Der Klang der Stimme

Die Stimme ist ein besonders faszinierendes Organ des Menschen.

Abgesehen davon, dass sie ein elementarer Bestandteil menschlicher Kommunikation ist, lässt sich damit auch Geld verdienen. Das sagt an einer Stelle ein Stimmforscher, ein Wissenschaftler offenbar, der seinen Studenten Grafiken von Stimmen zeigt. Bei einem Tenor meint er, wenn einer so hoch hinaufkomme, dann könne er ganz schön Geld verdienen.

Aber auch der Wissenschaftler verdient sein Geld offenbar mit Stimmforschung, wobei Näheres darüber nicht zu erfahren ist. Er hat eine Frau gefunden, die extrem hohe Töne erzeugen kann und würde sich glücklich schätzen, einen wissenschaftlichen Beweis dafür zu finden. Er macht auch unangenehme Untersuchungen mit ihr mit einem Kabel, das er ihr durch die Nase einführt.

Ein andere beliebte Sache in diesem Film sind eine Art Röntgenaufnahmen von Zunge und Kehlkopf, während ein Mensch singt. Das sieht grauslich aus, besonders wenn im nächsten Schnitt die reale, hübsche Sängerin zu sehen ist.

Aber auch andere Menschen verdienen ihr Geld mit der Stimme: Chorsänger, Chorleiter, Opernsänger, Korrepetitoren und Dirigenten, Menschen in den Tonstudios, Stimmtherapeuten. Sie sind hier alle zu sehen.

In dieser Dokumentation von Benhard Weber wird das bunt durcheinandergewirbelt und dazwischen noch mit Straßen- und anderen Impressionen aufgemischt, Applaus brandet auf, einer der sein Geld mit nonverbaler Tonerzeugung verdient, eine, die Schwangeren mit Stimmarbeit vorgeburtlich hilft, andere die zu Bildern aus dem Alltag, die auf einer Leinwand im Tonstudio gezeigt werden, mit Mund und Stimmwerkzeug Töne erzeugen.

Weber hat sich von der Doku-Methode her für die trendige Mäuschen-Verzopfmanier angereichert mit Statements der Protagonisten an das Publikum entschieden.

Für die Protagonisten sind dadurch sicher Aufnahmen entstanden, die sie für ihre Promotion verwenden können und wer noch nie etwas vom professionellen Umgang mit der Stimme gehört hat, der bekommt seine Appetizer.

Musikalisch geht der Weg von der großen Oper über das klassische Konzert, bis zum Jodeln, zur Katzen- und zur Kindergartenmusik. Wer allerdings etwas über Musik und Üben im Bad erfahren will, der sollte zu „Joao Gilberto – Wo bist Du?“ greifen (ab 22. November im Kino), ebenfalls eine Dokumentation aus der Schweiz, die beweist, dass die Schweizer so etwas an sich ganz spannend machen können.

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