Nur ein Tag in Berlin

Berliner Blüte.

Eine Unfiltered Artitsts Produktion.

Linda (Sophie Reichert) besucht ihre Freundin Mia (Bea Brocks) in Berlin. Sie verbringen einen Tag und eine Nacht zusammen, hängen rum, plaudern, trinken Alkohol und nehmen auch Koks, machen eine Schifffahrt, cremen sich ein, lesen Handlinien, fahren Taxi. Die SMS zu ihren Freunden Thomas (im regnerischen Hamburg) und zu Jo (in Berlin) verlieren mit der Zeit an Intensität.

Malte Wirtz (Hard & Ugly, Voll Paula), der die beiden Hauptdarstellerinnen offenbar viel hat improvisieren lassen, so dass er sie mit als Drehbuchautorinnen anführt, hat auf der Seite der Bildhochformates genügend Platz für die Texte der SMS gelassen. Die erzählen, dass der Film vom 22. auf den 23. September 2016 in Berlin gedreht worden ist. Ein Herbstfilm also und wie ein buntes Herbstblatt flattert er jetzt durch den Kinoherbst 2018.

Aufmerksamkeit hätte der Film verdient. Er nutzt Kino für eine ganz intime Geschichte, eine eng fokussierte Geschichte. Das Drumherum spielt keine Rolle oder spielt unfreiwillig mit, der Straßenlärm, der Autolärm, der Straßenbahnlärm, der Schiffsmotor, ein Helikopter.

Wirtz hat mit kleinem Aufwand gedreht. Am meisten Aufwand dürften die Darstellerinnen für ihr Make-Up und die Herrichtung ihrer Haare verwendet haben: denn sie sind immer bildhübsch, kinohübsch-attraktiv: ein Kino schöner Frauen.

Sie unterhalten sich über die Männer, darüber, ob zwei Freundinnen ein Geheimnis voreinander haben dürfen, was das Leben mit 27 noch bringt; oder über die Oma, die mit 98 am liebsten noch einmal auf eine Wiese pinkeln will. Aber auch über Ethik und Heirat. Sie plappern daher im Originalton, die Filmtechnik verkompliziert es ihnen nicht mit Szenenwiederholungen für Schnitt und Gegenschnitt oder Szenenabbruch wegen Fremdgeräuschen; das macht den Reiz dieses Filmes aus, dass er halbdokumentarisch wirkt; dass nie der Eindruck entsteht, sie hätten die Szene jetzt schon 37 Mal gedreht.

Es sind praktisch immer nur die beiden Frauen im Bild und ganz nah. Ein Jens kommt kurz vor. Aber der ist zu langweilig für sie, der hat am anderen Tag wieder Dienst. Und bei einem landen sie in der Wohnung. Sie klauem ihm ein Bild. Ein anderes Thema ist das Geld, das vor allem Mia beschäftigt, Geldbeschaffung, auch die Möglichkeit der Erpressung wird angedacht und in der Badewanne ausdiskutiert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert