Gemini Man

Stupendes Klonen.

Mit Gemini ist eigentlich ein Zwilling gemeint. Es gibt ein- und zweieiige Zwillinge. Das ist aber nicht das Thema in Ang Lees (oder war es ein Klon von ihm?) Film nach dem Drehbuch von David Benioff, Billy Ray und Darren Lemke, mit Gemini ist hier ein Klon gemeint.

Mit einem solchen von sich selbst bekommt es Protagonist Will Smith als bester amerikanischer Geheimdienstkiller Henry Brogan zu tun. Über 72 Kills hat er schon hinter sich.

Ang Lee fotografiert das großartig, wie Henry aus weiter Distanz von einem Hügel aus sein 72. Opfer mit einem Zielfernrohr in einem vorbeibrausenden Hochgeschwindigkeitszug auf freier Strecker niederschießt. Fast wäre noch ein Mädchen dazwischen gekommen.

Henry will in Rente gehen. Jetzt erfährt er, wer das Opfer war und nach und nach wird ihm klar, dass auf ihn ein Killer angesetzt ist. Das ist eine so weit hochkonventionelle Geschichte und das sieht man mit 3D im 4K-präparierten Film in einem der anspruchsvollst ausgerüsteten Kinosäle Deutschlands, im Dolby Cinema im Mathäser in München, besonders deutlich.

Der in seiner Rente gejagte Killer kann noch die Kollegin Danny Zakarweski (Mary Elizabeth Winstead) auf seine Seite ziehen und sich auf den treuen Kolumbianer Baron (Benedict Wong) verlassen.

Von Georgia aus fliehen sie über Kolumbien (hier bekommt er es mit einem besonders hartnäckigen Verfolger zu tun, der ihm verblüffend ähnlich sieht) bis nach Budapest, Heerscharen von Killern auf den Fersen, immer wieder finden die Verfolger Henry, die offenbar aus dem Geheimdienst selbst stammen.

Bis Henry klar wird, dass sein Dienst ihm seinen eigenen Klon, dreißig Jahre jünger, auf den Hals hetzt. Stupend daran ist nicht die Klonthematik im evolutionären Sinne, oder ob so ein Klon sich nicht doch durch das Leben, da die Natur unendlich raffiniert ist, anders entwickelt, andere Eigenheiten, Nuancen, stupend ist – und auch das besonders deutlich durch die maximale Kinoqualität – wie die wahren Herren des Klonens hier nicht Henrys Gegenspieler Jack Willis (Douglas Hodge) und dessen Wissenschaftler sind, sondern die unsichtbaren Heerscharen, die an den Computern aus Will Smith Pore um Pore einen 30 jahre jüngern Kinoklon animieren.

Das macht aber auch deutlich, dass Klonen eine ziemlich sterile, fruchtlose Angelegenheit ist. Aber das muss ja auch mal geklärt werden.

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