Verschwörung – The Girl in the Spider‘ s Web

Stil und Thrill.

Hier kommt einiges zusammen. Der Regisseur Fede Alvarez hat schon mit seinem Film Don’t Breathe den Zuschauer schier des Atems beraubt.

Alvarez stammt aus Uruguay, also Latinoeinfluss. Das Drehbuch hat zur Grundlage Charaktere von Stieg Larsson, schwedische Krimidüsternis garantiert. Am Drehbuch haben gearbeitet Jay Basu, Steven Knight (Die Frau die vorausgeht, Allied: Vertraute Fremde, Im Rausch der Sterne, Bauernopfer – Spiel der Könige, Madame Mallory und der Duft von Curry, No Turning Back).

Diese geballte Drehbuch- und Regiepower nimmt sich einen doppelt schwergewichtigen Stoff vor, der auf Überladung hinauslaufen könnte.

Es geht um eine grauenhafte Kindsmissbrauchsgeschichte von zwei Schwestern. Das ist das Schöne am Norden, dass hier die Psychopathen nie aussterben und ihren heftigen Eintrag im Kino hinterlassen.

Und als ob das nicht schon abendfüllend wäre als Thema, packen die Macher noch ein Thrillerscheit drauf. Es geht um eine Hackergeschichte. Hackerin Lisbeth (Claire Foy) kommt einer Verschwörung im Innersten des Auslandsgheimdienstes auf die Spur. So interessiert sich auch der NSA für die Angelegenheit.

Mit dem Journalisten Blomkvist (Sverrir Gudnason) ist Elisabeth auseinander. Sie braucht ihn aber jetzt wieder. Das erste Treffen der beiden wegen dieser Hackergeschichte mag ein Beispiel geben für das exquisite Design-Horror-Thriller-Kino, das uns hier fasziniert. Sie stehen sich in zwei Außenliften an zwei benachbarten Häusern über eine Straßenschlucht gegenüber. Sie hat das genial ausgetüftelt.

Wie sie und andere sowieso mit Raffinessen arbeiten, die für mich nicht unbedingt immer nachvollziehbar sind. So wenig wie manche Handlungsfäden, denn es mischen verschiedene Geheimdienste und Bösewichte mit und die Welt muss gerettet werden.

Nichtsdestotrotz bannt der Film mit einer Dichte an immer wieder überraschenden Bilderfindungen, teils am Rande eines stilisierten Surrealismus in Bezug auf die Horroroptik, die weit über den normalen Skandinavienkrimi hinausgehen. Diese Bilderwelt schwebt auf einer adäquaten Klangwolke wie auf Luftkissen über die Leinwand.

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