Auf dem MTV Movies Blog gibt es erste Details zum ersten der vier direct-to-DVD-Futurama-Filme: Bender trifft Al Gore bei der Präsidentschaftsauszählung 2000, es gibt ein mysteriöses Tatoo auf Frys Arsch, ein Crewmitglied wird peinlicherweise geköpft und mehr. Ich kann den 27. November wirklich kaum erwarten!
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Zwei Filmrätsel, eines als Stöckchen
In der Blogosphäre, Bloggingen und wie auch immer die Gemeinschaft aller Blogger so genannt wird, gibt es sogenannte Stöckchen. Nüchtern betrachtet, sind das einfach nur Online-Kettenbriefe, doch im Gegensatz zu den früheren Leite-das-hier-sofort-weiter-sonst-wirst-Du-schon-morgen-von-einem-Zementmischer-überfahren-Briefen sind die Stöckchen eigentlich ganz witzig: Dank der Trackbacks, die üblicherweise in den Kommentaren des jeweiligen Blogs auftauchen, kann man leicht die Spur des jeweiligen Stöckchens verfolgen.
Nun bin ich auf zwei Filmrätsel gestoßen: Das eine ist echt spannend (und läuft noch bis zum 4. August), das andere ist ein Stöckchen-Derivat: Wer die Lösung zur aktuellen Frage als erster findet, darf die nächste Frage in seinem eigenen Blog stellen. Der nächste Gewinner darf dann die nächste Frage… Nur: Leider ist kein Ende definiert. Das könnte also spannend werden – oder langweilig. Wer einsteigen will, hier geht’s los!
Das Verfolgen ist nicht immer einfach, manchmal findet sich der nächste Link irgendwo in den Kommentaren. Wer sich nicht mühsam durch alle Kommentare klicken will, findet hier den derzeitig aktuellen Stand der Dinge mit allen bisherigen 28 Stationen, einfach die einzelnen Buchstaben des Swoosh anklicken. Um 21:30 Uhr geht’s dann beim letzten Gewinner weiter, denn der sitzt gerade beim Abendessen…
PS: Noch nie hab ich mich dermaßen über die Copy-Paste-Funktion gefreut wie jetzt: SSSSSWWWOOOOOOOOOOOOSSSSHHH +1 +1. Danke, Abspannsitzenbleiber!
Update: Für heute ist Schluß, morgen um 10 Uhr geht’s bei Knurrunkulus weiter.
Nachtrag vom 6.8.: Bei dhaunsch gibt es einen Eintrag, der das Stöckchen mit allen Stationen verfolgt. So muß man eben nicht ständig dem weißen Hasen folgen…
Äpfel und Birnen
Was ich ja schon in diesem und diesem Beitrag anmerkte, ist das Spiel mit den Besucherzahlen ein oftmals irreführendes. Während ich jedoch bisher nur auf die Gefahr der Mißinterpretation der gemeldeten Zahlen durch uns Journalisten hinwies, hier nun ein konkretes Beispiel für einen Vergleich von Äpfeln mit Birnen in einer Publikation. In diesem Fall gab es nichtmal eine Pressemeldung, die Fehlinterpretation ist allein auf dem Mist der Kollegen gewachsen.
Shut Up & Sing
Jeder dürfte den Niedergang der Dixie Chicks in den USA mitbekommen haben, nachdem sie 2003 bei einem Konzert in London verlautbaren ließen:
Just so you know, we’re on the good side with y’all. We do not want this war, this violence, and we’re ashamed that the President of the United States is from Texas.
Abgesehen davon, daß es hier in Europa wohl nur den allerwenigsten einfallen würde, sich an Kritik am eigenen Staatsoberhaupt auch nur zu stören, will ich gar nicht näher auf die Kontroverse eingehen, denn das Recht der Meinungsfreiheit darf in unserer Zivilisation unter keinen Umständen angerührt werden.
Doch die Realität sieht natürlich ein wenig anders aus: Der Respekt vor fremden Meinungen ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, im Alltag bilden sich Gruppen und Grüppchen von Leuten, die „miteinander können“, eben weitgehend ähnlicher Ansichten sind.
