Everst – Ein Yeti will hoch hinaus

Freiheit für Hongkong!

Dieser Animationsfilm von Jill Culton ist so einfach gestrickt, dass er gar nicht vereinfacht dargestellt werden kann.

Yi ist ein braves, strebsames chinesisches Mädchen in einer chinesischen Großstadt. Sie jobbt viel, um sich, wie ein Werbeprospekt es suggeriert, eine Reise durch China zu leisten.

Aus einem wissenschaftlichen Institut bricht der einzige den Menschen verfügbare Yeti aus. Er ist ein Wischmop-Plüsch-Animations-Tier, ein Gemisch aus Panda, Fladenbrot und dem Grunsen eines Urochsen. Er rettet sich auf das Hochhausdach, auf dem Yi ihre geheime Hütte hat. Der Yeti wird von der ganzen verfügbaren Staatsmacht gejagt.

Yi wird mit ihren Freunden Peng und Jin dem Yeti helfen, wieder auf den Everest zu gelangen. Sie werden verfolgt vom Wissenschaftler Burnish und seinen militanten Konsorten.

Yi hat noch eine traurige Geschichte mit Papa und der Violine. Die Violine wird erst zertrümmert und dann wieder geheilt, denn der Yeti verfügt über magische Kräfte; in seinen Patschhändchen wächst sogar eine zerbrochene Violine wieder zusammen.

Es geht hier also um Wunder und nicht um Konflkte und deren Lösungen. Es geht um den chinesischen Markt und nicht um Freiheit.

Heimlich aber ist dem Film doch eine Botschaft zu entnehmen, denn es heißt, dass der Yeti geschützt werden müsse. Er ist eine seltene Spezies, eine Minderheit. Dies kann übertragen werden auf die Tibetaner, auf die Uiguren, auf die Hongkonger. So lautet die Botschaft des Filmes: Freiheit für den Yeti! Freiheit für Hongkong! Freiheit für Tibet! Freiheit für die Uiguren!

Der Film kann allerdings mit einem jüngeren Yeti-Film nicht mithalten, mit Mister Link – Ein fellig verrücktes Abenteuer Auch hier will ein Yeti zurück; hier wird mit Esprit, Witz und Verrücktheit gearbeitet und nicht wie bei Culton mit gefälligem Kitsch, süßer Musik und mit magischen Wundern.

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