Zeiten des Umbruchs – Armageddon Time

Segensreiche weiße Eliten

und das trumpsche Gift, wobei dieses symbolisch für die Auswüchse der weißen Eliten steht.

Der Fim spielt in den USA 1980 kurz vor der Wahl von Ronald Reagan zum amerikanischen Präsidenten. Ein Zeitpunkt, zu dem ein atomarer Konflikt der Weltmächte so brandaktuell war wie heute und einen Präsidenten Trump hat es inzwischen auch gegeben.

Hier steht einer von Trumps Vorfahren einem elitären, weißen Bildungsinstitut vor. Die Schüler und Schülerinnen tragen streng Uniform und werden abgeschottet von der Realität New Yorks als Anwärter auf künftige Spitzenjobs in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik ausgebildet.

Wie lastend, bedrückend, beengend, wie eng begrenzt solch weißes Elitedenken ist, zeigt James Gray (Die versunkene Stadat Z, Ad Astra – Zu den Sternen) anhand der Schulbubenfreunschaft zwischen Paul Graff (Banks Repeta) und Johnny Davis (Jaylin Webb).

Auf ihre Art sind beide Außenseiter in der öffentlichen Schule. Das verbindet die beiden, das zieht sie gegenseitig an. Zum Problem wird es werden, weil Johnny Afroamerikaner ist und dazu noch aus einfachen Verhältnissen kommt, auch finanziell nicht allzu begüterten.

Paul ist der jüngste Sproß, er hat noch einen älteren Bruder Ted, einer Einwandererfamilie – der Holocausthintergrund wird höchst diskret angedeutet.

Der Vater leidet darunter, dass er lediglich Klempner ist, was sich später im Hinblick auf den Sohn und im korrupten Sinne als höchst hilfreich erweisen wird. Paul ist ein phantasievoller Mensch, ein Träumer, er möchte Künstler und reich werden. Insofern passt er nicht an die Volksschule und Träume hat auch Johnny, Träume von Raumfahrt.

Weil es Probleme mit Paul an der Schule gibt, er sei zu langsam, entscheiden die Eltern, obwohl die Mutter sogar im Elternbeirat der öffentlichen Schule sitzt, Paul an eine private Schule zu schicken, wie schon seinen älteren Bruder. Bitter dabei, er wird seinen Schulfreund Johnny nicht mehr sehen.

Diese, wie soll man sagen, Rassenwahrheit, hängt wie eine Nebelglocke über den beiden jungen Leben. Es lässt Abhaupläne heiß laufen. Aber wie bei einem Naturgesetz kann nicht gelingen, was nicht gelingen darf, keine Freiheit für den jungen Weißen, er muss sich die Maximen der Trumpschule zu eigen machen und dass dabei kaum mehr Platz für eine außerordentliche Freundschaft, wie derjenigen zu Johnny sein wird, versteht sich von selbst, das ist der Schmerz, den der Film vermittelt und der seinen Titel umso dringlicher erscheinen lässt, als es höchste Zeit für Umbruch ist, für ein Umdenken der Menschen, das das weiße Herrschaftsdenken hinter sich lässt.

Ein Lichtblik ist die Kunst, ein Besuch im Guggenheim-Museum, Bilder von Kandinsky. Vielleicht ist doch nicht alles umsonst, auch wenn gegen Ungerechtigkeit offenbar kein Mittel wächst.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert