Sword of God – Im Namen des Herrn

Filmkunst

Vom Gegensatz Gut/Böse lebt die Kirche und mit ihr die Kirchenmalerei, besonders schön auch die Ikonenmalerei im Osten. 

Der Glaube braucht das Heidentum, der Rechtgläubige den Häretiker, das Glaubensritual steht gegen die Orgie, den Hexensabbat, das Zombitum. Die Abbildung diese Gegensätz zieht sich vom Mittelalter bis in die Moderne; nichts ist bildnerisch ergiebiger als das Verkommene, Ungläubige, die Lebend-Toten, das Fegefeuer, die Hölle. 

Das war es in der Malerei, das ist es heute noch in der Filmkunst von Bartosh Konopka. In auffallender Hell-Dunkel-Ästhetik erzählt er die Geschichte von Bischof Willibrod (Krzysztof Pieczynski), der mit Nonema (Karol Bernacki) mit einem Boot mit weiteren christlichen Glaubensverkündern kenternd an einer Insel anlandet. 

Willibrod und Nonema sind die beiden einzige Überlebenden. Sie stoßen bald auf eine malerisch-heidnische Gemeinde. Diese Begegnung überleben sie nur, weil der Bischof den Feuertest besteht: er geht durch die Flammen und entzündet sich nicht dabei. Er will das Wort Gottes verkünden, ein Gotteshaus bauen. Ständig kündigt er das Kommen des Königs an. Er will Taufen abhalten. 

Gleichzeitig gibt es bildmassive Schilderungen von Orgien, von heidnischen Gruppenritualen der kalkweiß geschminkten Bewohner der Insel. 

Die Geschichte geht sich nicht so ganz christlich aus, denn die Verkünder kennen auch das Töten, kannten es; den Bischof verfolgen die Gesichter der auf einem Kreuzzug von ihm Umgebrachten. Es gibt zugenähte Münder, Dämonenaustreibung, Glaubensanfechtungen der Verkünder, Verführung durch Frauen. 

Bartosh Konopka, der Drehbuchautor und Regisseur, hat markante Gesichter für die Rollen ausgesucht und die Darsteller spielen sehr ernsthaft, so dass die Kontinuität zur Künstlichkeit und Ikonenhaftigkeit der Kirchenmalerei gewahrt ist, eingereiht in die große filmkünstlerische Tradition des Ostens. 

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