nackte Tatsachen zu sehen waren, als alle Vorfahren zusammen jemals zu Gesicht bekommen hatten. Viel wichtiger jedoch: Es gab die Blockbuster, prominent aufgestellt. Die großen Hits waren gleich mehrfach vorhanden, ganze Regalreihen gab es da, zum Beispiel mit Terminator II oder Aliens.

Alles auf VHS, analoges Video mit theoretisch möglichen, aber nie ausgenutzten 768×576 Pixeln, grieselig und körnig, teilweise mit abenteuerlichen Kopierschutz-Technologien versehen (für die man sog. Kopierschutzknacker kaufen konnte, das waren elektronische Geräte, durch die man das Signal führen musste, hach, das waren noch Zeiten!).

War das Band nicht zurückgespult, musste man womöglich Strafe zahlen, und wenn der eigene Player es verknittert hatte, konnte es teuer werden. Ich musste nie was zahlen, denn wie alle anderen verschwieg auch ich, wenn mir so ein Malheur passiert war.

Heute ist das alles ganz anders. Man guckt Filme on demand über das Internet, moderne Fernseher können sogar eigenständig und ohne Computer bei VOD-Anbietern (video on demand) vorstellig werden und dem Zuschauer das gewünschte Material herunterladen bzw. streamen. Gerade neulich hatte ich so eine Not: Ich war zur Pressevorführung des dritten „Tribute von Panem“-Films eingeladen, hatte aber den zweiten gar nicht gesehen. Den ersten hatte ich just vom Fernsehen aufgenommen (DVB-T-Antenne und TV-Software am Rechner von Elgato – tolle Sache, nur unheimlich ablenkend!) und angesehen, also guckte ich bei Amazon Instant Video kurzerhand den zweiten Teil. Ich musste nichtmal meinen Schreibtischstuhl verlassen dafür!

Eine großartige Sache, finde ich. Das einzig Dumme: Man muss über den Browser gucken, hat keine eigene Software. Viele sehen das als Vorteil, ich hätte aber lieber eine eigene Software, in der ich meine Filme und Filmwünsche organisieren kann.

Ganz wichtig für Filmfans wie mich – und somit sicher auch Euch Leser dieser Zeilen – ist natürlich die Originalfassung eines Films. Wieso sich deutsche Synchronsprecher anhören, wenn man die volle Wucht der Originalstimmen der Akteure (und Stars), wie sie von den großen Regisseuren unserer Zeit dirigiert wurden, haben kann? Englisch spricht natürlich jeder, aber wenn man sich mal einen französischen Film, oder noch besser, einen japanischen Film mit Untertiteln angetan hat, dann hat man ein ganz anderes Erlebnis als bei der Synchronfassung.

Wenn ich da ein bisschen recherchiere, fällt mir auf, dass es bei Maxdome über 1000 Titel in Originalfassung gibt (hier ein Link zu den Specials-Paketen), während Netflix zum Beispiel einen überhaupt nicht das Angebot browsen lässt, wenn man nicht eingloggt (und damit Kunde) ist. Bei Amazon sind die OV-Titel nicht, oder nicht leicht genug, zu finden, leider. Ich denke, da werde ich auch mal genauer reinschauen. Vielleicht schenke ich mir so ein Abo zu Weihnachten – wo, entscheidet das Angebot.

Auch wenn ich die nächtliche fahrt zur Videothek, das Aussuchen eines Films mit Freunden und die eine oder andere teure Tüte Chips, die man an der Kasse noch mitnimmt, vermisse: VOD ist definitiv wesentlich bequemer, und die Qualität der Filme ist mit Full HD (1920×1080 Pixel) auch mehr als vier mal so groß (Grafik dazu). Und weniger Chips essen, ist sowieso die bessere Wahl… Jetzt muss ich nur noch Freunde einladen – doch halt, ich habe ja gar keinen Fernseher mit Sofalandschaft. Dann eben das zu Weihnachten.

Poker jetzt auch als Realtiy-TV-Serie

Es ist schon faszinierend, wie ausgerechnet das Pokern immer wieder Dreh- und Angelpunkt einer Medienproduktion wird. Klar, im Western kann man die Spannung kaum höher treiben als wenn Colts unter dem Tisch aufeinander gerichtet werden, während es oberhalb der Tischplatte darum geht, eine möglichst gute Kombination von Symbolen und Zahlen zu erreichen. Es wird geschwitzt und geschwiegen, es wird gezückt und gelegt, und dann wird geschossen und gestorben.

Im US-Kino ist das Pokern natürlich entsprechend stark vertreten. Hinterzimmer, Killer, glamouröse Casinos, Agenten, riesenhafte Einsätze, all das haben wir schon gesehen. Das Ganze geht so weit, dass es hierzulande diese Pokernacht mit Stefan Raab gibt, wo Texas Hold’em gespielt wird, eine Poker-Variante, in der manche Karten offen liegen und für alle Hände gelten, zusätzlich hat jeder Spieler eigene Karten. Wer die beste Kombination erreicht, gewinnt.

Und zwar viel Geld. Auch in Deutschland, wo das Pokern eigentlich eine Randerscheinung ist. Doch auch ich kenne einige, die des Nachts online pokern, wahrscheinlich auf einer dieser Pokerseiten, und dabei immer mal wieder nennenswert gewinnen. Für mich wäre das nichts, ich bin nicht emotionslos genug, um mir die Chancen irgendeines Blattes auszurechnen. Ich gucke lieber Hangover oder andere Filme, in denen anderen schwitzen müssen. Auch bin ich nicht so der Typ, der Glück im Spiel hat.

Und damit komme ich zum Punkt dieses Posts:  Es gibt nun auch die Serie, „Living The Life„, in der zwei Frauen (Amanda Kimmel und Trishelle Cannatella) gegeneinander antreten. Nicht nur in irgendeiner Realtiy-Situation, sondern auch bei einem Pokerturnier. Gedreht wurde schon letztes Jahr. Mal sehen, ob und wann dieser Stoff sich auch bei uns durchsetzt. Das ist nämlich auf jeden Fall intelligenter als Dschungelcamp.

Da die beiden Stars selbst auf Poker-Promis aus aller Welt (auch aus dem Online-Poker) treffen werden, ist es doch nur wahrscheinlich, dass es zu Debatten und anderen Kollisionen rund um Wahrscheinlichkeiten, Kartenzählen und andere Tricks kommen wird. Und das kann ich kaum erwarten Immerhin bin ich selbst in der Position des Laien, so dass ich mich eher mit den Protagonisten als mit den Pokerspielern identifizieren kann.

Und wer hier klickt: Pokern muss natürlich niemand.

21

21 ist einer der Casinofilme! Ein Film der nicht nur in Las Vegas und in einem dortigen Casino spielt, es geht auch um eines der beliebtesten Casinospiele überhaupt. Es geht um BlackJack. Der Film erzählt teilweise wahren Gegebenheiten. Ob gerade diese Geschichte erfunden ist oder nicht, sei dahingestellt, vielmehr geht es um das Kartenzählen beim BlackJack und die hohen Gewinne die man dadurch erwirtschaften kann.

Der Film erzählt die Geschichte eines MIT Studenten, der mit seinen Mitstudenten an einem Projekt für einen Technikwettbewerb arbeitet und seinem Traum, Medizin in Harvard zu studieren, verwirklichen möchte. Da so ein Harvardstudium einiges kostet und ohne einen beeindruckenden Lebenslauf dort nicht angenommen wird, nimmt er das Angebot seines Mathematiklehrers wahr.

Dieser hat die besten und talentiertesten Studenten seiner Fakultät rekrutiert und sie in die Geheimnisse des BlackJacks und des Kartenzählens eingeweiht. Die Studenten samt Professor fliegen jedes Wochenende nach Las Vegas und mieten sich in verschiedenen Casinos ein. Dort Zählen sie fleißig Karten und erwirtschaften sehr hohe Gewinne.

Der Student der Anfangs etwas scheu und zurückhaltend war, wird mit der Zeit frecher, aggressiver und das Leben in Luxus reißt ihn mit. Als er sich dann in seine Kollegin verliebt wird er unberechenbarer. Es kommt zum Bruch mit seinen Mitstudenten mit denen er am Forschungsprojekt arbeiten sollte, weil es sich nicht mehr dafür interessiert, es kommt zum Streit mit dem Professor, weil er aus Leichtsinn am Casinotisch zu viel riskiert, die Signale und Warnungen seiner Mitspieler ignoriert und eine sehr hohe Summe verspielt und verliert.

