Hive (Fünf Seen Filmfestival)

Start-Up

würde man das heute nennen, was Farhjia in dem Dorf im Kosovo organisiert.

Aber es ist der Kosovo und es sind sieben Jahre nach dem Krieg. Der hat seine Spuren hinterlassen. Es wird ein karges Start-Up werden. Alles ist karg. Auch die Erzählweise, die Bildsprache von Blerta Basholli..

Es fehlen die Männer. Viele bleiben verschwunden. Massengräber werden ausgehoben. Identifizierungen. Es gibt aber auch die Verweigerung des Gentestes, was die Sache nicht erleichtert. Geld ist knapp.

Fahrije (Ylka Gashi) hat noch Bienen, schleudert Honig. Die Kästen wurden vom verschwundenen Mann gebaut. Er hat sie geliebt. Zwei Kinder sind da. Das Mädchen hat die ersten Blutungen, der Bub ist jünger. Karg ist alles.

Wie ein Geld verdienen? Fahrije ist aktiv. Sie versucht, Honig auf dem Markt zu verkaufen. Sie braucht ein Auto. Es gibt eine Fraueninitiative. Sie wollen Aivar machen und es im Supermarkt verkaufen. Hier haben Gläser ohne Hochglanzetikett keine Chance, auch wenn das Produkt drin noch so lecker ist. Selbst im Dorfe werden die aktiven Frauen angegriffen. Steine aufs Auto geworfen. Was der Krieg alles anrichtet. Wie schwierig ein Neuaufbau ist. Der Krieg scheint selbst diese Fähigkeit in Mitleidenschaft gezogen zu haben.

Die aktiven Frauen werden von den faulen Männern im Café als Schlampen bezeichnet.

Es ist die Geschichte der Gründung einer Kooperative, die inzwischen erfolgreich ist.

Der Film ist „nach einer wahren Begebenheit“. 1999 Massacker in Krusha e Madhe, über 240 Tote.

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