Godzilla II: King of the Monsters

Dieser Film von Michael Dougherty belegt, wie weit inzwischen die Animationstechniken des Kinos sind, wie sie spielend gigantische, belebte, urzeitlich wirkende Ungeheuer zeichnen können, die fliegen, fauchen, kämpfen, brennen, lieblich knurren, mit den Augen blinzeln. Sie bewegen sich mit ihren Riesenschwingen, oft auch brennend, im Wasser, in der Luft, auf Erden, in Stadt und Dschungel, in sintflutartigem Regen, in Ruinenlandschaften, in Wolkenbrüchen und in Flammen-, Lichter-, Nebel- und Fontänenmeeren.

Es sind apokalyptische Szenerien und der Mensch fühlt sich immer mehr bedrängt, er wird die Geister, die er rief, nicht mehr los. Insofern ein faustisches Angebot.

Und etwas komplizierter, weil ein von Menschen gezüchtetes Neu-Urwesen sich selbständig gemacht hat, weil invasive Elemente eine Rolle spielen und auch, weil es sich bei „Monarch“ um ein weltweites Forschungsprojekt handelt, mit unendlich vielen Außenstationen.

Das führt zu einer Häufung der Bedrohungen, das führt zu einer Häufung des Wechsels von einem Ort zum anderen, das führt zu einer Häufung von Forschungs- und auch Kriegspersonal, das in frisch gebügelten Hemden und Uniformjacken regungslos vor Monitoren steht und entweder lange Gesichter macht oder das Gesicht aufweichen (und die Stimme flüstern) lässt, falls die Musik gerade ankündigt, dass sich die Situation wieder beruhigt.

Das führt zu einer Häufung von Kommandoständen, von Kommandobrücken, von Lagezentren, von Befehlsgebrüll, von Diskussionen, was zu tun sei, von Spannnungsinformationen, dass nur noch so und so viel Zeit bleibe, dass nur noch dies Kästchen oder der Mann oder was oder wer auch immer die entflammte Welt noch retten kann, die teilweise eh schon in Schutt und Asche liegt.

Die Helden bleiben dadurch, wegen der bescheidenen Texte und auch, weil sie überwiegend nur Reaktionen auf die Monster spielen müssen, schablonenhaft und sind nicht weiter erwähnenswert. Dito verhält es sich mit der dünnen Story.

Das dreiköpfige Schlangenmonster Zero hat Hydraqualitäten und letztlich kann es nur von Godzilla besiegt werden. In all dem Chaos geht es auch darum, eine Familie wieder zusammenzubringen. Das sind immerhin ordentliche, dramaturgische Ansätze.

Mir scheint es, die Macher wollten zu viel, immer wieder entflammt der Kampf neu, explodieren Dinge, rüttelt und schüttelt es U-Boote, Flugzeuge und Außenposten, fliegen Dinge durch die Gegend, rennen Mensch schutzsuchend wohin. Wobei die Geschichte sekundär und unwichtig ist, es geht dem Film um die Jahrmarktmonsterspektakel-Katastrophen-Effekte; davon bietet er mehr als genug. Dabei hört sich das Zitat „Long live the King“ dann doch ziemlich deplaziert an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert