Captain Marvel

Auf dem Boden von Tatsachen

macht Marvels unverwüstlich begeisterte Ausweitung des Menschen zum Helden und Übermenschen, der die Dimensionen von Zeit und Raum überschreitet und durchpflügt, Sinn.

Die Hauptheldin in diesem Sequel der Marvelstudios heißt Carol Danvers (Brie Larson); als Captain Marvel ist sie auf waghalsiger Mission im Universum und an dessen Grenzen, ja bis zu Planet 53, Terra, wie die Erde, ein „Shithome“ sei das; dort hat Captain Marvel vor Jahren einen Crash hingelegt.

Die irdisch alltägliche Andockposition ist die Familie oder das Büro. Diese Grenzen werden gesprengt durch das Universum der Kree, das wiederum infiziert ist von Spionen der Skrull, einer außeriridschen Spezies, die sich aber transformieren kann, beliebter Kinoeffekt.

Zum Boden der Tatsachen gehört auch eine Katze, die ihre das Publikum bestens unterhaltenden Spiele treibt und ganz weit nach Ende des Abspannes noch die Schlusspointe setzen wird. Tiere, Kinder, Idioten, daneben fühlen sich Schauspieler machtlos.

Man soll bei diesen Marvel-Filmen nicht zu viel verraten in einer Review, um den Aficionados den Reiz des Kinobesuches nicht zu verderben.

Wer aber sind die wahren Fans? Einen Hinweis könnte schon die Pressevorführung geben. Es sind Männer um die 35, die keinen Zweifel an ihrem Mannsein haben, die gerne einen Bart tragen, nicht besonders schlank sind, die sich vermutlich im irdischen Alltag nicht allzuviel bieten lassen, garantiert kein Hemd tragen, dafür T-Shirt oder Pullover, Jacken, Jeans ohne modischen Schnieck, gerne auch Brille und Baseball-Käppi. Sie haben keine Probleme mit Übermenschen-Fantasien in der Nachfolge Nietzsches, sie können Kampfsituationen Mann gegen Frau oder Mann gegen Außeriridischer in ihrem Hirn assimilieren und gouttieren. Sie trauen sich vieles mehr zu, als der Alltag ihnen abfordert. Sie können umgehen mit Metamorphosen, Hologrammen, Machtspielen und der Vertrauensfrage, den Verwirrungen der Ontologie im Marveluniversum. Sie fremdeln nicht mit Superintelligenz, sehen sich in einem sozialen Kontext und sind der Selbstironie nicht abhold („Blockbuster-Girl“, das aus der Videothek kommt). Sie mögen es abwechslungs- und actionreich, unterhaltsam und abenteuerlich und sie haben keine Probleme mit elektronischen Feuerstümpfen anstelle von Händen. Sie lieben es, Alltagssituationen aus dem Blickwinkel des Universums zu betrachten und können ein Nippes von entzückendem Blechkästchen in einen universellen Zusammenhang stellen genauso wie eine Katze.

Und Annette Bening spielt auch mit, die wir schon in beeindruckenden Rollen gesehen haben.

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