Seven Winters in Tehran (DOK.fest 2023)

Folter

wurde laut Amnesty International in der Zeit zwischen 2009 bis 2014 in 141 Ländern dokumentiert. In Dokumentarfilmen besonders gut vertreten ist der Iran: Born in Evin, The Green Wave, Mitra,
Doch das Böse gibt es nicht, The Unseen; aber auch Syrien The Lost Souls of Syria ist dokumentarfilmerisch bekannt. Ebenfalls hier am DOK.fest zu sehen ist der türkische Film Eren über die Menschenrechtsanwältin Eren Keskin.

Der Film von Steffi Niederzoll berichtet von der gut bürgerlichen Iranerin Reyhaneh, die mit 19 einen Mann mit Beziehungen zum politischen Establishment im Iran („Big-Shot Sarabandi“) aus Notwehr ersticht, weil dieser sie vergewaltigen will.

Das war um 2006 herum. Das Establishment versucht nun mit allen Mitteln, die Umkehr der Schuld, um das Image des Typen und seiner Familie sauber zu halten. Anfänglich gesteht Reyhaneh unter Folterdrohung auch, was immer gewünscht ist. Nach ewigen Zeiten kommt es zu einem Prozess.

Es gibt sogar einen Richter, der sich wundert, dass der unbescholtene Herr sich allein in einer Wohnung mit einer jungen Frau trifft, das sei doch verdächtig. Der Richter wird schnell versetzt.

Nach Jahren gibt es den Entscheid zur Blutrache. Das bedeutet, dass die Familie des Opfers der Täterin vergeben kann oder im anderen Falle, den Stuhl, auf dem sie mit dem Strick um den Hals steht, wegkicken.

Das Verfahren, die Verhandlungen zwischen den beiden Familien zieht sich hin bis Mitte der 2010er Jahre. Es ist einer der wenigen Fälle, der ein internationales Medienecho auslöst und der hier mit geschmuggeltem Footage nachgzeichnet wird. Es dürfte sich um die berühmte Spitze des Eisberges an schreiender Ungerechtigkeit handeln speziell im Fokus der Vergewaltigung von Frauen durch Männer, die wohl täglich weit verbreitet passiert; 141 Länder, die Folter anwenden. Und von wie vielen erfahren wir?

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