Der Professor verlangt das verspielte Geld vom Studenten, sie streiten sich und als der Student zum MIT zurückkehrt merkt er, dass ihn sein Professor durchfallen hat lassen. Um sein Harvardstudium nicht zu verlieren geht er mit dem Professor scheinbar einen Deal ein.

Ein großartiger Film über ein großartiges Spiel und eine Sache die viele Menschen machen und dafür vom Sicherheitspersonal vor die Tür gesetzt werden.

Es ist schwieriger mit Online Casinos die Karten zu zählen.  Es benutzt ein gemischte Entscheidungsfunktion, damit man nur mit Chance wettet.  Es gibt viele Websites wo man mehr über verschiedene Spiele lernen kann.  Websites wie SpielCasino.net bieten viele verschiedene Casinospiele an, und man kann auf ein Computer über Internet spielen.  Man kann einfach zu Hause wetten, und spielen, oder einfach mehr über die verschiedene Spiele lernen.  Besuchen Sie die Website jetzt für mehr Information, und die Spiele zu spielen.

Ein Kommentar zu Skyfall

Was zu diesem Bond nicht alles von den Kollegen geschrieben wurde! 50 Jahre James Bond! Der 23. Spielfilm mit dem unglaublichen Agenten! Neue Bond-Girls! Die Musik von Adele! Der Wahnsinn!

Es ist ganz einfach: Wer Bond-Fan ist, wird ihn sich ansehen. Wer immer noch keiner ist, eben nicht. Selber schuld. Ich denke nicht, dass es viele Leute da draußen gibt, die von einer Kritik abhängig machen, ob sie den Film sehen wollen. Und ich denke, dass es jede Menge Leute gibt, die sich Skyfall anschauen werden.

Ich persönlich fand ihn ganz wunderbar, erfrischend anders, endlich mal ein menschlicher, fehlerbehafteter Agent! Auch muss nicht mehr die ganze Welt gerettet werden, sondern die Handlung dreht sich um einen relativ kleinen Konflikt in genau dem Milieu, für das man Agenten braucht. Also keine geheimen Raketenabschussbasen in erloschenen Vulkanen, keine Unterwasserzentralen von Bösewichten, und auch keine unsichtbaren Autos im ewigen Eis. Viel besser, und daher viel packender!

Bond ist zu seinen Wurzeln zurückgekehrt – nicht nur dadurch, dass es herrlich menschelt in Skyfall, sondern auch durch Twists und Anspielungen, wie sie noch schöner kaum hätten inszeniert werden können. Javier Bardem gibt einen tollen Gegner, genau richtig. An Goldfinger, Dr. No oder Ernst Stavro Blofeld kommt er natürlich nicht heran, so viel sei den sonntagabendlichen Prägungen aus der Kindheit am Sonntag Abend vor dem Fernseher geschuldet, aber schwer beeindruckend ist sein Auftritt ebenso wie der Hintergrund seiner Figur. Welcher, wird natürlich nicht verraten. Auch die Handlung nenne ich hier nicht – ins Kino locken muss ich hier niemanden mehr, und jedes Wort wäre zuviel gesagt.

Wer jetzt noch „in Style“ im Kino auflaufen will, der sollte sich auch ein entsprechendes Outfit zulegen. Und mal ehrlich, wer wäre nicht gerne so gut gekleidet wie James Bond persönlich? Auf die Idee sind auch andere gekommen, so entdeckte ich jüngst dieses Schaufenster in der Münchner Innenstadt:

Ohne viel Gelatsche kann man sich sein Outfit zum Beispiel auch bei Zalando zusammenstellen. In der Herrenausstatter-Abteilung gibt es neben passenden Anzügen auch Krawatten, Uhren und sogar Manschettenknöpfe. Das nenne ich mal geschickt eingefädelt!

Sex, Drugs & Rock’n’Roll

Neulich habe ich Freibeuter der Meere mit Bud Spencer und Terence Hill angeschaut. Und mich gefragt, wieso der Film nicht so erfolgreich war wie Pirates of the Caribbean. Natürlich kann man jetzt entgegnen, das eine sei lahmes Kino von 1971, das andere ein nach allen Regeln der Kunst inszenierter Actionkracher im Piraten-Milieu. Doch das ist zu billig.

Dass das italienisch-spanische Team damals – im Vergleich zu heute – äußerst entspannt ans Werk gegangen sein dürfte, ist klar. Wahrscheinlich hat man auch gekifft (Cannabis Samen gibt’s dahingegen heute offenbar ganz legal im Internet), aber eben auch mal fünfe grad sein lassen. Heute ist das Drehen ein Riesengeschäft, die Investition mit damals kaum vergleichbar, der Erfolgsdruck entsprechend gewaltiger.

Und die Methodik ist viel feiner geworden. Filme werden heute ganz anders gemacht als früher. Wo Hitchcock noch ein später Pionier dramaturgischer Kunstgriffe war, arbeiten heute Psychologen an der idealen Auflösung für eine Szene, der Filmemacher führt das (bisweilen) nur noch aus. Ich weiß noch, wie ich in einem früheren Leben Gasthörer auf der Filmhochschule war. Dort erläuterte man uns unter anderem, dass beim Durchschnittsmenschen Bewegungen von links nach rechts besser verarbeitet werden können als von rechts nach links. Deswegen greift im Film die später obsiegende Armee meist von links an, da man so den Zuschauer tiefenpsychologisch schon lange auf seiner Seite hat, auch wenn dessen Bewusstsein noch mitfiebert, wer denn nun als Sieger hervorgehen wird. Oder die Guten kommen von links, auch wenn sie dann verlieren, zum Beispiel. Da gibt es aber noch jede Menge anderer Spielarten mit Blickwinkel, Farben und ähnlichem.

Dann ist es so, dass jede Menge Elemente praktisch in einem Film auftauchen müssen, damit dieser vom Publikum angenommen werden kann. Es gibt diese hässliche, sich standhaft haltende stumme Behauptung, dass Behinderungen oder Kriegsthemen (insbesondere die der deutschen Geschichte) eher auf Preise und Auszeichnungen abzielen als auf ein gutes Kinoerlebnis (Jenseits der Stille zum Beispiel, aber auch Schindlers Liste). Doch auch andere Attribute sind höchst attraktiv für das Publikum, unter anderem:

Sex: Ich müsste schon lange nachdenken, bis ich einen Film finde, in dem das Thema „anderes Geschlecht“ gänzlich ausgeblendet ist. Da gibt es heikle Gratwanderungen wie zum Beispiel American Beauty oder einige Lolita-Verfilmungen, plump auf die Liebe abzielende Schmonzetten (Das fünfte Element drängt sich mir da geradezu auf), aber auch jede Menge Filme, in denen nichts passiert, und doch haben die Hauptfiguren Partner, so dass im Kopf des Zuschauers das gemeinsame Glück möglich ist. Selbst in Toy Story wurden den Figuren Partner an die Seite gestellt, und im krassen Gegensatz dazu leben die Figuren ihre Gefühle in Filmen wie Die Träumer einfach offen auf der Leinwand aus. Filme ohne Partner, ohne Liebe, ohne Love Interest gibt es praktisch nicht. Liebe zieht immer.

Drugs: Unter diesem Überbegriff möchte ich zunächst alles sammeln, was es zum Thema „verbotene Früchte“, gibt, abzüglich des bereits genannten Sex-Themas. Ein großer Bestandteil dieses Bereichs ist die Ganovenehre, die bis jetzt noch jedem Leinwandschurken die Sympathie des Publikums garantiert hat. Han Solo ist ein Schmuggler. Axel Foley war selbst ein Autoknacker, bevor er zur Polizei gegangen ist. Bonnie und Clyde sind offenbar völlig durchgedreht. Léon der Profi ist ein eiskalter Killer. Er ist aber nett, weil „no women, no kids“. In Wirklichkeit würden wir mit solchen Leuten im Leben nichts zu tun haben wollen. Ich zum Beispiel geriet einmal an den Rand des Nervenzusammenbruchs, nachdem ich in aller Eile ohne gültige Fahrkarte in die S-Bahn gestiegen war. Ich bin überzeugt, dass die wenigsten Menschen, die diese Zeilen hier lesen, jemals auch nur einen Apfel von Nachbars Baum gestohlen haben. Und doch fiebern wir mit, ob Danny Ocean und seine Eleven es schaffen, einen Millionenbruch durchzuziehen.

Drugs: Aber natürlich kommen auch noch wirkliche Drogen ins Spiel. Im Film habe ich ungefähr eine Milliarde mal so viele Drogen gesehen wie in Wirklichkeit. Auf einer verrauchten Teenager-Party einmal etwas Gras, und auf einer Uni-Party mal die Reste einer „Line“, das fasst ziemlich gut zusammen, was ich an Drogen so live gesehen (aber nicht konsumiert) habe. Und okay, auf dem Oktoberfest habe ich sicher mehr Bier gesehen als in jedem Film, zugegeben. Im Film werden Kofferraumweise, ach, was sag ich, Schiffslaungsweise, Drogen verbracht, geliefert, gelagert, gestapelt, vernichtet, in die Luft gejagt oder auch nur verkauft. Das zieht die Leute an. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht, weil sich die „guten Cops“ wie die weißen Blutkörperchen der Gesellschaft auf alles stürzen, was böse ist, und wir ihnen dann bei der gerechtfertigten Gewalt zuschauen können. Oder weil die guten Gangster mit Gewissen die bösen Gangster ohne selbiges plattmachen und sich damit befreien.

Rock’n’Roll: Im klassischen Wortsinne des „Wiegen und Wälzens“ für den Beischlaf stehend, findet sich das E-Gitarrenriff heute in jedem Film (außer in deutschen, die vertrauen immer noch auf den Synthesizer und den Stimmungsakkord, das muss ein Relikt aus Nosferatu-Zeiten mit Live-Orgelmusik sein). Ein rockiger Soundtrack, sei es das Einspielen eines bekannten Titels oder der Score, also die musikalische Untermalung, beschleunigt den Film gefühlt aufs Doppelte. Man stelle sich einmal Crank ohne die Musik vor. Natürlich muss es sich nicht mehr im klassischen Rock’n’Roll handeln, aber „peppige Musik“ trifft es immer auf den Punkt. Ich denke, Rock’n’Roll steht für Takt, Geschwindigkeit, keine Langeweile. Das Salz in der Suppe halt.

Und nun läuft Savages an, von Altmeister Oliver Stone (Review später heute). Ich habe mich schon sehr auf den Film gefreut, wirklich. Aber nun guckt Euch mal den Trailer an und denkt Euch mal Sex, Drugs and Rock’n’Roll weg!

Ist das nicht krass? Nichts bleibt übrig. Dabei ist Oliver Stone ja nicht irgendein Filmemacher. Wir reden hier ja nicht von Michael Bay, da erwartet man nichts anderes. Ich habe die Vorführung leider versäumt, daher werde ich ihn mir wohl zivil angucken. Und hoffentlich ist mehr drin, als der Trailer zeigt. Sonst kaufe ich mir Outdoor Samen und lasse mich von der Polizei verfolgen, den iPod im Ohr mit meinem persönlichen rockigen Soundtrack. Spaß.

PS: Mir ist immer noch kein Film eingefallen, der ohne Love Interest auskommt. Vielleicht 2001.

Vorfreude auf Gangster Squad

Im Januar des nächsten Jahres ist es so weit: geballte Männerpower wird auf den großen Screens der ganzen Welt zu bestaunen sein. Und das auch ein bisschen anders als genreähnlichen Persiflagen wie The Expendables. Denn Ruben Fleischers “Gangster Squad” wartet mit einer packenden Story auf.

Wie so oft in Hollywood ist vor allem der Cast in erster Linie für den Buzz vor dem tatsächlichen Erscheinen des Filmes zuständig. Hier darf man gerne kommentarlos auflisten: Josh Brolin. Nick Nolte. Ryan Gosling. Emma Stone. Sean Penn. Im Grunde genommen haben die Macher es damit geschafft, einen Männerfilm zu machen, dem sich auch Frauen nicht verwehren können.

Der erste Trailer umschreibt die grobe Story. Das Setting: die USA in den 40er und 50er Jahren. Die Polizei versucht vergeblich, die Mafia der Ostküste (den „Mob“) von ihrer Westküste, namentlich Los Angeles, fern zu halten. Doch geschmierte Cops und Richter sowie skrupellose Gangster scheinen dieses Unterfangen geradezu unmöglich zu machen. Ein Elite-Polizeiteam spaltet sich ab, um sich unabhängig an die Aufgabe zu machen.

Der New Yorker Mickey Cohen, gespielt von Sean Penn, macht sein Geld in Prostitution, Waffen, Drogen und illegallen Wetten. Er verfügt nicht nur über ein gewieftes Team von Handlangern, sondern steht auch noch unter dem Schutz der geschmierten Politiker und Polizisten. Aber Sgt. John O’Mara (Josh Brolin) und Jerry Wooters (Ryan Gosling) lassen sich nicht einschüchtern: Sie wollen den Gangsterboss drankriegen.

Emma Stone wird natürlich den obligatorische Love Interest darstellen, wahrscheinlich eine, die eine persönliche Fehde zwischen den Cops oder zwischen einem der Cops und Cohen entzündet. Das alles klingt nach einem typischen Hollywood-Bluckbuster, der an The Departed erinnert. Ruben Fleischer, der zuvor Zombieland produzierte, ist eine gewagte Wahl für einen solchen Film, könnte aber auch etwas frischen Wind in das seit L.A. Confidential etwas eingestaubte Retro-Genre bringen.

Der Film wurde erst vor Kurzem von September auf Januar verschoben. Im hier noch ungekürzten Kino-Trailer gibt es eine Szene, in der in einem Kinosaal ins Publikum geschossen wird. Nach dem Amoklauf in Aurora bei The Dark Knight Rises hielt man diese Szene für pietätlos und hat dazu angeraten, Teile des Filmes neu zu drehen. Ob deshalb der Release-Termin erneut verschoben wird, ist noch nicht bekannt.

Mehr zum Film hier, hier der entschärfte Trailer:

Guilty Pleasure

Es gibt Filme, bei denen man sich über die Maßen amüsiert, die man aber nicht ernsthaft empfehlen kann – so ein schlechtes Licht werfen sie auf den Charakter des Empfehlers. In der Schulzeit haben wir zum Beispiel aufgeregt Splatterfilme auf VHS getauscht, es kursierten unzensierte Kopien aus den abenteuerlichsten Quellen. Im Lauf der Jahre kommen immer mehr Filme hinzu, die man als „guilty Pleasure“ bezeichnen muss.

Ich habe zum Beispiel mit Drogen überhaupt nichts am Hut. Ein paar mal am Joint gezogen in den wilden Jahren, okay, aber das war’s auch schon. Heute beschränken sich derartige Vergnügungen auf ein paar Maß Bier und ein halbes Hendl am Oktoberfest oder ausnahmsweise mal einen gepflegten Schluck Whisk(e)y am Abend, obwohl man zum Beispiel Hanfsamen mittlerweile einfach so im Internet bestellen kann.

Drogen im Kino, das kann sehr witzig sein. Es ist unheimlich faszinierend zuzusehen, wie jemand Sand in ein geöltes, gut laufendes Getriebe schüttet, dass die Funken fliegen. Wenn das jemand anders mit seinem Getriebe macht, bitteschön. Pineapple Express zum Beispiel war so ein Fall, der hat irre Spaß gemacht.

Nun wirft ein neues Schmankerl dieser Art seinen Schatten voraus: High School mit Adrien Brody. Ich wiederhole: Adrien Brody! Die Handlung ist einfach: Nachdem überraschend ein Drogentest in der Schule angekündigt wird, und die Kiffer ihr System bis dahin nicht clean bekommen werden, müssen eben die Mitschüler dran glauben: Die ganze Schule wird unter Drogen gesetzt, um den Test zu manipulieren. Simpel und effektiv. Allein der Trailer ist schon Gold wert:

Auch möchte ich darauf hinweisen, dass „leichte“ Drogen wie Marihuana in Filmen dankbar Verwendung finden. Sie sind – im Gegensatz zu Heroin oder anderen harten Drogen – ein Symbol für friedliche Rebellion, Abkehr vom System, eine verschworene, aber friedliche Schattengesellschaft und vieles mehr. Ein leicht anwendbarer Faktor für ein Minimum an Tiefgründigkeit sozusagen.

Auch in Starbuck, der diese Woche startet und übrigens äußerst empfehlenswert ist (offizielle Seite), versucht der liebenswerte Taugenichts von Hauptfigur, seine Schulden durch die Anzucht von Hanf zu tilgen. Zu deutsch: Kiffen ist salonfähig, ein Headshop ist es auch. Verrückte Welt eigentlich, denn beim Aufrufen der Webseite eines Whisky-Herstellers muss man noch sein Alter eingeben.

