Archiv der Kategorie: Berlin

Asia Filmfest 2009

Ab heute in München: Das Asia Filmfest! Schon zum sechsten Mal, der Hammer. Ich kann dieses Jahr leider überhaupt nicht gehen, weil ich derzeit die Zeit nicht habe, aber ich finde es toll, was Manuel und Armin da auf die Beine gestellt haben. Respekt!

Filmstudenten gründen Doku-Festival „Super-9“

Ganz stimmt die Überschrift nicht: Es handelt sich um Absolventen der dffb, die hier gründeten, und sie gründeten kein Filmfestival, sondern ein Filmkollektiv namens Super-9. Zu neunt sind sie, daher der Name Super-9. Dieses wiederum macht nun mit seinem ersten Filmfest „Dokumentarfilme der Gruppe Super-9″ auf sich aufmerksam.

Das Festival mit dem griffigen Namen (sorry, aber der kann echt gar nichts) findet statt:

Berlin
Babylon Kino
Sa., 31. Januar und So., 1. Februar 2009

Ich finde den Siegeszug der Dokumentarfilme absolut großartig und beiße mich selbst ein wenig in den Hintern, weil ich mich damals, als ich noch selbst Filmemacher werden wollte, nicht für die Dokumentarabteilung der HFF München beworben habe, sondern für die Spielfilmabteilung. Dem Vorhaben also viel Erfolg!

Hier noch das Presseheft zum Download sowie die komplette Pressemeldung:

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Berlinale 2009: Zu teuer für Journalisten?

Wer sich als Journalist zu einer Veranstaltung akkreditiert, geht normalerweise eine Art unausgesprochene Abmachung ein: Der Veranstalter läßt den Journalisten ein, dieser wiederum berichtet darüber. Natürlich steht dem Journalisten frei, positiv, neutral oder negativ zu berichten.

Manchmal fallen sogenannte Akkreditierungsgebühren an, also Kosten, die auch der Journalist für sein „Ticket“ zu bezahlen hat. Das ist üblicherweise eher selten der Fall, denn der Veranstalter will ja was vom Journalisten (nämlich Publicity). Da kommt eine Art Eintrittsgebühr nicht so gut.

Manche Veranstaltungen sind so groß geworden (nicht zuletzt dank der Pressearbeit vieler fleißiger Journalistenhände in vielen nächtlichen Stunden), dass sie nun von alleine laufen und nur noch „erhaltende“ Publicity brauchen.

Nun hat die Berlinale mal eben unter anderem die Akkreditierungsgebühren für Journalisten von 40 auf 60 Euro angehoben. Das ist ein Plus von 50%, was zum Beispiel bei einem Mietvertrag schonmal gar nicht möglich wäre.

Nicht, dass 60 statt 40 Euro nicht auch noch irgendwie zu berappen wären, es geht hierbei um etwas völlig anderes: Die Journalisten kommen zum Festival, um dort zu arbeiten. Wer bitte ist sonst noch blöd genug, Eintritt für den eigenen Arbeitsplatz zu bezahlen? Gerade im Filmjournalismus wird die Arbeit des Journalisten gerne mit Spaß verwechselt, den ein Kinobesuch ja auch privat machen kann. Es ist fast so, als wäre Arbeit über den Spaß definiert: Je mehr Spaß man an etwas hat, desto weniger ist es als Arbeit anzusehen.

Die bisherigen Akkreditierungskosten waren ja noch irgendwo verständlich: Auch der Journalist vor Ort verursacht Kosten, das Pressezentrum bezahlt sich nicht von selbst, und die technische Ausstattung für Datenkommunikation installiert sich auch nicht von selber. Auch wenn das im Grunde nicht wirklich die Sorge des Journalisten ist, nimmt dieser zähneknirschend die Akkreditierungsgebühr in Kauf, zumindest die von 40 Euro.