Im Internet ist es leicht, auf anonyme Weise Andersdenkende anzufeinden, manche Trolle scheinen sich das Beleidigen anderer geradzu zum Sport gemacht zu haben. Die Motivation dahinter wird mir wohl immer verborgen bleiben.
Der Dokumentarfilm Shut Up & Sing von Barbara Kopple und Cecilia Peck greift genau dieses Thema auf: Es geht nicht um Amerika, es geht nicht um Bush oder den Irak“krieg“, sondern es geht um dieses feine, unsichtbare Räderwerk zwischenmenschlicher Reize und Reaktionen, um die Kaskaden von unkontrollierbaren und keinesfalls vorhersehbaren Abläufen aufgrund bisweilen nichtigster Anlässe. Die schier unendlich komplexe Maschinerie und deren kompetentes Manipulieren erlaubt es Schwerstverbrechern, frei herumzulaufen, während gleichzeitig völlig belanglose Ereignisse zu Horrorszenarien aufgeblasen werden können, blown out of proportion, wie man so schön sagt.
Gerade dies macht den Film so empfehlenswert: Er erzählt die Geschichte einer Äußerung und deren Folgen, aber von der anderen Seite. Jahre, nachdem Natalie Maines den oben zitierten Satz aussprach, kann der (in diesem Fall politisch) interessierte Zuschauer verfolgen, wie die Dixie Chicks sich mit der so plötzlich eskalierenden Situation konfrontiert sahen und letztlich ihren Musikstil änderten, um nicht mehr so stark von den right wing conservative rednecks abzuhängen – vielleicht nicht unbedingt allein, wohl aber auch deswegen.
Besonders berührt hat mich die Unsicherheit, mit der die Band und ihre Mitstreiter kämpften, als sie sich auf einen gemeinsamen Kurs zur Schadensbegrenzung zu einigen versuchen. Im Grunde ist es ja lächerlich, daß man in so einem Fall überhaupt an Schadensbegrezung denken muß, aber die leider oftmals durch die Medien irregeführte bzw. beeinflußte US-Öffentlichkeit revoltiert gerne, aber tendenziell eher gemeinsam, gegen etwas offiziell als Böse ausgewiesenes, also aus einer gewissen Sicherheit heraus. Alleingänge sind offenbar nur heroisch, wenn sie mit den Doktrinen des Amerikanischen Traumes vereinbaren lassen. Doch ich spekuliere schon wieder…
Ich empfehle jedermann diesen Film. Man muß weder Fan der Chicks sein, noch Country-Musik leiden können, die hier behandelte Thematik hat mit Musik rein gar nichts zu tun. Und am Ende schließt sich der Kreis, zur Zufriedenheit hoffentlich aller, auf jeden Fall aber gut für ein Schmunzeln.
Der Schlöndorff-Eklat
Bei der Constantin-Pressemeldung von neulich wußte ich noch nicht, welche Diskussion da zwischen Regie und Produktion tobte, den Artikel in der SZ hatte ich verpaßt.
Mittlerweile ist der Streit und die daraus entstandene Diskussion in der Öffentlichkeit angekommen. Hier also eine Übersicht für alle, die nachlesen wollen:
- 5. Oktober 2006: Die Constantin Film gibt bekannt, daß Schlöndorff bei der Päpstin Regie führen wird, aber auch, daß parallel ein TV-Zweiteiler entstehen soll. Pressemeldung (so nehme ich an) gefunden im Forum von DVD-Sucht.
zu einem mir noch unbekannten Zeitpunktam 12. Juli 07 schreibt Volker Schlöndorff in der Süddeutschen Zeitung den aus Sicht der Constantin anstößigen Artikel Vorhang auf, Vorhang runter. Wer hat den Link?- 19 Juli 2007: Günter Rohrbach antwortet auf den oben erwähnten Artikel (kostenpflichtig).
- 23. Juli 2007: Um 10.29 Uhr geht der o.a. Schlöndorff-Artikel Vorhang auf, Vorhang runter online und ist nun auch kostenfrei zu lesen.
- 23. Juli 2007: Um 10.40 Uhr ist der Rohrbach-Artikel Das Kino bleibt ein Traum auch ohne E-Paper-Abo online erhältlich.
- Nur zwei Minuten später (ein Zufall) geht Fritz Göttlers Schlöndorff-Interview zum Thema online.
Seit heute stapeln sich die Meldungen online:
- Wer kritisiert, fliegt bei Spiegel Online (23. Juli)
- Constantin kündigt Schlöndorff beim ORF (23. Juli)
- Constantin kündigt Vertrag mit Schlöndorff bei der Welt Online (23. Juli)
- Constantin Film feuert Schlöndorff beim Tagesspiegel (23. Juli)
- Constantin Film feuert Schlöndorff bei der Zeit (23. Juli)
Und auch die ersten Kommentare der Blogger lassen nicht lange auf sich warten:
- Lieber Volker Schlöndorff, ein offener Brief von Torsten Dewi
- Mit Die Stulle nach dem Schiß fordert Filmemacher Dietrich Brüggeman, daß Schlöndorff doch wenigstens mit fliegenden Fahnen untergehen hätte sollen.
Mal sehen, wie’s weitergeht – und was wohl den größeren Imageschaden an der Päpstin angerichtet hat: Schlöndorffs Artikel in der SZ oder das Theater danach?
Geile Simpsons-Verlosung … bei der Konkurrenz!
Komisch, schon wieder eine seltsame Mail: Diesmal (heute) von einer der vielen Presseagenturen, die deutschlandweit für den Simpsons-Film zuständig sind:
Nur verstehe ich nicht, wieso es die Presse interessieren sollte, was bei BILD online, also genaugenommen bei der Konkurrenz, verlost wird.
Sollen wir womöglich noch darüber berichten, was die Konkurrenz für tolle Schnäppchen mit dem Verleih schlagen konnte?
Oder zielt diese Infomail auf Blogger ab, die ja kostenlos arbeiten und somit natürlich gern dorthin verlinken?
Ist dies vielleicht die noch einzig verbliebene Möglichkeit für Journalisten, als normale Zuschauer getarnt, an der Premiere teilzunehmen? Nein, das denke ich nun wirklich nicht. (Zu den Matt Groening-Interviews, die in München stattfanden, hat man mich übrigens nicht eingeladen, ich bin wohl nicht brilliant genug als Mulitplikator.)
Was nun auch los sein mag: Ich weiß es nicht. Aber weil die Fox als Verleih mich über die Jahre wirklich absolut korrekt behandelt hat, verlinke ich hiermit zu BILD online, wo die Verlosung heute noch nicht zu finden war. Hier klicken, oder auf den Screenshot von der Mail oben.
Blitz-News
Vorgestern hab ich eine offenbar brandeilige Infomail von Kino Live erhalten, mit dem Betreff:
16.7.07: Blitz-News: Das erste Foto von Harrison Ford beim Dreh von „Indiana Jones IV“ und Clip vom Dreh!
Eine Blitz-News, noch dazu in einer eigenen Mail, bedeutet für mich: Topaktuelle News, die eine sofortige Informierung aller Mailabonnenten nötig machen. Bei Filmthemen wären dies Todesfälle, Preisverleihungen oder echt interessante, aktuelle News.
kleine Presseschau
Mal wieder ein Bündel kleiner Nachrichten aus der Medienbranche, für die sich eigene Blogeinträge nicht lohnen:
- Prince hat sein Label Columbia vor den Kopf gestoßen, indem er sein aktuelles Album der Mail on Sunday als kostenlose Beilage verteilen ließ. Patrick Breitenbach vom Werbeblogger meint zurecht: Prince entlarvt veraltetes Geschäftsmodell.
- Danny Boyle denkt über ein Sequel zu 28 Weeks later nach. Das Ende des Films dürfte ja einige Möglichkeiten bieten.
- Jet Li und Natalie Portman in einer Kung Fu-Version von Schneewittchen und die Sieben Zwerge? Ich faß‘ es nicht!
- Was plant Steven Spielberg? Einige Gerüchte lassen auf weitere Sequels von Indiana Jones schließen, allerdings ohne Harrison Ford. Der wurde derweil 65 Jahre alt, herzlichen Glückwunsch!
