Die unten eingefügte PM des Progress-Filmverleihs verdient besondere Aufmerksamkeit: Der Verleih vermarktet im Auftrag des Bundesarchivs über 1500 Filme aus DDR-Beständen. Die Filme sind allesamt digital und in sendefähiger Qualität zu beziehen, was die weltweite Produktion von Dokumentationen anläßlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls im kommenden Jahr stark bereichern dürfte.
Bei einem Telefonat mit Frau Stelzner vom Progress-Filmverleih erfuhr ich, dass die Filme entweder als Ansichtsmaterial auf DVD verschickt werden oder dass Interessierte sich in Berlin einfinden können, um selbst das vorliegende Material zu sichten. Das Material ist, bis auf ganz wenige Ausnahmen, jedoch nicht kostenfrei verfügbar.
Dass die Menge des Materials sicherlich den Rahmen sprengen würde, ist das offizielle Argument, ich selbst denke mir, dass eine Online-Vorschau in YouTube-Qualität von der Verwendung her kaum zu kontrollieren sein dürfte, auch wenn die sendefähige Version des entsprechenden Materials weiterhin „manuell“ bestellt werden muß. Auch will der Verleih ja sicher einige Kosten decken, und da es online derzeit noch keine vernünftigen Auswertungsmechanismen gibt, kann man diese Entscheidung, auch wenn sie archaisch wirkt, nachvollziehen.
Nichtsdestotrotz fände ich es natürlich zeitgemäßer, dieses Material, das zumindest ich als nationales Eigentum sehe, online zur Verfügung zu stellen, man muß es ja nicht runterladen können. Doch was nicht ist, kann ja noch werden – gestutzt hatte ich für meinen Teil jedenfalls bei der Formulierung „in digitaler Form benutzbar“ in der Pressemeldung.
Privatnutzer können eine Gesamtausgabe auf DVD kaufen (4 DVDs mit 156 Filmen zu € 79,- oder einzelne DVDs zu je ca. € 22,-) oder aber kostenlos beim Bundesarchiv ausleihen. (Daher dürfte es nicht lange dauern, bist das Material dann doch seinen Weg ins Netz findet)
Vier „Teaser“ wenn man das so nennen darf, gibt es bei YouTube, und zwar für die Jahre 1960 – 1969 (hier eingebunden), 1970 – 1977, 1978 – 1984 und 1984 – 1990. Die Videos liegen im Channel des Medienverlags Breucom, über den besagte DVD-Edition erhältlich ist.
Aufgrund der prekären Natur des Filmmaterials füge ich die komplette Pressemeldung im exakten Wortlaut ein, lediglich die URLs wurden verlinkt und die Adressen für Bots unkenntlich gemacht: