Fischerman‘ s Friends

Port Isaac ist ein Fischerdorf im englischen Cornwall. Es gibt hier heftige Anbrandung des Meeres und einen deutlichen Unterschied zwischen Ebbe und Flut (die kann sich schon mal ein Auto schnappen) und einen Chor der Fischer, die jeden Freitag open air ein Strandkonzert geben.

Ein Musikmanager aus London hört diese Shantys, ist begeistert und will eine Platte herausbringen. Diese wird 2010 ein Hit und die Gruppe berühmt. Sie sind aber auf dem Boden ihres goldenen Handwerkes geblieben nach dem Motto: die Fischerei zuerst.

Chris Foggin hat diese Geschichte nach dem Drehbuch von Piers Ashworth, Meg Leonard und Nick Moorcroft mit Schauspielern inszeniert. Für die Fischer haben sie urige Typen gefunden. Es dominiert der britische Dialekt, der nicht immer leicht zu verstehen ist.

Der Film erzählt diese Erfolgsgeschichte ausgehend von vier Londoner Musikmanangern, die ein Junggesellenwochende in dem verschlafenen Fischerdorf verbringen, die Schnösel von der Stadt. Sie hören den Chor. Danny (Daniel Mays) wird dazu verdonnert – im Scherz – die Gruppe herauszubringen.

Danny nimmt den Gag ernst, bleibt im Dorf hängen, sucht den Kontakt zu den Fischern, die anfangs ablehnen, wozu auch berühmt werden, lassen sich dann doch umstimmen. Es folgen diverse gut gearbeitete dramaturgische Hürden, die zu nehmen sind und es entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen Danny und Alwyn (Tuppence Middleton, von der man nie weiß, ob sie nun eine berechnende und flirtende ist oder nicht), die mit ihrem Töchterchen und ohne Mann lebt.

Foggin berichtet diese anfänglich ungewollte Erfolgsgeschichte indem er nie das Stammtischniveau verlässt, es geht auch um die Rettung des Pubs im Ort, der dafür steht, wie toll die örtliche, provinzielle Gemeinschaft zusammenhält, der aber nicht immun ist gegen die Infizierbarkeit durch die Verführung „Hit in den Charts“.

Der Film erinnert in Stimmung, Haltung und Verzicht auf Tiefe an ehedem populäre Samstagabendunterhaltung im deutschen Fernsehen. Die Geschichte flutscht arg glatt.

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