Bei „mehr als 4000 Medienvertretern“ aus aller Welt nimmt das Festival also bei einer Akkreditierungsgebühr von 40 Euro bereits rund 160.000 Euro ein, und bei 60 Euro werden es im kommenden Jahr 240.000 Euro sein. Für knapp eine Viertelmillion Euro kann man eine Menge Hostessen für die 10 Tage des Festivals buchen und ein paar WLAN-Router sind sicher auch noch drin.

Nun hat sich der VdFk zu Recht über das Thema aufgeregt und diesen offenen Brief verfasst:

VdFk fordert Rücknahme der hohen Presse-Akkreditierungsgebühr

Der Verband der deutschen Filmkritik (VdFk) fordert die Berlinale auf, die massiven Erhöhungen ihrer Akkreditierungsgebühren zurückzunehmen. Journalisten sollen in künftig 50 Prozent mehr bezahlen (60 statt 40 Euro). Diese Anhebung ist weder in ihrem Ausmaß, noch in ihrer Substanz nachzuvollziehen.

Die Berlinale erklärt die Erhöhung mit gestiegenen Kosten für Sonderleistungen für ihre Besucher, u.a. die Einrichtung des Schreibraums, Server-Kapazitäten fürs Herunterladen, Vorhalten einer WLAN-Verbindung. Der VdFk bezweifelt, dass dies eine Erhöhung rechtfertigt. Eine wachsende Anzahl von Journalisten nimmt diese Dienste gar nicht mehr in Anspruch, da sie mit ihrer eigenen Ausrüstung nach Berlin kommen; die WLAN-Verbindung war zudem immer separat kostenpflichtig. Das gleiche gilt für zentrale Arbeitsmaterialien wie den Katalog, der bei anderen Festivals, die Gebühren erheben, gratis erhältlich ist.

Es drängt sich somit der Verdacht auf,  dass das Festival auf Kosten der Berichterstatter sein Budget entlasten will, das durch immer neue Seitenveranstaltungen aufgebläht wird. Vor allem freie Kollegen werden in diesen Tagen durch die Sparmaßnahmen der Medien mit drastisch sinkenden Einnahmen bei kontinuierlich ansteigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert. Als Konsequenz werden immer mehr Kritiker Berlin fernbleiben. Das kann nicht die Absicht der Filmfestspiele sein.

Der Vorstand

Eine Anmerkung noch: Ich bin wahrlich nicht so ein Schmarotzer, der sich mit Hilfe des Presseausweises wichtig macht und überall kostenlos Einlass finden und sich am Buffet durchfressen wil. Solche Leute gibt es, am ehesten dort, wo es einfach ist, an einen Presseausweis zu kommen. Aber die sind keine Journalisten, sondern Opportunisten, zumindest, wenn sie nicht berichten.

Kommt zur Tagung über Online-Filmkritik nach Berlin!

Der Verband der deutschen Filmkritik (VdFk) lädt zu einer Tagung über Online-Filmkritik nach Berlin. Am 20. November, tagsüber, im Filmhaus, Potsdamer Straße 2.

Ich finde es sehr wichtig, sich über die Bedeutung des jungen Mediums Internet im Zusammenhang mit der Filmkritik auszutauschen. Noch ist Online wegen der schnellen, aber umfassenden Berichterstattung vielen Verleihern ein Dorn im Auge und wird nicht ernst genug genommen. Doch bin nicht nur ich sicher, dass Print-Magazine ihre besten Zeiten hinter sich haben, und dass es die Zeitungen auch schwer haben werden. Auch TV ist nicht mehr das, was es mal war, denn wer setzt sich denn heute noch zu einer vom Sender bestimmten Zeit vor die Glotze, wenn alles On Demand nach Hause, auf den Computer oder das iPhone kommt, wann ich es will?

Leider verdiene ich mit Online-Filmkritik zu wenig Geld, um nach Berlin fahren zu können… Aber vielleicht könnte man ja, in den Zeiten des Web 2.0, die Veranstaltung streamen und per Chat, Skype oder sonstwie Diskussionsbeiträge aus den Weiten des Netzes zulassen? Wäre ja ganz im Sinne von „Online“, finde ich. Dann wäre ich sicher auch dabei.

Ach ja: Jeder ist geladen: Man muss weder Filmkritiker sein, noch VdFk-Mitglied. Und die Veranstaltung ist kostenlos.

Hier die offizielle Meldung:

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Kunst durch GEMA

Ich warte noch heute auf die Antwort der GEMA auf meine Anfrage von vor Ewigkeiten (ca. zwei Jahre), wie es sich mit der Verwendung von Musiktiteln als Underlay und / oder Presskit-Tonausschnitten in Podcasts verhält. Offenbar ist man dort noch am Nachschlagen, was ein Podcast ist. Bevor mich irgendwer auf eine eventuell mittlerweile existierende Gebührenordnung hinweist: Es ist ungehörig, auf solche Anfragen gar nicht zu reagieren.

Nun hat sich der Künstler Johannes Kreidler einen Spaß gemacht und wird am Freitag, den 12. September 2008 um 11 Uhr vormittags bei der GEMA in Berlin auflaufen und dort ein paar Formulare einreichen. Er hat nämlich einen Song komponiert, der Ausschnitte aus anderen Songs beinhaltet und will diese ordnungsgemäß anmelden. Ein jedes mit seinem eigenen Formular.

Es handelt sich allerdings um 70.200 Musikzitate, die in dem 33-sekündigen Werk Kreidlers Verwendung finden werden.

Die helle Freude bei der GEMA, diese Datenmengen abzutippen und in ein System einzugeben, kann ich mir schon jetzt bildlich vorstellen. Doch leider fordert der Verwaltungsdinosaurier der Urheberrechte eben selbst diese pingelige Meldung, und erhebt Kreidlers Aktion somit selbst zur Kunst. Würde sich die Industrie an die neuen soziologischen Gegebenheiten, ermöglicht durch technologischen Fortschritt, anpassen und die Sache deutlich lockerer sehen, wäre das doch sicher eher besser als schlechter. Oder?

Hier der Trailer für die Aktion „product placement“ von Johannes Kreidler:

(via)

Das 22. Fantasy Filmfest kommt – und alles wird anders

Das Poster zum 22. Fantasy Filmfest erinnert an die großen Klassiker und zugleich an “Matrix” – Das Programm des Fantasy Filmfests umfasste ja schon immer die verschiedensten Stile, Genres und Filmsprachen.Am 12. August startet das 22. Fantasy Filmfest (hat auch eine MySpace-Seite), eine alteingesessene Institution für Genrefans und Cineasten. Doch dieses Jahr ist alles anders: Ab sofort wandert das Festival nicht von München aus in die Diaspora, sondern startet in Berlin. München ist mit Stuttgart die letzte Station.

Ich finde das mehr als schade: Sämtliche Filmbetriebe sind doch sowieso nach Berlin gezogen (TV residiert ja hauptsächlich in Kölle, daher auch das eigenwillige Humorverständnis im deutschen Fernsehen), da war es erfrischend anders, einmal einen „lokalen“ Durchstarter zu haben, der eben hier, in der nördlichsten Stadt Italiens, anfängt und sich dann durchs Land arbeitet.

Nun wurde dem Gefallen der Masse mal wieder nachgegeben und schön brav medienmäßig nach Canossa gegangen: Erst Berlin (12.-20.8.) parallel zu Hamburg (wo die Verlagshäuser sitzen) (13.-20.8.), dann Dortmund (20.-27.8.) und Köln (20.-27.8.), vom 27.8. bis 3.9. dann Frankfurt und Nürnberg, und als Schlußlicht vom 3.-10.9. schließlich München und Stuttgart zusammen. Na super.

Ich fand’s besser, als wir noch diejenigen waren, die alle Filme zuerst gesehen hatten – und noch exklusiv darüber schreiben konnten. Also, ich zieh sicher nicht nach Berlin, dafür liebe ich mein München und die Berge viel zu sehr. Keine Chance. Für den Beruf tu ich vieles, aber nicht alles.

Und hier noch die Pressemeldung:

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23. Black International Cinema Festival Berlin

Beim Marketing-Blog gibt es den genialen Archetyp des Presseverhinderers. Der Presseverhinderer ist jemand, der Marketing und PR machen soll, aber unfähig ist, aus der Sicht der Presse zu beurteilen, ob das, was der Presseverhinderer an die Presse rausschicken will / der Presse zur Verfügung stellen will, auch attraktiv oder informativ für die Presse ist.

Heute habe mal ich Post vom Presseverhinderer bekommen.

Es handelt sich um eine Info-e-Mail für das Black International Cinema Filmfest in Berlin, das sich offenbar auf Black Cinema konzentriert, doch dabei sind noch Infos eines gewissen Fountainhead, wer auch immer das sein mag, und von The Collegium T.V., von dem man nur erahnen kann, dass es irgendwas mit Fernsehen zu tun hat.

Völlig ohne Anrede oder Anschreiben wird mir hier eine Liste von Veranstaltungen hingeklatscht (die noch dazu erst auf Seite zwei einer ansonsten leeren Mail anfängt), dazu zwei PDFs, viele Links und keinerlei Info, worum es überhaupt geht, warum ich diese Mail bekomme und so weiter. Ein Wunder, dass mein Spamfilter die nicht von alleine aufgehalten hat. Hier die Mail als PDF.

Eine kurze mittellange Recherche ergab, dass es sich bei dem Filmfest um ein Filmfest, bei Fountainhead um eine multikulturelle Tanzgruppe und beim Collegium um ein interkulturelles Fernsehprogramm des Fountainhead Tanztheaters handelt (Infovideo bei, wie könnte es auch anders sein, YouTube).

Also ein durchaus berichtenswertes Ereignis. Doch leider kommt die Mail einen Tag vor Festivalbeginn etwas zu spät für meinen Geschmack, auf der Webseite des Black International Cinema gibt es zuviel Informationen auf einmal, und zudem überhaupt keine Menuführung, und erst nach einigem Suchen habe ich ein PDF mit einer Art Übersicht und ein paar Erklärungen gefunden.

Ich fürchte, dass die meisten Kollegen mit weniger Geduld die Mail schon nach dem Überfliegen der ersten zwei Seiten gelöscht haben. Schade, denn ein interkulturelles Filmfest kann schon eine wunderschöne Erfahrung sein.

Ach ja: Das Festival findet statt vom Do., 8. bis Mo., 12. Mai 2008, und zwar im Moviemento-Kino Berlin-Kreuzberg, Kottbusser Damm 22.

Nachtrag: Das Thema wurde prompt aufgegriffen. Vielen Dank!

Kino-Hitec zum Anfassen

Schon gestern kam die Pressemeldung über die HD Expo in Potsdam, doch weil ich wollte, dass die Relaunch-Pressemeldung zu (Firmenname in Umfirmierung) noch eine Weile an oberster Stelle zu lesen ist, habe ich diesen Post auf Donnerstag früh programmiert.

Am 11. und 12. März kann man also in Potsdam im Rahmen des Insight Out-Symposiums eine digitale Produktionskette hautnah miterleben. Am einen Ende gibt’s ein Studio mit verschiedenen digitalen HD-Kameras (so auch die Red One), am anderen Ende kommt das gedrehte Material kinofertig raus. Die Zwischenschritte lassen sich detailliert begutachten. Das ist sicher verdammt interessant, gern würde ich da hinfahren.

Filmemacher können sich über die Webseite der Expo anmelden, für alle anderen gibt’s Infos en Masse.

Hier noch der Text der Pressemeldung:

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Free Rainer: Kinotour

Zu Hans Weingartners neuem Film Free Rainer – Dein Fernseher lügt wird es eine Kinotour geben. In Anwesenheit des Regisseurs und / oder Moritz Bleibtreu bzw. Elsa Sophie Gambard mit anschließendem Publikumsgespräch zu folgenden Terminen:

Termine Kinotour Free Rainer