Archiv der Kategorie: Film

Asterix & Obelix im Reich der Mitte

De bello Asterixo Obelixque
Quantum parvum originellum

Teatrum multum grimasticum, fabula gravis, storia simplex, due heroum gallici. Ideas lassus.
Idea bene columba-smsa.

Bellum magnum in China. Caesar de Roma, Asterixo Obelixque de Gallia, exercitus chinesus amplissimus, eine Relation wie bei der Auseinandersetzung in der Ukraine, das zahlenmässig x-fach überlegene russische Heer, hier Invasor, gegen einen Bruchteil von Verteidigern. Nix referat tempus actualis. Fantasia industriale. Fabula Hit-and-Run und Zaubertrunk von Miraculix.

Hereditas de René Goscinny et Albert Uderzo. Pauca inspiratio de Guillaume Canet.

Multa Routina. Nix Humorix. Inszenierung Holterdipolterix.

Living – Einmal wirklich leben

Wunderbar ironische Betrachtung des Wesens eines Beamten

Der Film von Oliver Hermanus nach dem Drehbuch von Kazuo Ishiguor, Akira Kurosawa (nach dessen Film Ikiru) und Shinobu Hashimoto spielt im England der frühen 50er Jahre.

Waren die Briten vielleicht eh schon förmlich, so waren es die Beamten besonders. In Anzug und mit Melone sind die Mitarbeiter des Planungsbüros gemeinsam mit dem ÖPNV unterwegs. Sie werden eingeführt über den Neuzugang Peter Walkening (Alex Sharp, der Neugier weckend das Feierliche eines Beamtenanfängers verkörpert). Mit ihm als Hauptfigur müsste der Film allerdings anders verlaufen. Hier dient er dazu, zur Hauptfigur überzuleiten, das ist der Abteilungsleiter, der an einer Station zusteigt, sich aber nie zu seinen Mitarbeitern setzt; es ist Bill Nighy als Williams.

Ritualhaft passiert der Marsch vom ÖPNV zum Amt. Der Umgangston ist gedämpft. Die Akten stapeln sich. Der Nachwuchs lernt, dass man mit zu kleinen Aktenstapeln als unterbeschäftigt gilt.

Das Motto der Abteilung scheint zu sein, was man lange genug liegen lässt, erledigt sich oft ganz von selbst. Wenn Klienten etwas wollen, werden sie prinzipiell erst auf andere Abteilungen verwiesen. Und wenn es wirklich nicht mehr anders geht, dann wird die Akte auf einem Stapel abgelegt.

Das erleben auch vier Frauen, die sich dafür einsetzen, dass auf einem verwahrlosten Grundstück ein Kinderspielplatz errichtet werden soll durch die Stadt, durch die städtische Verwaltung.

Es gibt Einblicke in das vertrocknete Privatleben von Williams. Die Frau ist gestorben, Sohn und Freundin würden dringend Geld brauchen, um eine Familie zu gründen und er selbst weiß, dass er todkrank ist.

Das erstarrte Herz von Williams fängt wieder an zu leben, wie es zu einer außerberuflichen Begegnung mit seiner ehemaligen Angestellten Margaret Harris (Aimee Lou Wood) kommt. Das ist die Voraussetzung dafür, dass der Film anhand des Beispiels des Kinderspielplatzes die mögliche Bandbreite von Beamten-Aktivitäten ins andere Extrem auffächern kann. Das passiert so liebevoll und anrührend, ohne sich je billig lustig zu machen über Beamtenmentalität; denn auch Beamte sind – irgendwo und irgendwie – nur Menschen, die ihr Leben als Plackerei empfinden.

Ernesto’s Island

Deutsche im Ausland

Grad kürzlich hat ein Film Deutsche mit der Asche eines Verstorbenen auf Auslandsreise geschickten: Bernd Thomas‘ Herzliche letzte Grüße. Hier haben sich Freunde des Verstorbenen mit dessen Asche auf den Weg nach Norden gemacht, um diese in Anwesenheit eines Eisbären zu verstreuen; die Freunde haben sich die Weltsicht der Naturbegeisterung und des Respektes vor der Natur des Hingeschiedenen zu eigen gemacht.

