Ronny & Kleid

Einfaltskino erstarrt in Halbnahen.

Der Titel, die Veralberung von Bonnie & Clyde in Ronny & Klaid gibt bereits das Niveau dieses Filmes von Erkan Acar, der mit Arend Remmers + 4 auch das Drehbuch geschrieben hat, vor.

Die albern zusammengebastelte Story lässt die beiden Protagonisten Ronny (Franz Dinda) und Khalid (Sahin Eryilmaz) einen Imbiss betreiben. Sie sind schlechte Geschäftsleute. Wenn ein Kunde Döner verlangt, müssen sie diesen schnell beim Nachbarn besorgen.

Das ist an sich eine bewährte Grundidee für Komödien, die Leute sind finanziell in der Scheiße und müssen sich etwas einfallen lassen, um an Geld zu kommen. Das kann glaubwürig geschrieben und inszeniert sein, dann können erheiternde Stücke draus werden. Oder eben so hanebüchen wie hier.

Die beiden Protagonisten wollen mit Geiselnahmen zu Geld kommen. Logisch, dass sie immer voll daneben greifen. Lauter Figuren, die kein Geld haben. Und sie geraten in Konflikt mit einem Unterweltboss, der Geld von ihnen will. Dann kommt dessen vermutlich schönheitsop-nasenbereinigtes Töchterchen, deren schauspielerische Qualitäten hier nicht so recht sichtbar werden, ins Spiel.

Und weil alles billig sein muss und kein Geld für Ausstattung da ist, geht die Kamera immer so nah wie möglich an die Darsteller ran, die unter schauspielern nicht viel mehr verstehen als posen, Poser zu sein, insofern sind keine Selbstzweifel zu erkennen, und dabei kalauern sie erbärmlich und klopfen Sprüche vom Format des Titels. Konzediert, Selbstdarstellung ist auch Darstellung.

Das ermüdet auch dadurch, dass die Halbnah-Formatenge kaum verlassen wird und dem Zuschauer so der Atem – auch der zum Lachen – genommen wird. Wenn es wenigstens Grassroot-Standup-Comedians wären. Dick sein allein genügt nicht und in fast jeder Szene in einer neuen Verkleidung auftreten ist ebenso wenig abendfüllend.

Aber, auf solchem Mist kann Besseres gedeihen, das wollen wir nicht ausschließen. Das hat sich vielleicht Fatih Akin gedacht und war sich nicht zu schön, hier mitzudreckeln.

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