Archiv der Kategorie: People

Capitalism: A Love Story – Der Trailer

Ich kann mir nicht helfen, mir gefallen die Filme von Michael Moore. Man darf zwar nie aus den Augen verlieren, dass vielleicht nicht all seine Standpunkte neutral sind und andere verschwiegen werden, aber ich glaube ihm, dass alle genannten Informationen exakt so stimmen. Aber das kann man ja als sublime Kritik an der Neutralität von Dokumentationen auffassen. Hier jedenfalls der Trailer zu Capitalism: A Love Story, auf den ich mich schon sehr freue:

(Um die HD-Qualität besser genießen zu können, den Trailer besser direkt auf YouTube angucken)

Martin Scorsese zur Weekend Film Series des LACMA

Das Los Angeles County Museum of Art (LACMA, mit nicht uninteressantem künstlerischen Intro) stellt nach über 40 Jahren seine Weekend Film Series ein, in der Filmklassiker wiederaufgeführt wurden. Dies hat zu nicht unerheblichen Erschütterungen unter Filmliebhabern geführt. Regisseur Martin Scorsese selbst wendet sich in einem lesenswerten offenen Brief an die Verwantwortlichen. Es ist schade, dass selbst Museen profitorientiert zu denken gezwungen sind.

John Cusack, Twitter und 2012

John Cusack twittert eifrig unter seinem Nick shockozulu. Der bekannte und beliebte Schauspieler spielt außerdem in Roland Emmerichs 2012 die (oder zumindest eine) Hauptrolle.

Nun twitterte Cusack, dass Sony ihn bat, den Filmstart via Twitter zu unterstützen. Rein zwischenmenschlich sehe ich keinerlei Problem darin, dass man einen Beteiligten an einem Film bittet, positive oder gar keine Stimmung für den Film zu machen. Das ist nur natürlich. Selbst wenn es beim Dreh Schwierigkeiten gegeben haben sollte, ist es ja nur menschlich, dass man nicht wünscht, dass jemand einem nachträglich in den Pool sch.. pinkelt.

Nun ist der Filmverleih kein Kumpel und John Cusack als Hauptdarsteller kein Jedermann. Immerhin über 20.000 Follower verfolgen Cusacks Tweets, und diese dürften, da Internet-affin und sicherlich selber Blogger, Twitterer, Facebooker und Myspacer Social Networker, als begehrenswerte Multiplikatoren gelten. Dann multipliziere ich doch mal:

Ich frage mich: Ist die Bitte von Sony an Cusack, den Film zu unterstützen, moralisch verwerflich oder nicht? Einerseits gibt es keinerlei Verpflichtung für Cusack, positiv über den Film zu twittern, und natürlich ist es nur im Sinne von Sony, dass der Film einen guten Start hat. Andererseits dürfte 2012 ohnehin keine Probleme bekommen, seine Kosten wieder reinzuspielen und obendrauf noch einen hübschen Gewinn zu erwirtschaften. Wenn Cusack oder andere Beteiligte über den Film twittern wollen, dann tun sie es sicherlich auch ohne Aufforderung, positiv wie negativ.

Doch wenn ein so großes Unternehmen Cusack direkt anspricht und bittet, Werbung für den Film über seinen privaten Twitter-Kanal zu machen, dann ist das für meine Begriffe doch reichlich unverschämt. Klar muss Cusack nicht, aber dass der Verleih überhaupt gefragt hat, ist ja wohl die Höhe.

Warum ist das die Höhe? Wenn man früher in einem Geschäft bedient wurde, hieß es an der Kasse oft „Empfehlen Sie uns weiter“. Das ist ganz normal und quasi schon eine Verabschiedungsformel. Doch wenn mich dahingegen der Geschäftsführer abends privat anruft und sagt: „Ich hab nachgeforscht, Du hast Doch viele Freunde. Empfiehl denen doch bitte aktiv mein Geschäft“, dann ist das doch reichlich unverschämt, oder nicht? Analog dazu heißt das: Da John Cusack bei 2012 mitspielt, steht zu hoffen (mehr nicht), dass er vielleicht positiv über seine Erfahrungen und den Film berichtet oder lieber gar nicht, wenn seine Erfahrungen und Eindrücke negativ sind. Bis hierhin reicht der gute Ton. Wenn er aber extra aufgefordert wird (im Urlaub übrigens, momentan berichtet er aus Irland), positiv die Werbetrommel zu rühren, noch dazu in einem eher privaten Umfeld, dann ist das echt frech. Und unpassend.

Und ganz normal für die heutige Zeit, leider. So wie übrigens auch diese Linktausch-Angebote, die ich immer wieder bekomme. Da wollen Kino/Film-Blogs sich mit meinem verlinken (oder auch Billigflugvermittler, wtf?), und ich soll im Gegenzug den anderen Blog, den ich überhaupt nicht kenne, der womöglich nichtmal gut ist, und den es vielleicht noch gar nicht gibt (oder nicht mehr, wie diesen hier), empfehlen. Dass dieser Blog eine völlig andere Zielgruppe hat als allgemeine Filmblogs, ist offenbar völlig egal. Es geht irgendwelchen Marketingagenturen bei diesen Schnellstartprojekten immer nur um Klicks, Page Impressions, Pageranks und lauter anderen Businesskäse. Mir geht es darum, zu schreiben, wozu ich Bock habe, und lesen können es Menschen (Menschen!), die auch Bock dazu haben. Da brauch ich keine Traffic-Pumpe, denn wer einen Blog wie diesen sucht, wird ihn schon finden. Und diese anonymen Massen, die scheinbar nur zum Klicken da sind, um irgendein Businessmodell am Funktionieren zu halten, interessieren mich überhaupt nicht.

Bin ich schon so vergrämt, dass ich behaupte, früher war alles besser? Sind diese Traffic-Businessideen was fundiertes? Braucht man zum Leben wirklich Google? So, und jetzt runter von meinem Rasen!

Coens drehen Satire-Werbespot

Die Coen-Brüder haben für die (sehr gut gemachte) Awareness-Seite This Is Reality einen satirischen Fake-Werbespot zum Thema „Clean Coal“ gedreht. Hintergrund: Die US-Kohleindustrie benutzt diesen Euphemismus, um das Image weiterer Kohlekraftwerke zur Energiegewinnung zu fördern, was nicht nur ich jedoch wegen der garantierten CO2-Belastung für absolute Augenwischerei halte. Ich finde, der Spot bringt es auf den Punkt, und Hamburg kann sich da was abschneiden.

Oscar-Gedanken

Ich habe mir beim (etwas späten) Angucken (der Aufzeichnung) der Oscarverleihung natürlich so meine Gedanken gemacht:

Red Carpet-Show von Pro7:

  • Haben die bei Pro7 nicht wenigstens zwei Mikros? Eines wird fest am Gätjen montiert, das andere kann er dem jeweiligen Gast vor die Nase halten. Besonders deutlich traten die Nachteile der Ein-Mikro-Technik beim Grüßen der Baader-Meinhof-Delegation an die schlafende Heimat zu Tage, also schon zu Beginn. Das besserte sich dann langsam, doch besser wäre es mit zwei Mikros. Dann hört man wenigstens zuverlässig alles.
  • Heidi Klum sieht aus, als hätte man ihr zwei Fleischpflanzerl unter die Backen implantiert (so auch auf diesem aktuellen Plakat Heidi Klum mit Fleischpflanzerl-Backen, in dem sie einen Schwarm Fische als Rock trägt, ). Ich bin aber auch voreingenommen, weil ich sie nicht besonders mag. Sie sieht süß aus und alles, aber die Augen lächeln nie mit, sie wirkt trotz aller Schönheit kalt und abweisend. Auch ist sie unhöflich, wenn sie das Interview einfach so verlässt, trotz allem Starrummel.
  • Bullys Anwesenheit war eine echte, nette Überraschung. Man sieht ihn allerdings dann nicht mehr, was ich verstehen kann, weil er ja bei den Oscars, zumindest dieses Jahr, wenn überhaupt, nur Zuschuer ist. Oscar-Gedanken weiterlesen

Ehrenpreis für Klaas Akkermann

Auf der diesjährigen Berlinale erhält der Filmpromoter Klaas Akkermann am 10. Februar den Ehrenpreis des VdFk für sein Lebenswerk. Während sich heute eine Menge kleiner und großer Presseagenturen darauf spezialisieren, die Filmjournalisten möglichst effektiv und zweckgebunden zu verwalten, war Akkermann (so wie Horst Kindermann im Süden) stets einer für alle, ein Mensch für Menschen.

Sicher haben auch Akkermanns Entscheidungen nicht immer zu Wohlwollen unter den Journalisten geführt, doch war offenbar, dass Akkermann stets um Fairness bemüht war und ein offenes Ohr für alle hatte.

That’s one small step for man …

Obwohl ich schon Steven Spielberg treffen durfte, Woody Allen interviewt habe und auch andere Hollywood-Größen vor dem Mikro hatte: Heute habe ich das für mich wichtigste Interview aller Zeiten führen dürfen. Mit Buzz Aldrin nämlich, der zusammen mit Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betreten hat:

[audio:2009-01-26_Interview_Buzz_Aldrin_49kbps.mp3]

Ich hatte den Eindruck, dass einige meiner Kollegen meine Nervosität vor dem Termin nicht verstehen konnten. Es sei doch nur ein Interview, wie ich sie schon zigfach gemacht hätte, hieß es, und der Mann sei doch selbst ein Profi im Umgang mit der Presse, da gibt es bestimmt keine Komplikationen.

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Naht das Ende von Scientology?

Ich fürchte zwar, dass der manipulativen Sekte nicht so schnell die Puste ausgehen wird, wie es ihren leichtgläubigen Opfern zu wünschen wäre, doch dieser Artikel beim Gawker ist nicht uninteressant: Da John Travoltas Sohn Jett, der wohl unter der medizinischen Obhut eines Sektenanhängers stand, jüngst gestorben ist, könnte mit Travolta eines der größten Marketing-Zugpferde der Sekte ausscheiden, da die Anti-Medizin-Einstellung der Sekte aufgrund so eines Schicksalsschlages wohl jeden Vater und jede Mutter (Kelly Preston, ebenfalls Opfer) zum Nachdenken bringen dürfte. Wäre wirklich schön, wenn seine Frau und er sich trauen würde, diese Organisation zu verlassen.

Ustinov-Ausstellung in Düsseldorf

Seit gestern läuft in Düsseldorf die Ausstellung „Enfant Terrible und Gentleman“ über Sir Peter Ustinov. Die Ausstellung läuft noch bis 22. Februar 2009 im Filmmuseum. Man müßte fast extra deswegen hinfahren.

Ich durfte ihn zweimal treffen, das erste Mal in Bonn bei einer Lesung, wo er mir auch ein Autogramm gegeben hat, das zweite Mal zufällig am Flughafen München. Da hab ich dieses Foto geschossen.