Jetzt schickt Ronald Vietz (This aint California) Max Riemelt als Matthias mit der Asche seiner verstorbenen Mutter nach Kuba, um sie dort auf einer Insel zu verstreuen, die die kubanische Jugend Ernst Thälmann gewidmet hat.

Mit dem Schild „Homenaje dela juventud cubana Ernst Thälmann
XX Aniversario 1973“ fängt der Film an. Vietz, der mit Ira Wedel auch das Drehbuch geschrieben hat, schildert Matthias als ein in den Kokon seiner deutschen Befindlichkeit eingesponnenen Zeitgenossen. Er arbeitet irgendwas mit Social Media und Internet und Kampagnen in einer zur lässigen Office-Location umgebauten Kirche.

Schon kürzlich haben sich junge Deutsche filmisch nach Kuba begeben in Vamos a la Playa. Sie spiegeln eine deutsche Jugend, die recht unvoreingenommen und wenig rechthaberisch, aber auch wenig verbissen in ein Deutschtum eingegossen wirkt; diese suchen einen Bruder; sie haben Kuba gezielt angesteuert.

Matthias dagegen wird durch die Zusendung dieser Asche aus seinem Berliner Tran herausgerissen und weiß offenbar oft nicht recht, wie ihm ist. In Kuba findet er als temporäre Begleiterin eine Kellnerin (Marion Duranona), die jobbt, um studieren zu können. In einem romantischen Filmauto machen sich die beiden auf den Weg.

Matthias kannte Kuba schon aus der DDR-Jugendzeit.

Ronald Vietz dreht wunderbares, archivarisches Material von Matthias als Bub mit seinem etwas größeren Jugendfreund Sascha (in der Heutezeit: Oliver Bröcker) nach, das das idealistische Flair, das die DDR und Kuba umwirkte, glaubwürdig wiedergibt.

Es gab die Brigade Ernestos Island; das waren junge Menschen voller Idealismus, überzeugte Kommunisten.

Aber auch die kubanische Musik spielt eine Rolle, ein Musiker soll der Vater von Matthias sein; auf der Insel wird er zudem Halbgeschwister finden. Die Musik kam auch in die DDR bei Weltfestspielen vor.

Ronald Vietz lässt Matthias lange in seiner deutschen Blase in Kuba verweilen; erst nach und nach vermögen Musik und Herzlichkeit deren Haut aufzuweichen. Das hat den Vorteil, dass die Zeichnung von Kuba eher sachlich denn sentimental ausfällt. Vielleicht in die Richtung von Clave; der sich allerdings auf das Enzyklopädische anhand der Schilderung aktueller Bands beschränkt.

Bei Ronald Vietz kommt es zu vielen Begegnungen. Aber es ist nicht das Projekt von Matthias, Kuba zu erkunden, Kuba als Heilsversprechen zu interpretieren. Andererseits hat er weder Bewusstsein noch Absicht, sein Deutschsein zu verteidigen; er und es, die sind halt so. Er hat quasi einen Job zu erledigen. Auf dem Weg dahin bleibt er jedoch nicht unangefochten. Er geht also weder blind noch als Recherchetourist durch das Land, kommt aber irgendwann in Anwesenheit seines Jugendfreundes Sascha zur Erkenntnis oder zur Formulierung des Wunsches, einfach nur hier zu sein, wie die Kubaner – die sie grade bei einer Sportveranstaltung beobachten – und nicht immer woanders, wie die Deutschen.

Die Linie

Eine gewalttätige Frau –
100 Meter

sind der gerichtlich verordnete Mindestabstand, den Margaret (Stéphanie Blanchoud) zu ihrer Mutter (Valeria Bruni Tedeschi) einhalten muss, damit das enorme Konfliktpotential zwischen den beiden künstlerisch veranlagten Frauen nicht mit nackter Gewalt eskaliert, wie Ursula Meier in ihrem Film in der Eingangsequenz und in Zeitlaupe atemberaubend schildert.

Das Drehbuch stammt von Stéphanie Blanchoud, Robin Campillo, Antoine Jaccoud; es darf davon ausgegangen werden, dass durchaus eigene Erfahrungen und Beobachtungen die Grundlage geliefert haben.

Das kleine Vorstadt-Häuschen, der Bungalow, das gediegene Haus auf dem Land als Brutstätte familiärer Gewalt, war zuletzt zu sehen in Der Gymnasiast oder ab nächste Woche im Kino in „All the Beautiful and the Bloodshed“.

Es geht Ursula Meier nicht um eine Analyse des Konfliktes, sondern um die Frage des Umganges mit so einer unversöhnlichen Situqtion. Denn Margaret kann von der Mutter nicht lassen, sie sucht Gehör, Verständnis, wohl auch Anerkennung; sie ist schon als Sängerin aufgetreten; Mutter war eine Pianistin, die immerhin CDs rausgebracht hat als Louise Celestini.

Die Mutter wohnt mit der jüngeren Tochter Marion (Elli Spagnolo) in einem hübschen Bungalow am Rande einer Ortschaft in der Rhoneebene in der Schweiz, nah an den Bergen. Der Hysterie-Status zwischen Mutter und Margararet ist so, dass die kleinste Lebensäußerung der einen bereits zu Handgreiflichkeiten führen kann.

Margaret lässt sich auch durch die Drohung mit Gefängnis, wenn sie den 100-Meter-Bereich überschreitet, nicht abhalten. Bis zu dem Tag, an dem die kleiner Schwester mit blauer Farbe den Tabu-Bereich auf der Wiese vor dem Haus und der Straße weiter hinten malt.

Ab dem Moment bekommt es der Kinobesucher mit einem eingefrorenen Konflikt zu tun. Vielleicht verliebt sich die Regisseurin auch ein bisschen in die Bilder, die sich dadurch ergeben, dass Margaret sich malerisch auf einem kleinen Erdhügel hinter dem Tabukreis postiert, indem sie dort der kleinen Schwester Gesangsunterricht gibt.

Das Dramatik-Potential der Explosion bei einer direkten Begegnung ist somit vorerst stillgelegt. Es gibt auch andere Entwicklungen. Die Mutter hat einen feschen jungen Freund, Hervé (Dali Benssalah), die ältere Schwester (India Hair) bringt Zwillinge auf die Welt. Weihnachten steht vor der Tür. Und Margaret findet Unterschlupf bei Julien (Benjamin Biolay), einem verständnisvollen Mann, mit dem sie früher aufgetreten ist; auch findet sie einen Job als Parkhaus-Security.

Es gibt also kompensierende oder ablenkende Aktionen zu dem anfangs etablierten Konflikt, bei dem von Anfang an klar war, dass es sich um eine unversöhnliche Variante handeln dürfte, in Relation zu welcher der Mensch froh sein kann, wenn er oder sie einen lebbaren Umgang damit findet – weit entfernt von Friede, Freude, Eierkuchen.

Eine unerwartete Rolle spielt die Religiosität und damit im Zusammenhang auch der Begriff „vom Teufel gepackt“, der auf Margaret einmal verwandt wird.

A Thousand and One

Dystopischer Realismus

oder Black Realismus, Black New Yorker Realismus, der schwarzes Leben in New York porträtiert. Beginnend 1994. Es dreht sich alles um das nicht immer gelungene Leben von Inez de la Paz (Teyana Taylor).

Anfangs sieht man sie nur auf der Straße, aber sie kümmert sich auch um Kinder in einem Kinderkrankenhaus. Sie hat zuhause den 6-jährigen Terry; alleinerziehende Mutter.

Die Erzählung macht immer mal wieder Sprünge über einige Jahre, Terry ist dann 13 Jahre alt und später 17 (Josiah Cross). Hier werden ernste Fragen diskutiert über seine Zukunft, über spezielle Ausbildungen bei seinen Begabungen. Hier hat seine Mutter eine passable Wohnung und sie hat ihren Freund Lucky (William Catlett) geheiratet.

