Max und die wilde 7

Im Gruftibus

fängt diese muntere Generationen- und Detektivgeschichte von Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner (auch Regie) an. Es ist ein Shuttlebus, der zwischen dem luxuriösen Altenheim, das in einer hoch über der Stadt sich erhebenden Burg untergebracht ist, und dem Städtchen zu seinen Füßen verkehrt. 

In diesem Bus wird der Generationenkonflikt, vielleicht eher der heute schwelende und erst in Zukunft gesellschaftlich sich härter artikulierende Generationenkonflikt krass überspitzt und direkt gezeichnet. 

Max (Jona Eisenblätter) ist eben mit seiner herzlichen Mutter (Alwara Höfels) in der Burg eingezogen, denn sie ist Altenpflegerin. Es ist seine erste Fahrt zur Schule, kurz vor den Ferien. Er hat sich mit seinem Fahrrad in den mit Alten und Rollatoren vollgestopften Bus gezwängt. Der Chor der Alten lässt nichts aus, ihn zu belehren und zu beschimpfen, eine schräg krasse Szene, ein hochpegeliger Einstieg in den Film. 

In der Schule wird Max auch nicht gerade freundlich empfangen. Eine Bubengang frotzelt ihn wegen seiner Fahrt im Gruftibus und seinem Zuhause auf der Burg. Es setzt gleich eine Fahrradverfolgungsjagd über die steilen Straßen des Städtchens. Hilfe kommt vom älteren Raphael (Alvar Julian Götze). Er ist der Sohn der strengen Oberschwester Cordula (Nina Petri) und beschützt den Jungen. 

Der Erstkontakt zu der Wilden 7 – auch das eine essentielle Überraschung, dass das keine Kinderbande ist – findet beim Strampeln mit dem Fahrrad zur Burg hinauf statt. Ihn holt lässig die ebenfalls auf der Burg lebende Schauspielerin Vera Hasselberg (Uschi Glas) ein, sie thront auf einem mit Batterieunterstützung betriebenen Dreirad. 

Vera ist Mitglied der Altengruppe, die im Speisesaal an Tisch 7 sitzt, daher der Name. Zur Gruppe gehören noch der Exfußballtrainer Horst (Thomas Thieme) und der sprachgenaue Wissenschaftler Kilian (Günther Maria Halmer), der im Keller streng geheime Schwarzpulverexperimente macht. 

Da zeitgleich im Schloss bereits zwei Einbrüche in die Zimmer von Bewohnern passiert und dabei Wertsachen verschwunden sind, ergibt sich die Ausgangslage für eine Detektivstory, in der die quicklebendigen Gruftis mit dem ernsten (und dadurch faszinierenden) Buben zusammenspannen, um dem Täter eine Falle zu stellen und ihn zu überführen, denn die Polizei mit Kommissar Moser (Martin Leutgeb), die ist naturgemäß überfordert mit den nicht wenigen, möglichen Tatverdächtigen. 

Ferner spielt noch zur Erhöhung des Kitzels eine Giftspinne mit sowie, zur Erhöhung der Ahnung von Liebe, das entzückende Mädchen Laura (Stella Brückner).

Der Film ist ganz nebenbei eine liebevolle Hommage an Uschi Glas, die aus ihrer ellenlangen Filmliste einige Titel in den Text eingebaut bekommt sowie Pokale, Standfotos und Plakate, und wie sie Yoga-Übungen auf einem Bein im schrillen Outfit macht, das ist ein bestechendes Symbol für „Fitness im Alter“. Wie die Alten überhaupt dem Buben manch einen Ratschlag aus ihren langen Leben mit auf den Weg geben im Hinblick auf Beherrschung, Coolness und sich Respekt verschaffen. 


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