The Man who Killed Hitler and then the Bigfoot (DVD)

Thrill des Unaufgeregten.

Vielleicht sind es ja nur Sekundenträume eines alten Mannes, Calvin Barr (Sam Elliott), der an einer Bar einen Moment einnickt. Die Traumdeutung bleibt dem Zuschauer überlassen.

Träume bedienen sich bei der Realität, bei der Historie, auch beim Film.

Robert D. Krzykowski, Autor, Regisseur und Produzent des Filmes hat Kameramann Alex Vendler mit der Ausleuchtung und Aufnahme dieser Träume betraut. Das Bild von Calvin an der Bar prägt sich ein. Ein alter Mann allein. Ein alter Mann und seine Träume. Sie drehen sich um Heldentum. Sie nuancieren dieses. Helden seien jene gewesen, die den Krieg gewonnen hätten.

In seinem Traum tötet Barr als junger Mann (Aidan Turner) Adolf Hitler. Träume können kreativ sein. Krzykowski schildert genau die Security-Tests auf dem Weg zu Hitlers Büro. Jedes Detail ist einprägsam, die Dinge, die er bei sich trägt. Die Pistole muss er abgeben. An seinem Handgelenk zieht eine hochmoderne Quarzuhr die Aufmerksamkeit auf sich, deren Zeiger ein Hakenkreuz ist.

Die Handlung läuft unaufgeregt ab. Ab und an ein Heil-Hitler-Gruß. Das Personal ist ruhig. Die Details machen den Thrill. Auf dem Weg zu Hitlers Büro bastelt Calvin Barr bondmäßig aus seinen Utensilien, die er nach der Kontrolle wieder an sich nehmen durfte, ein Schießgerät zusammen; ein Flachmann ist elementar dabei. Auf solche Ideen können nur Träume kommen.

Einzige Aufgeregtheit bei dem Attentat: Barrs Hand zittert. Die Heldentat, die er für keine hält, er habe nur einen Mann getötet, sagt er, hat Folgen Jahrzehnte später.

Jetzt ist er der alte Calvin Barr, sitzt an der Bar oder ist allein zuhause mit seinem Hund, hübsches amerikanisches Einfamilienhaus in Schlaf-Gegend.

Barr erhält nächtlichen Besuch. Die Kamera übernimmt ab und an Spannungsaufbaufunktion und lenkt behutsam das Interesse auf das, was folgt, dorthin, wo etwas folgt. Zwei Geheimdienstler suchen Barr auf. Einer naiv, einer weniger. Er sei der einzige, der die Welt noch vor Bigfoot retten könne, der tödlich wüte. Das wird genau erläutert. Der alte Held im Dschungel, in den Wäldern auf den Spuren eines Ungeheuers. Dieses animiert der Traum nicht zu exklusiv, eher faschingshaft.

Calvin ist jetzt ein Trapper, ein Indiana Jones, ein Jäger. Der Traum wird ein, zwei weitere, absurdere Sprünge machen. Barrs Bruder Ed (Larry Miller) wird noch eine ruhige Rolle spielen. Rückblenden haben auch eine Liebesgeschichte von Calvin als jungem Angestellten in einem Hutladen mit einer jungen Frau namens Maxine (Caltlin FitzGerald) in petto. Das Kino als Land präziser Träume. Präziser als die Realität.

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