Maria Mafiosa

Frisch von der Leber weg, vom Bauch heraus ein Kino nach eigenem Gusto machen, das mag der Grund für Schauspielerin Jule Ronstedt für diesen Film gewesen sein, einen Genrefilm zu machen, einen Dialektfilm, einen Schauspielerfilm. Damit sind andere Schauspieler nicht schlecht gefahren, einer der berühmtesten ist vielleicht Sylvester Stallone mit seinem Rocky.

In Deutschland hat zuletzt Schauspielerin Nicolette Krebitz als Regisseurin mit Wild auf sich aufmerksam gemacht, sich Träume erfüllt, Träume auf die Leinwand gebracht.

Der Traum von Jule Ronstedt tendiert in einer andere Richtung, in Richtung eines italienisch-bayerischen Giallo, die Nähe zur kleinstädtischen Lebenswirklichkeit suchend.

Ein übersichtliche und auch nachvollziehbare Konfliktlage. Die Hauptfigur ist Lisa Maria Potthoff als Maria Moosand. Sie ist Polizistin und die Tochter vom Polizeichef Jürgen Mooshandl (Alexander Held). Sie ist hochschwanger von Rocco Pacelli (Serkan Kaya). Der ist der Sohn von Silvio Pacelli (Tommaso Ragno), der die Pizzeria Paradiso betreibt und in mafiöse Geschäfte verwickelt ist. Schmieren gehört zum Handwerk. Sein Sohn soll eine Sizilianerin heiraten.

Das junge Liebespaar, das sich romantisch und heimlich im Maisfeld trifft, schafft es nicht, den Eltern die Liebesbeziehung bekanntzumachen.

Ein Toter, der in einer Odelgrube gefunden wird, verschärfte die Situation, denn er wird in Verbindung zur Mafia und zur Familie Pacelli gebracht. Weitere Mitspieler sind der Polizist Franz (David Zimmerschied), der von Maria eine Abfuhr erhält. Der Bürgermeister Jo Fröschl (Sigi Zimmerschied) lässt sich von Silvio in dessen Machenschaften hineinziehen. Und da es den Toten gibt, taucht dessen Bruder aus Sizilien auf.

Den Typen mit der Braut für Rocco kann Maria von Amtes wegen noch vor der Trauung in der schönen Dorfkirche mit dem hohen Mittelschiff auf offener Landstraße verhindern. Die Polizeigewalt privat genutzt.

Die Qualitäten des Filmes sind die Frische des Spiels und des Dialektes, es törnt die Schauspieler an, auch italodeutsch zu radebrechen oder Typenhärte zu zeigen wie Rita Pacelli (Michael Davies).

Die schmissige Musik gibt allerdings auch vor, wie Inszenierung und Schnitt zu sein hätten, da stottert es ab und an. Vielleicht sollten solche Genreprojekte, die in gewissem Sinne ja auch Liebhaberprojekte sind, gänzlich auf Filmförderungen und fernsehredaktionelle Unterstützung verzichten und eine freie Finanzierung suchen, die noch den Schwung in die Sache bringt, dass sie sich an den Kinokassen rechnen sollte, was bei Förderung nicht unbedingt der Fall ist und insofern bequemend wirkt.

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