Ich freue mich dennoch auf High School, wie gesagt: Guilty Pleasure.

The Rum Diary: Eine Hommage an Hunter S. Thompson

Hunter S. Thompson war ein legendärer, wenn auch skandalöser Schriftsteller. Posthum wird ihm und seinem Alter Ego Gonzo ein weiterer Film gewidmet, der auf dem Filmfest München seine Deutschlandpremiere hatte: The Rum Diary. The Rum Diary war Thompsons erster Roman und galt lange als verschollen, bis er letztendlich veröffentlicht und nun verfilmt wurde.

Die Hauptrolle spielt – ähnlich schon wie in Fear and Loathing in Las Vegas – ein Alter Ego des Autors, “Paul Kemp”, der sich mit verschiedenen Jobs durch das Leben schlägt und auf diese Art und Weise um die Welt reist. Im Jahre 1959 heuert er in Puerto Rico bei der englischsprachigen Tageszeitung “The San Juan Star” an, wo er einem gutbezahlten Journalistenjob nachgeht. Doch in Puerto Rico, genauer gesagt auf San Juan, wird nicht nur gearbeitet. Es wird vor allem viel Rum getrunken, in Kneipen abgehangen und im Meer nach Hummer gejagt.

Bruce Robinson, der Regisseur des Filmes, entschied sich bei seiner Besetzung für Paul Kemp wieder für Johnny Depp, der auch in Fear and Loathing in Las Vegas den nur auf Drogen funktionierenden Raoul Duke spielte. Damals machte Thompsons Hauptrolle eine Odyssee durch Drogen, Casinos und LSD-Trips in der Stadt der bunten Neonlichter. Da hatte Depp schon auch ein wenig Erfahrung mit Casinos. Er war auch eine Weile einer der Inhaber des Night Club Viper Room auf dem Sunset Boulevard. Durchzechte Pokerrunden, bunte Trips und viel, viel Geld in ausgeflippten Flamingo-Hemden gehörten zur Fear and Loathing so, wie sie auch zu Depps Rollen gehören. Auch diesmal ist die Rolle eine dankbar unkonventionelle, wie perfekt also auf Johnny Depp geschneidert.

Der verstorbene Hunter S. Thompson hätte sich sicherlich über so viel Enthusiasmus gefreut. Johnny Depp galt bis zu seiner Lebenszeit im Jahre 2005 als enger Freund und vielleicht einer der wenigen, der seine fiktiven Figuren so gut darstellt. Auch in Rum Diary kann er davon überzeugen. Zwar besitzt der Film lange keine so immanente Durchschlagkraft wie Fear and Loathing in Las Vegas, dennoch ist er ein Produkt von wichtiger literarischer Kultur. In den amerikanischen Zeitungen fielen die Kritiken eher durchschnittlich aus, was allerdings nicht am Roman und auch nicht an der schauspielerischen Überzeugung liegt, sondern laut Metacritic und Rotten Tomatoes eher an dem fehlenden Fokus des Filmes.

In den USA ist The Rum Diary bereits im Jahre 2011 erschienen. In Deutschland wird er erstmals im Originaltitel beim Filmfest München gezeigt, danach erscheint er ab dem 2. August 2012 in den Kinos.

Kunst, Glitzer und Glamour beim Filmfest München 2012

Am 29. Juni ist es endlich so weit: Das Münchner Filmfest öffnet seine Pforten. Bis zum 07. Juli haben Liebhaber und Freunde des Films nun die Möglichkeit, sich in der Landeshauptstadt Bayerns an den neuen Werken von Regisseuren wie Francis Ford Coppola oder Jacques Audiard zu erfreuen. In diesem Jahr gibt es sogar noch einen ganz besonderen Anlass zu feiern, denn die Filmfestspiele finden nunmehr zum 30. Mal statt.

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Guilty Pleasure

Ein jeder hat doch so seine kleinen Schwächen, auch im Filmgeschmack. Anstatt nur Filme wie Metropolis, Citizen Kane und On the Waterfront ernstzunehmen, wie es sich für ordentliche Cineasten gehört, hat man auch seine Leichen im Keller. Ich zum Beispiel stehe voll auf die National Lampoon’s Vacation-Reihe mit Chevy Chase und Beverly D’Angelo, und auch auf einige Schauspieler der C-Riege, wie eben Chase, aber auch Judge Reinhold oder Jeffrey Jones. Nicht nur unter den ausgesprochen doofen Filmen gibt es immer wieder einzelne, die bei mir einen Nerv treffen, wahrscheinlich, weil sie unausgelebte Wünsche thematisieren. Während meiner gesamten Gymnasialzeit war ich überaus aktiv in der Schultheatergruppe, und daher gefallen mir Filme, die mehr oder weniger unfreiwillig zusammengewürftelte (Schauspiel)truppen beinhalten, von Moulin Rouge über Ugly Coyote und diversen Cheerleaderfilmen bis zu diesen ganzen Knast-Sportmannschafts-Filmen.

Und dann gibt es auch immer wieder Filme, die wirklich beinahe jedem ein Guilty Pleasure sind. So genial sie sind, There’s something about Mary oder The Pineapple Express kann man ja nur schwerlich als „Must See“ bewerten, solange wichtigere Filme noch ungesehen bleiben. So ging es mir zuletzt mit Hangover.

Das tolle an Hangover ist, dass beinahe jeder Mann sich in die völlig skurrile Situation der vier Hauptpersonen hineinversetzen kann. Wer hatte nicht wenigstens einmal im Leben einen alkoholinduzierten Filmriss? Wer hatte nicht auch schonmal so eine Nacht, in der die bei Tageslicht blödsinnigsten Entscheidungen auf wundervolle Weise irgendeinen Sinn gemacht haben? Wer wünscht sich nicht, ebenfalls wieder so eine verrückte Sache zu erleben, so eine Art Lausbubendasein für Erwachsene? Das gemeine daran ist: Man kann diese Situationen nicht heraufbeschwören, nicht konstruieren, sie müssen zufällig passieren. Sonst gilt es nicht. Und das ist das Erfolgsrezept von Hangover. Der Film verkauft (vorwiegend) dem männlichen Publikum eine Situation, in der sich die meisten auf die eine oder andere Art selbst schon einmal wiedergefunden haben. Vielleicht hat das auch mancher nie jemandem erzählt, erlebt aber durch den Film und die anderen Zuschauer, dass es anderen auch so geht. Eine gigantisch gute Idee war Hangover, meines Erachtens eine der besten, wie man männliches Publikum heute noch mit etwas Neuem ansprechen kann.

Auch ich war schonmal in Las Vegas (1995), zu arm, um selbst groß an den Glücksspielen teilnehmen zu können. Aber ich würde rasend gern nochmal hin. Heute geht das zwar auch alles bequem im Online Casino, wo es den großen Klassiker Roulette ebenso gibt wie Black-Jack und eine Menge anderer Casinospiele, aber auch das beste Online-Casino ersetzt nicht den Besuch einer echten Spielbank. Eines kann es jedoch sehr wohl: Einem Übung geben. Ich sollte mich wohl auch mal wieder hinsetzen und ein wenig zocken, bevor ich in Las Vegas (oder auch nur Bad Wiessee) aufschlage und einen total irren Abend verlebe. Oder ich lass das mit den Spielen und konzentriere mich sofort direkt aufs Nachtleben (geht aber nicht, ohne vorher den Jackpot geknackt zu haben).

Das Wolf Pack kommt übrigens wieder, und zwar genau heute in einem Monat. Am 2. Juni läuft Hangover 2 an. Diesmal finden sich die vier Freunde in Thailand wieder, diesmal verlieren sie nicht den Bräutigam, sondern den kleinen Bruder der Braut, und zudem die Orientierung in dieser fremden Welt. Das tolle an der Fortsetzung: So, wie man(n) selbst auch einen unvergesslichen Abend (trotz Filmriss) wiedererleben will, will man auch weitere katastrophale Abenteuer des Wolf Pack sehen. Das Konzept funktioniert, die Fortsetzung ist berechrtigt und nicht wie so oft an den Haaren herbeigezogen und die Trailer sehen fantastisch aus. Ganz ehrlich, ich kann es kaum erwarten.

Hinweis: Nur anschauen, wenn man Spoiler aushält. Wer sich lieber im Kino überraschen lassen möchte, bitte jetzt wegklicken.


Weitere Trailer zu Hangover


Weitere Trailer zu Hangover


Weitere Trailer zu Hangover 2


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