Happy Family 2

Alles ist möglich

Die Animationskunst ist inzwischen dank Computer so hoch entwickelt, dass alles möglich ist.

Wenn die Autoren einen Yeti im Film wollen und gefährliche Himalya-Schnee-Überhänge, dann zaubert sie sie hin, wenn die Autoren einen Ausflug ins Loch Ness zu Nessie machen wollen, dann zaubert sie es herbei, wenn zwei Zeichentrickfiguren sich einen Kuss geben sollen, dann gibt es, je nach Wunsch, einen ganz trockenen, kurzen Kuss auf die Lippen, nicht mehr als eine sachliche Berührung, was schon viel ist für einen Kinderfilm; wenn Figuren sich in Monster verwandeln sollen, dann verwandeln sie sich in Monster und wenn der Film wie ein Hochzeitsfilm enden soll, dann gibt es eine Kirche und ein uraltes Paar gibt sich das Ja-Wort und wenn die Autoren, das sind hier Abraham Katz und David Safier, Regie führte Holger Tappe, ein Forscherpaar voller Hybris, die den perfekten Menschen in einem futuristischen Labor entwicklen sollen, wollen, so bekommen sie es perfekt geliefert.

Wobei das mit der Perfektion so eine Sache ist; dazu soll ein Kingkong, der auf Wunsch der Autoren schon in den Film eingefügt wurde, eingefangen werden und seine Energien über Leitungen auf den Menschen 2.0 transfundiert werden. So ganz perfekt ist das Doppel dann doch nicht, oder ziehen wir eher die Lehre daraus, dass Menschsein in Fehlerhaftigkeit gründet?

Und wenn einer in eine Fledermaus verwandelt werden will, muss die Bitte nur angebracht werden, und schon ist das zu sehen und vice versa.

Die Hauptmoral ist die, auch das bieten die Kreativen wie gewünscht auf der Leinwand, dass Familie das A und das O des Lebenssinnes ist und dass man zusammenhalte müsse.

Das ist der ganz, ganz dünne Storyrahmen, der vor lauter Animationsmöglichkeiten ziemlich in den Hintergrund tritt, dass eine Familie aus Vater, Mutter, einem Töchterchen und einem Söhnchen zu einer Hochzeit fahren wollen. Aber dazwischen kommt der Wunsch der Forscher nach dem ewigen Leben und sie brauchen dazu einen Menschen.

Für die Kinder von heute werden selbstverständlich alle Wünsche hinsichtlich moderner Technik, Drohnen, Verwandlungen erfüllt. Und wo die Story allzu dünn zu werden droht, wird eine Tanz- oder Gesangsnummer eingefügt. Jede Menge Zauberei über die magische Kugel bis zum Amulett. Noch Wünsche übrig? Meldets Euch bei den begabten Animateuren.

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