Der Film von A. V. Rockwell fasziniert vor allem durch seine Konsequenz der Stilisierung, die den Realismus noch verdeutlicht. Die oft sehr dunklen Ansichten von New York. Die dunklen Hausfassaden. Einen besonderen Fingerzeig liefert die einmalige Musikuntermalung, die von Ferne zu verstehen gibt, dass Intentionen klassisch und schwer getragen sind, dass der Realismus in Stilisierungen eingebettet sei; dass dazu durchaus die vernünftelnden Dialoge gehören, die ohne große Tempounterschiede die Menschen ihre Situation verhandeln lassen: das Coming-of-Age, die Schule, Geldprobleme, eine eigene Wohnung, Heirat, ein eigener Laden, Krankheit des Mannes; Schäden in der Wohnung und ein verblüffend aufgeschlossener Vermieter.

Es gibt einen Hinweis auf Unebenheiten in der Biographie von Inez. Eine Szene im Knast „Rikers Island“, in dem Inez einsitzt. Der Film springt dann ein Jahr zu der Zeit, in der Inez frei ist und versucht, sich mit Jobs durch das Leben zu kämpfen.

Es ist ein Film, der das Rassismus-Thema radikal ausblendet und stattdessen eine schwarze Normalität mit verführerischen filmischen Mitteln behauptet, eine Normalität, in der wie in jeder andern auch, die Familie im Mittelpunkt steht. Für dieses Vorgehen spricht auch der Titel, A Thousand and One, das ist nicht etwa eine Anspielung auf die Märchen von 1001 Nacht, das ist lediglich die Nummer der Wohnung, in der Inez mit Sohn und Mann wohnt.

Kommentar zu den Reviews vom 11. Mai 2023

Das Kino jagt von einem Extrem zum nächsten und dann wieder mitten durch. Eine selten extreme Darstellung einer Mutter anhand ihres verstörten Sohnes kommt aus Amerika. In Finnland übt sich einer im Extrem von Langmut und Lakonie. Im japanischen Dorf will ein Deutscher unauffällig bleiben. In Deutschland gibt es einen Sänger ohne Ehrgeiz in die Tops. In Buenos Aires herrscht – vor 20 Jahren – ein Mangel an Veränderungsradikalität. In Amerika haben sich Produzenten mit vier elderly Ladies einen üblen Produktionslapsus geleistet. Auf DVD lässt es ein Weltstar auf einer Hochzeit mächtig krachen. Beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen wurde ein merkwürdiges Geschichtsverständnis evident und Sendungs-Einsparpotential bewiesen.
Ach ja, und morgen wird der Deutsche Filmpreis verliehen; der ist seit stefes Kommentar von vor 5 Jahren kein bisschen schlauer geworden, er dummt und dümmlicht vor sich hin.

Kino

BEAU IS AFRAID
Der Film zum Muttertag

DIE GESCHICHTE VOM HOLZFÄLLER
Stilisiert-reduktionistischer Bilderbogen finnischen Landlebens

MIYAMA, KYOTO PREFECTURE
Da hat es einen Deutschen nach Japan verschlagen, dorthin, wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen.

WENZEL – GLAUBT NIE, WAS ICH SINGE
Aufrecht – unkorrumpierbar – authentisch – melancholisch

ADIOS BUENOS AIRES
Was sind Ihre Assoziationen zu Argentinien? Genau – Tango, Tangosänger!

BOOK CLUB: EIN NEUES KAPITEL
Ideenlos vier Hollywood-Diven nach Italien auf Abenteuerreise geschickt.

DVD
SHOTGUN WEDDING – EIN KNALLHARTES TEAM
Den Hochzeitsfilm durch den Kako gezogen von einem knallharten Profi.

TV
KINDER AUF DER FLUCHT
Unter seriöser, öffentlich-rechtlicher Geschichtsaufarbeitung haben wir uns etwas anderes vorgestellt – immerhin gibt sich das Label marktschreierisch.

GRILLEN MIT IVANA UND ADNAN
Klares Einsparpotential für die Öffentlich-Rechtlichen

Wenzel – Glaubt nie, was ich singe

Wer ihn noch nicht kannte,

der kann ihn hier kennenlernen, den authentischen, melancholischen, aufrechten, unverbiegbaren Sänger Hans-Eckardt Wenzel in dieser Dokumentation von Lew Hohmann unter redaktioneller Betreuung von Jens Stubenrauch (rbb) und Thomas Beyer (MDR).

Dass ihn nicht jeder kennt, obwohl er schon Jahrzehnte im Musikgeschäft ist, liegt wohl an seinem Charakter, dass er nicht Dinge tut, nur um der Karriere willen, sondern, dass er das tut, was er für wichtig hält, dass er die Texte schreibt, die ihn beschäftigen; dass er in der DDR nicht Systemopposition betrieben hat, sondern mit Clownerien die Kritik, ohne ins Messer zu laufen, anzubringen wusste und sehr wohl auch verstanden worden ist darin.

Vielleicht liegt es auch am Genre der Musik, die, wenn man hier Konzertmitschnitte sieht, gerne in Richtung Volksfest tendiert.

Andererseits hat er eine internationale Seite, um die ihn manch deutscher Sänger beneiden dürfte: das ist der Kontakt zu Arlo Guthrie, mit dem zusammen er Konzerte gegeben hat, mit dem er in Amerika in Nashville auftreten durfte und im Archiv von Arlo machte er Funde, die er musikalisch umsetzte.

Der Film ist ein Doku mit Talking Heads, mit Besichtigung früherer Wirkungsorte, mit Songs, Archivmaterial bis in die DDR-Zeiten. Ein Thema sind seine Frauen, seine Kinder. Seinen jüngsten, etwa 10 Jahre alten (Stief?)Sohn lässt er bereits im Konzert auftreten. Covid spielt eine Rolle. Eine künstlerische Krise mit Zusammenbruch führte ihn von der DDR nach Nicaragua, wo er als als Krankenwagenfahrer gearbeitet hat.

Am meisten am Herzen liegt ihm sein eigenes Kamp-Festival. Das nächste Kamp Open Air ist bereits angekündigt. Der Film selbst ist selbstverständlich auch ein Promotionsprodukt für den Sänger, der mehr mit seinem Einsatz, seinem Engagement, seiner Ehrlichkeit überzeugt als mit seiner Stimme.

Miyama, Kyoto Prefecture

Sich hineinversetzen lassen

in die Welt des Uwe Walter aus Thüringen, der seit 30 Jahren in einem japanischen 600-Seelendorf im Bezirk Kyoto mit seiner japanischen Frau wohnt, dort Reis anbaut und Musik macht und dem hin und wieder ein deutscher Schlager wie „Marina, Marina“ einfällt.

Das Dorf liegt am Oberlauf eines Flusses in einem naturgeschützten Waldgebiet, wo, auf den ersten Blick, sich Fuchs und Hase Gutnacht sagen.

Nach und nach offenbart der Film von Rainer Komers das reichhaltige Dorfleben. Auch die Veränderungen, Uwe soll sein Haus abreißen, es muss ein neues gebaut werden; denn seins gehört ihm nicht und scheint ein Schwarzbau zu sein. Wo will er sich beerdigen lassen. Im Dorf geht nicht.

Wildschweine und Rehe, auch Füchse und sogar Affen müssen von den Gärten ferngehalten werden. Ein Taifun hat Verwüstungen angerichtet. Immer wieder das beruhigende Grün der Berggegend. Uwe plagt sich mit dem Garten, dem Reisfeld oder unterrichtet Flöte. Er ist aktiv bei der Männerrunde, die den Festzug plant.

Es gibt alte Frauen, die Gymnnastik machen, Kinder, die in die Schule gehen, fahrende Händler. Zu erfahren ist von einer Bürgerinitiative, die den Bau eines Speicherkraftwerkes verhindert hat und auch die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage. So bleibt das Tal grün, idyllisch und attraktiv für Touristen. Es gibt Hausdächer, die mit Reet gedeckt sind.

Die Musik hat Uwe vor Jahrzehnten nach Japan gelockt. Zurück möchte er nicht nach Deutschland.

Der Film selbst wirk wie eine Meditation mit dem vielen, entspannenden Grün, dem ruhigen Dorfleben. Leute frönen der Jagd oder dem Fischen. Holz wird geschlagen an den steilen Abhängen, Truthähne geschlachtet und zum Verkauf vorbereitet. Im Gegensatz zur Ortsschilderung im georgischen Film Was wir sehen, wenn wir zum Himmel schauen herrscht hier über allem die Ruhe, die Sachlichkeit, japanische Unaufgeregtheit.