Roamers – Follow your likes

Super viral 

zu gehen, das ist der Traum eines jeden Youtubers, Bloggers oder Facebook-Gschaftlers; das ist, als ob einer im Kino einen Hit landet. Selbiges versucht hier Lena Leonhardt zu schaffen, indem sie sich für ihren Dokumentarfilm die Hauptprotagonisten Jonna, Nuseir und Alyne, Matt vorgenommen hat. 

Die Erfolgskurven bekommen wir bei Nuseri und Alyne zu sehen; hier ist aber auch zu lernen, dass dass Internetgeschäft volatil ist, dass an Supertagen um die 4000 Euro zusammenkommen; dass die Zahlen aber auch schnell wieder in den Keller rauschen; dass man abhängig sei von den Algorythmen von Facebook. 

Hier klingt die Sehnsucht nach einem soliden, verlässlichen Geschäft mit. Aber gerade ein solches haben die meisten aufgegeben; der 8-Stunden-Job im abhängigem Arbeitsverhältnis war ihr Ding nicht.  

Jonna hat alle Sicherheiten hinter sich gelassen. Sie macht sich an eine Ein-Frau-Ozeanüberquerung mit dem Segelschiff Tangaroa von Cartagena in Kolumbien nach Las Palmas in Spanien. Sie stellt fest, dass es zwar schön ist, Likes zu bekommen für Sonnenuntergänge, fliegende Delphine oder ihren Hund, der mitsegelt, zu fotografieren, aber letztlich ist es nicht befriedigend, das immer nur allein zu genießen; sie spricht vom Social Media Blues. 

Matt scheint der älteste der Protagonisten, hat sich auf Dauerweltreise mit Minimalgepäck begeben. Übers Internet betreibt er ein Immobilienportal (falls ich das richtig verstanden habe). Von ihm erfährt man persönlich am wenigsten.

Dagegen erhalten Nuseri und Alyne durch die Dokumentarfilmerin breite Gelegenheit zur Selbstpräsentation und Selbstdarstellung. 

Sicher versuchen alle Protagonisten, ihre Lebensentscheidung als richtig und glücklich darzustellen, auch wenn sich gegen Ende nachdenklichere Töne einschleichen. 

Das cinematographische Production-Design des Filmes ist von einer dezidierten Breitleinwandphilosphie, in der Nähe der Werbefotograie anzusiedeln. Gefilmt wurde weitherum auf der Welt, offenbar mit Vorliebe für sonnige, warme Orte, auch so einen bestimmten Life-Style gewichtend nach dem Motto: „fake it till you make it“ und zu dem die werbedesignorientierte Fotografie exzellent passt. – Dagegen setzt der Film ein Amos Oz-Zitat, das vor der Verwirklichung der Träume warnt. 

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