What’s Love got to do with it?

Hochzeitsüberraschung!

Nicht die Torte wird die Überraschung sein in diesem Hochzeitsfilm für Hochzeitsfans von Shekhar Kapur nach dem Drehbuch von Jemima Khan. Auch die Braut Maymouna (Sajal Ali) aus Pakistan wird es nicht sein; sie hat vorher schon geskypt mit ihrem Bräutigam Kazim (Shazad Latif) aus London. Aber es wird eine arrangierte Heirat sein über einen Vermittler, der auch mal die Kategorien verwechselt und fragt, ob eine Braut mit Bart gewünscht wird.

Kazim ist ein moderner Muslim, Arzt, aber bei der Hochzeit möchte er seine Eltern mitbestimmen lassen; sie werden das Angebot an die Eltern der Braut weiterleiten. Leicht verkompliziert wird die Geschichte dadurch, dass im Nachbarhaus von Kazim in London Zoe (Lily James) mit ihrer vor allem trinkenden und grinsenden Mutter Cath (Emma Thompson) wohnt. Sie sind Buddelkastenfreunde, haben eine gemeinsame Baumhütte und Zoe ist Dokumentarfilmerin.

Wie Zoe erfährt, dass ihr ansonsten moderner Nachbar eine arrangierte Hochzeit eingehen will, spürt sie den Dok-Stoff und schlägt ihn ihren TV-Produzenten vor. Das ist eine besonders pfiffige Szene, wie die sich winden und ihre Bedenken zu verstehen geben und wie sie es sich wünschen.

Kazim ist zuerst nicht angetan von der Dokumentarfilmidee, lässt sich aber darauf ein, weil er Zoe was schuldet. Und auch seine und seiner Braut Verwandtschaft machen mit.

Der Film wird sich jetzt länger in diesen Hochzeitvorbereitungen, in indischen Saris, in indischer Musik, in den verschiedenen Stufen einer solchen Hochzeit suhlen, so dass die Fans auf ihre Kosten kommen mit einem Hauch von Bollywood aus Pakistan.

Es gibt nicht geplante Entwicklungen bei diesem planmäßigen Vorgehen. Es sollte auch nicht außer Acht gelassen werden, das ist ein prinzipiell grundsätzliches Thema einer Dokumentation, dass die Dokumentaristin immer sehr nahe an ihrem Protagonisten dran ist und ihn auch recht intime Sachen fragt. Und es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Braut möglicherweise nicht ganz das Unschuldslamm ist, als das sie sich beim ersten Skype-Gespräch darstellt. Das sind Zutaten, geeignet für Turbulenzen, die zu einem Hochzeitsfilm gehören bis schließlich jeder Topf seinen passenden Deckel findet.

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