Archiv der Kategorie: Berlin

Farmer John kommt!

Neulich gab es die PV eines sympathischen kleinen Dokumentarfilms: The Real Dirt on Farmer John, hierzulande wohl nur Farmer John. (offizielle Webseite)

The real dirt on Farmer John PostermotivDa geht es um einen amerikanischen Bauern, der den Hof erbt und wirtschaftlich abstürzt. Dann versucht er es mit einer Künstlerkolonie, schließlich mit Bio-Erzeugnissen. Heute sind die Angelic Organics gut situierte Lieferanten einer Biokiste in der Gegend von Chicago.

Alles in allem ein interessanter, sehenswerter Film. Wäre da nicht die kleine Tatsache, daß der Autor des Films niemand anderes ist als Farmer John selbst. Hier steckt also irgendwie mehr dahinter als eine simple Doku, die ein Filmemacher über ein würdiges Subjekt gemacht hat. Wer macht schon Filme über sich selber?

Doch wenn man das erstmal geschluckt hat, kann man den Film umso mehr genießen. Denn die Lebensgeschichte des Farmer John ist wirklich weder uninteressant, noch ereignislos, zumal sie die Modeströmungen der durchlebten Zeiten widerspiegelt – daher auch die Tagline „Mit Mistgabel und Federboa“, und gehört tatsächlich verfilmt. Ich kann den Film nur empfehlen.

Wer nun Farmer John Peterson persönlich kennenlernen will, kann dies tun: Auf einer „KulTour“ wird der Film in Deutschland von ihm persönlich vorgestellt. Livemusik gibt’s von Lesley Littlefield, mehr erfahrt Ihr weiter unten bei der Pressemeldung, die unter dem Trailer kommt.

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Just like the Movies

WTC 1993 Julian

Am 11. September kommt die Ausstellung „Just like the Movies“ nach Berlin, in die Oranienstraße 164. In der dortigen Galerie Sakamoto Contemporary wird die mehrfach ausgezeichnete Ausstellung von Michael Kosakowski gezeigt.

Anhand der Pressemeldung (siehe unten) läßt sich nicht unbedingt sofort erschließen, was genau die Ausstellung ausmacht, doch der Beispielfilm von der Webseite sagt in wenigen Bildern alles – und beeindruckt zutiefst.

Anbei ein (im September 1993 von mir geschossenes) Foto vom (Dach des) World Trade Center, das diesen Post thematisch untermalen soll.

Man muß die oft so stark betonte amerikanische Betroffenheit(sromantik), meist vertreten durch patriotische Insignien vor der stolz wehenden US-Flagge, nicht generell nachvollziehen können, um diese künstlerische, aber doch konkrete Auseinandersetzung mit den schrecklichen Terroranschlägen vom 11. September 2001 annehmen zu können.

Hier zuerst noch der Trailer, unten dann die Pressemeldung.

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Schwarze Schafe

Ich mach hier ja eigentlich keine PR, aber wenn man so nett gebeten wird (siehe ganz unten), dann mach ich mal ’ne Ausnahme. Außerdem find ich den Trailer und die Ausschnitte von Schwarze Schafe tatsächlich nicht schlecht!

Flyer zu Schwarze Schafe

Doch bitte nicht verwechseln mit Black Sheep!

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Prinzessinnenbad rockt Berlin

Laut der heutigen PM des PR-Büros, das Prinzessinnenbad (im Verleih von Reverse Angle) betreut, haben schon über 20.000 Besucher den Film gesehen, alleine in Berlin über 1.000 Zuschauer pro Abend. Geplant ist außerdem eine große Open-Air-Vorführung im Prinzenbad Kreuzberg.

Ich freue mich sehr über diesen Erfolg, denn gerade solch lokale Filme sind es, die die Kinolandschaft (hierzulande wie überall) im Fundament stärken. Ich erinnere da nur an Wer früher stirbt, ist länger tot, der über die lokalen Grenzen hinaus berühmt wurde, oder auch Grenzverkehr, der auch sehr süß war.

Leider hab ich Prinzessinnenbad auch nicht gesehen – aber ich bin derzeit zeitlich gewaltig ausgelastet.

First Steps meets Deutsche Filmakademie

Nachdem ich die Pressemeldung nun zum vierten Mal erhalten habe, schreib ich nun doch was drüber: Der Deutsche Nachwuchspreis „First Steps Award„, der ausschließlich an Abschlußfilme deutscher Filmschulen vergeben wird, wird von Unternehmen der Wirtschaft (auch hier) getragen. Die nun bekanntgegebene Verpartnerung mit der Deutschen Filmakademie, die seit 2005 an der Vergabe des Deutschen Filmpreis „Lola“ maßgeblich beteiligt ist, zeigt scheinbar eine Synergie zwischen Wirtschaft und Kultur an.

Die Zusammenarbeit zwischen Deutscher Filmakademie und First Steps (ein irreführender Name, denn wer es in eine Filmschule schafft und dort dann auch noch bis zum Abschlußfilm, hat seine ersten Schritte schon längst hinter sich) soll durch das Stellen von Mentoren für Filmprojekte die Fähigkeiten der Nachwuchsregisseure fördern. Grundsätzlich ist es eine feine Sache, mal sehen, wie das weitergeht. Es wirkt fast so, als hätte die Filmakademie einem Wirtschaftspreis nun eine Art Segen gegeben und ihn somit auf das Niveau eines anerkannten Kulturpreises gehoben.

Pressearbeit vs. PR-Arbeit: Podiumsgespräch

Bei der täglichen Arbeit treffen wir, die Vertreter der Presse, stets auf PR-Agenten. Dies führt natürlich zwangsmäßig zu Interessenskonflikten: Die PR-Seite veranstaltet, lädt ein, läßt zu und wirbt. Die Presse interessiert sich, berichtet, wertet.

Klar, daß die PR-Vertreter nur das Beste für ihre Kunden, die Filmverleiher, wollen. Ebenfalls klar, daß die Leser, Hörer und Zuschauer der Presse neutrale Berichterstattung aus kompetenter Quelle erwarten. Absolut klar, daß sie das auch erwarten dürfen. Pressearbeit vs. PR-Arbeit: Podiumsgespräch weiterlesen

5 Jahre mec-Film

Beim täglichen Rennen der Selbständigen um Schreibaufträge, das parallel zur PR-Schlacht um die bestmögliche Positionierung aller Filme stattfindet, vergißt man schnell, daß auf beiden Seiten des schmalen wirtschaftlichen Grates Menschen arbeiten, Menschen wie Du und ich. Und alle wollen in der Lage sein, ihre Miete zu bezahlen und vielleicht auf eine schmale Rente zu sparen.

Daher finde ich es mehr als fein, wenn ein Verleih einfach mal so einlädt – naja, immerhin steht der 5. Geburtstag von mec-Film an. Der kleine Verleih hat sich auf Filme aus dem Nahen Osten spezialisiert, ein Konzept, das vielleicht nicht unbedingt den finanziellen Überflug ermöglicht, aber das für die kulturelle Vielfalt im Land unerläßlich ist. 5 Jahre mec-Film weiterlesen

Der Deutsche Filmpreis 2007 und seine Schattenseiten

Die große Gala in Berlin ist zu Ende, und es gab ein paar Überraschungen beim Deutschen Filmpreis 2007. Die Preisträger (PDF) brauche ich hier nicht aufzuzählen oder anderweitig zu kommentieren, hierzu wurde und wird genug berichtet. (Spiegel online, Zeit.de, FAZ, N-TV, generische Google News-Suche)

Viel interessanter ist jedoch die vom deutschen Filmkritikerverband VdFk veröffentlichte Erklärung zur Vergabe der Preise, denn diese und die zugrundeliegenden Ereignisse lassen auf … sagen wir, mögliche industrielle Interessen bei der Vergabepraxis der Preise schließen:

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