Sniper – The White Raven (DVD)

Vom Pazifisten zum Scharfschützen

Mykola (Pavlo Aldoshyn) ist der Held dieses ukrainischen Filmes von Marian Bushan, der mit Mykola Voronin auch das Drehbuch geschrieben hat.

Es ist ein Kriegsfilm, denn die Ukraine ist im Krieg, und somit ist der Film eo ipso ein Propagandafilm, denn der Held wird vom Pazifisten zum heldischen Scharfschützen.

Es ist die Zeit um 2014 des Überfalls von Russland auf die Krim, die Zeit des Maidan. Es ist der Anfang eines Kriegs, der nie aufgehört hat trotz allen politischen Appeasements von westlicher Seite und der seit dem 24. Februar 2022 eine neue, im Europa der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg nie gesehene Eskalationsstufe erreicht hat mit dem Überfall auf den Rest der Ukraine durch Russland.

Hier ist der Westen notgedrungenermaßen Partei, denn demokratische Länder können so einen klaren und offensichtlichen Verstoß gegen das Völkerrecht inklusive der damit einhergehenden Kriegsverbrechen nicht dulden. Hier gibt es nichts herumzulavieren; hier geht es um eine Auseinandersetzung der Systeme, hier Demokratie, da Diktatur.

Mykola ist ein romantischer junger Mann, Physiklehrer und überzeugter Pazifist und Ökologe. Mit seiner Frau Nastya (Maryna Koshkina) hat er sich auf einem Stück Land autark gemacht mit eigener Stromversorgung. Sie freuen sich auf ihr erstes gemeinsames Kind.

Ein Trupp russischer Soldaten überquert die Grenze, entfernt die Abzeichen, die sie als Russen identifizieren, dringt bei dem Paar ein, wundert sich über das Zeichen des weißen Raben, das aus Steinen vor dem Haus auf dem Boden gelegt wurde; sie töten Nastya. Sie hatte vorher einen Engel aus Holz geschnitzt. Den rettet Mykola aus dem brennenden Haus. Der Vorfall wird für Mykola zur Motivation, sich dem ukrainischen Militär anzuschließen. Es ist nicht politische Überzeugung, es geht um persönliche Rache.

Der Film schildert diesen Werdegang, die Ausbildung von Mykola zum Scharfschützen, die anfänglichen Vorbehalte des Militärs und wie er sich durchsetzt und auf gefährliche Einsätze geschickt wird. Diese werden ausführlich geschildert, zu zeigen, wie gut die Ukrainer darin sind, den Feind bestens getarnt anzuschleichen und dann einen Brückenkopf zurückzuerobern oder eine Industrieanlage.

Entfernt erinnert der Schauspieler Pavlo Aldoshyn an das Erscheinungsbild des ukrainischen Präsidenten Selensky. Zum Krieg gehören nun mal Kriegshelden, Kriegsmythen, Kriegsheldengeschichten.

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