Happy Death Day 2U

Zeitschlaufen-Verschlingungen in kalter Neonästhetik.

Der Geburtstag von Tree (Jessica Rothe) ist Dreh-, Angel- und auch Todespunkt dieser Universitäts-Blondine. Sie verheddert sich endlos darin. Den Geburtstag feiert sie mit ihrem Vater auf der Terrasse eines Restaurants. Da tritt auch immer wieder Trees verstorbene Mutter auf, bis zu einer romantisch-versöhnlichen Szene mit der Tochter.

Das Problem der Darstellerin in diesem Film von Christopher Landon ist, dass sie einerseits makellos-teenie-hübsch sein muss, andererseits eine Vielzahl von abstoßender Härte und Hysterie zu spielen hat. Dadurch wird das mit der Sympathie schon mal schwierig.

Eine Komödie ist es auch nicht. Hinzu kommt, dass der Film mit einer Zeitschlaufe ihres knuddeligen, blondierten und im Gegensatz dazu mit stark geschwärzten Augenbrauen versehenen Kommilitonen Ryan (Phi Vu) anfängt. Er sitzt verschnarcht in seinem PKW. Er wird aufgeschreckt, rennt halb schläfrig zur Uni, wird ständig angerempelt und landet schließlich im Labor bei seinem ganz besonderen Experiment, das mit Quantenmechanik zu tun hat, aus einer Kugel mit mindestens einem Meter Durchmesser aus Drähten und Röhren besteht und mit einem Computer verbunden ist.

Der Professor erklärt das Projekt für gescheitert. Ryan wird bedrängt, flieht, wird umgebracht. Wacht wieder verschnarcht im Auto vorm Campus auf. Er wird als Sympathie-Figur eingeführt und nachdem er einem Doppel von sich begegnet ist, übernimmt Tree die führende Rolle. Das ist nur einer der krassen Faux-Pas des Drehbuches, das den Eindruck erweckt, es sei vielleicht von Management-Beratern ausgeheckt, sicher aber nicht von Profis. Diese wollen es knallen und krachen lassen, wollen Hysterie über Hysterie, gern in kalter Neonästhetik. Es geht ihnen vielleicht um eine Effekten-Ansammlung, ein Überschütten der Leinwand mit wie wahllos zusammengestellten Horroreffekten zum Thema Zeitschlaufe.

Dadurch wirken die allesamt hübschen und sicherlich talentierten, aparten, intelligenten Nachwuchsdarsteller wie beziehungslos, als ob sie den gewünschten Schuh runterspielten, weil auch sie kaum was von Beziehung zu den anderen finden können.

So mag die Musik noch so sehr den Swing und den Schwung versuchen – sie kann nicht über das Durcheinander der Story hinweg helfen, auch dies scheint aus nicht weiter erklärlichen Gründen Eingang auf die Tonspur gefunden zu haben. Der Film findet selbst nicht mehr aus dem zeitlichen Dimensionsdurcheinander heraus. Und wird so von Szene zu Szene zu einer immer größeren Enttäuschung.

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