Cars 3

Generationenübergreifend familiär mit einem Schuss romantischer Melancholie lässt Brian Fee die Hybris von Hightech und Jugend in ihre Grenzen weisen.

Heute wird pausenlos über selbstfahrende Autos gesprochen. Ob die eine Seele haben? Eher nicht. Aber die Autos von Cars, die haben eine, die sind menschlicher als viele Menschen, ja sie suchen sogar Weisheit und können auch vernünftige, sachlich richtige Entscheidungen treffen bei dem ganz schwierigen Thema eines Karriereendes für Rennfahrer.

Lightning ist immer noch unser Star, aber die beste Zeit mit vielen Renngewinnen hat er hinter sich. Neue Konkurrenz zeigt sich auf den Rennstrecken, es sind die Hightech-Wagen, die unter Laborbedingungen Hight-Tech-Trainings absolvieren, ihr dominanter Repräsentant ist Jackson Storm.

Lightning mit seiner guten alten Schule wird zum „elder Statesman of the Sport“. Er hat sich auf Wüstenpisten ausgetobt gegen Wetter und Wind und mit einer motivierenden Crew sowie dem Mentor Doc Hudson, der aus Lebenserfahrung klug geworden ist, und hat so zu Profil, Chrakter und Stärke gefunden, die die Siege ermöglicht haben.

Aber erst mal macht Lightning die bittere Erfahrung in einem Rennen, dass er von so einem Neuling geschlagen wird. Er selbst scheidet ausgepowert aus. Reha, in sich gehen, die Kräfte wieder sammeln und sich eine neue Strategie überlegen.

Ein Sponsor hat andere Pläne für ihn. Sein Ruf soll mit Megamerchandising vermarktet werden, eine deprimierende Erfahrung.

Er jedoch macht sich in der mentalen Auseinandersetzung mit dem verstorbenen Mentor und dem erfrischenden Sparring mit der jungen Trainerin Cruz fit für neue Rennen, in denen er es dem High-Tech zeigen will.

Der Weg dahin ist unkonventionell, geht über Gespräche und Meinungsbildung, die Auseinandersetzung damit, dass das Leben kein Stillstand sei, dass man älter wird und da durchaus auch Sinnvolles tun kann, insofern handelt es sich um eine urmenschliche Geschichte, die genau so gut am Lagerfeuer erzählt werden könnte, die einen auch nicht zudeckelt mit pausenlosen Gags und Tricks und Jokes, auch wenn eine Episode mit einem Rennen in Thunder Hollow, bei dem Lightning inkognito mitfährt, nicht fehlen darf oder ein Training inmitten einer dichten Herde von Traktoren, um das „sneak through the window“ zu üben oder nachts ohne Scheinwerfer zu fahren, man könnte fast von einem ganzheitlichen Training sprechen im Gegensatz zur Laborsituation an Simulatoren.

Beim finalen Rennen in Florida kommt dazu noch die Psychologie – nebst Fahrerartistik – ins Spiel.
Siehe den italienischen Autorennfilm mit der jungen Fahrerin Giulias großes Rennen.

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