Die Schlange – Killer vs. Killer (DVD-Mediabook)

Vermintes Gelände.

Hier stellt man besser keine Fragen, das Gelände in dem kleinen Ort zwischen Toulouse und der spanischen Grenze ist total vermint. So stellt es uns Eric Valette, der mit DOA auch das Drehbuch geschrieben hat, atemlos vor. 

Auf einem Hof lebt Omar (Cédric Ido) mit seiner Frau Stéphanie (Erika Sainte) und dem prächtigen Töchterchen Zoé (Victoir De Block). Omar bedarf des besonderen Schutzes durch die örtliche Polizei wegen des latenten Rassismus. 

Auf Omars Hof flüchtet sich der eine der titelgebenden Killer: Tomer Sisley, er ist der menschlichere, der für eine Geiselnahme auch noch eine Entschädigung zahlt. 

20 Kilometer von dem Hof entfernt befindet sich das nächste Minenfeld: hier gab es eine Schießerei, drei bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leichen. Das ist eine Folge der Globalisierungsbestrebungen der kolumbianischen Drogen-Mafia. Die kann sich so etwas nicht bieten lassen. Sie schickt den anderen titelgebenden Killer: Terence Yin. 

Yin wird eine deutsch-chinesische Herkunft zugeschrieben, er bewegt sich wie ein Roboter und erweckt mit dem maskenhaften Gesicht den Eindruck einer Tötmaschine; wobei, wenn er einmal lächelt, die Partie um seinen Mund an das mephistophelische Lächeln eine Gustav Gründgens erinnert. 

Dieser zweite Killer wiederum wird Tötungen der grausameren Art vornehmen, Übertötungen, die dazu führen, dass dem Film eine FSK-Freigabe ab 18 bescheinigt wird. 

Auch das Dorf selber ist ein Minenfeld. Und Baptiste (Guillaume Destrem) hat seine eigenen Gründe, sich mit dem Gewehr bewaffnet in seinem Haus zu verstecken. 

Eric Valette konstruiert eine dicht Ausgangslage, so dass jeder Schritt seiner Figuren, es gibt noch die Dorfpolizei, die Dorfkneipe, weiteres Drogenpersonal und Gäste aus Kolumbien, wie der Tritt auf eine Mine sein könnte, überall lauert Gefahr, überall heißt es: Vorsicht; bei allem Suspense bleibt Zeit, einen Blick auf menschliche Hintergründe zu werfen, ob da vielleicht schon Gewalt in der Familie war oder was die Killer für unrühmliche Vorleben haben, ohne dass die schnelle Eleganz und das Tempo des Thrillers darunter leiden würden; der Thrillerfaden ist so dicht und präzise gesponnen, dass ich für 100 Minuten Corona total vergessen habe. Also: Thriller als einsamer Ablenker! 

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