Scream 5

Mords was los in Woodsboro

Ein Coming-of-Age-Film der heftigeren Art. Es ist nicht leicht, in Woodsboro, das durch die Scream-Filme berühmt geworden ist, jung zu sein, wenn einer oder eine in der Clique ist, der oder die vom Serienkiller mit der berühmten Ghostface-Maske abstammt.

Ein Entkommen ist kaum möglich, selbst wenn jemand sich nach Kalifornien absetzt. Jedenfalls taucht das MaskenGesicht plötzlich wieder auf und fängt an, Leute umzubringen und die jungen Leute erfahren, dass einer oder eine von ihnen der Killer ist. Das trägt abgrundtiefes Misstrauen in die Gruppe.

Vertrauen, Misstrauen, das ist ein fundamentales Thema in dem Alter, wenn der Mensch die Paarung im Sinne hat. Ist ein lebenslanges Vertrauen möglich oder stecken irgendwo schon Messer unterm Gewande. Nirgendwo tötet sich’s intensiver als in den engsten Beziehungen; nirgendwo wird häufiger gemordet als in der Familie.

Dies ist die fünfte Ausgabe der Franchise Scream, der Regisseur der ersten vier ist inzwischen verstorben, Wes Craven, dem der Film gewidmet ist in der Regie von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett nach dem Drehbuch von James Vanderbilt und Guy Busick nach Charakteren von Kevin Williamson.

Die letzte Folge ist schon zehn Jahre her. Stefes Review fing so an „Verfrozzelt, verspektakelt, stellenweise wie ein Fall aus der Serie TKKG, überfrachtet und überfüllt, so kommt diese Fortsetzung einer Fortsetzung der Fortsetzung daher. Oder: der Film fängt nach dem Vorspann zum Vorspann zum Vorspann des Vorspanns endlich an. Er verheddert sich dabei ständig in den Realitäts- und Zitatenebenen und der Zuschauer weiß nicht recht, wo er andocken soll. Dadurch will auch der Schrecken nicht recht in Gang kommen, denn immer wars nur der Schrecken vom Vorfilm oder aus dem Vorfilm zum Vorfilm oder aus dem Vorfilm zum Vorfilm zum Vorfilm.“ Siehe die Review von stefe.

Diesmal fängt es leichter nachvollziehbar an, mit einem Verwirrung stiftenden Anruf, wie es sich gehört für einen feinen Horrorfilm, der viel mehr ist als nur ein Geisterbahnfilm, der in ziemlich extremer Form die Angstsaite der Umwälzungen des Coming-of-Age zum Klingen bringt.

Es dürfte primär ein Film für die Altersklasse sein, die den Film zum Hangout konsumiert, die ihre eigene Situation natürlich weit überspitzt dargestellt sieht und so ist es auch ein neuer Cast einer Riege junger Darstellerinnen und Darsteller, die hier eine Chance bekommen; aber das altgediente Trio aus den ersten Folgen ist auch wieder mit dabei, und das ist für die Fans so einer Serie doch wichtig: Neve Campbell als Sidney, Courteney Cox als Gale und David Arquette als Deputy Dewey.

Der Film dürfte als Massenveranstaltung bestens funktionieren und das Publikum bei der Stange halten. Die Witzeleien auf der Metaebene über das Killermovie-Genre (Stabmovie) sind mir etwas zu häufig eingesetzt; da aber die andere Ebene, die mit dem Thema des Vertrauens und das Familienmelo nicht zu kurz kommt, dürfte das dem Erfolg nicht hinderlich sein, von der Jugend als angenehm schmerzhafte Abwechslung wahrgenommen werden. Und was die Herstellung filmschöner Gesichter betrifft, so eifert die weibliche Starjugend den Seniorinnen erfolgreich hinterher.

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