- Homer Simpson entwürdigt den Cerne Abbas Giant in England (hier). Neben diversen Blogeinträgen und Berichten gibt es hier auch ein animated GIF aus der Hand von Happytoast:
Black Sheep
Heute konnte ich die Pressevorführung von Black Sheep (zu sehen beim Fantasy Filmfest) genießen. Allem vorweg: Ich hab mich amüsiert wie seit Braindead nicht mehr!
Natürlich gibt es bei diesem Thema, den bisher so veröffentlichten Bildern und der Tagline „Get ready for the Violence of the Lambs!“ nicht mehr viel zu spoilern, daher kann ich ja nun frank und frei erzählen:
Die Handlung folgt dem klassischen Muster des Horrorfilms: Eine Gruppe bunt zusammengewürftelter Fremder findet sich überraschend in einer bedrohlichen Situation wieder und wird beim Kampf ums Überleben drastisch dezimiert. Diesmal spielt der Film auf einer Neuseeländischen Schaffarm, Hauptfigur ist Henry, der kleine Bruder des jetzigen Eigentümers Angus, der eigentlich nur kurz zur Farm seiner schon lange toten Eltern gekommen ist, um sich seinen Erbteil auszahlen zu lassen.
Ebenfalls auf der Farm: Die alte Mrs. Mac, gute Seele des Betriebs, Tucker, eine Art Großknecht („Farm Manager“) sowie das Ökoaktivistenpärchen Experience und Grant. Sie Feng-Shui- und Chakrenspezialistin mit Notfall-Aromatherapiekerze im Gepäck, er ein impulsiver Öko, der wohl schon eine Dekade keinen Friseur mehr gsehen hat und sich zwischenzeitlich offenbar auch noch das Hirn rausgekifft hat. Dazu kommen einige Wissenschaftler mit einem ambitionierten Gentechnik-Projekt in einem abgelegenen Labor sowie eine Gruppe potentieller Investoren, die zur Überraschungspräsentation einer Art Superschaf angereist sind.
Während die bei der Schafzüchtung entstandene fleischfressende Abart des Superschafes nicht wie geplant fachgerecht entsorgt werden kann und sich deren Raubtier-Eigenschaften auch noch wie ein Virus und in Windeseile unter den anderen Schafen verbreitet, glaubt Angus noch an den großen Erfolg seines Traumschafes. Seine Präsentation vor den Investoren läuft bereits, während anderswo auf der Farm Menschen schon um ihr Leben blöken, die Katastrophe scheint vorprogrammiert.
Die Handlung ist im Grunde nichts neues, schon der Genreklassiker Braindead wartete mit so ziemlich derselben Geschichte auf, doch das ist völlig egal. Was diesen Film so großartig macht, ist (neben den hemmungslos zelebrierten Blut- und Organorgien) die perfekte Führung dieser wunderbaren Schauspieler. Ob sie nun selbst unbedarft sind oder nur unbedarft spielen, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Doch wer so tapfer durch die einsamen, schafverseuchten Weiten Weiden entlang irgendeiner neuseeländischen Küste stapft und noch in der größten Totale eine Resignation vermitteln kann, wie ich sie zuletzt bei den Rittern der Kokosnuß erleben konnte, hat mein Herz schon gewonnen. Bää-ää-ääh!
Moore vs. Gupta
Ich will eigentlich nicht schon wieder ein Michael Moore-Video posten, doch die Schlammschlacht in den Staaten ist einfach zu faszinierend. Man sollte jedoch im Hinterkopf behalten, daß diese Art der Öffentlichkeitsarbeit, auch wenn sie in der antiken Tradition der freien Rede steht, weitgehend Augenwischerei ist, denn die Fakten sind ja schon gesagt, alles weitere ist im Grunde Zeitverschwendung. Nun müssen die reden, die etwas bewegen können.
Wie sagte doch Fred Allen so bittersüß: „Television is a device that permits people who haven’t anything to do watch people who can’t do anything.“
Hier also Michael Moore vs. Sanjay Gupta: Moore vs. Gupta weiterlesen