Pariates of the Caribbean – Salazars Rache

Die Tiefen des Meeres sind unergründlich, bergen so manch Geheimnis und die Eruptionen des Wassers können im Hirn der Seeleute, die lange auf den Weiten der Weltmeere unterwegs sind, zu Phatasmagorien von Gespensterschiffen führen oder dazu, dass sie Seemannsgarn spinnen, wie es heißt, also solche Geschichten erfinden wie diese Schatzsucher-Abenteuer-Piratengeschichte.

Die Seemansgeschichten waren besonders abenteuerlich, als noch mit der Kraft des Windes und mit dem Sextanten und dem Kompass zur See gefahren wurde und als Piraten mit zunehmendem Transport von Kostbartkeiten die Meere unsicher machten.

Der Reiz solcher Geschichten fürs Kino ist ungebrochen; besonders da sich heute mit Computeranimation extreme Wasser- und Unterwasserwelten, Gespensterschiffwelten, riskante Wendemanöver, das Auftauchen eines Wrackes aus dem Meeresgrund, der fliegende Holländer oder die Verwandlung eines Flaschenschiffes in ein seetüchtiges Piratenschiff prächtig illustrieren lassen.

Auch Kämpfe von Piratenschiffen gegeneinander, das Aufgehen in Flammen, das Entern eines barock eingerichteten Schiffes der Briten (ha, ha, Brexitelei) oder gar das Aufbäumen eines Gespensterschiffes und die Verwandlung von toten Haien in lebende Kampfwaffen, gefährliche Rettungsmanöver an der eisernen Kettes eines Rettungsankers, Artisten an der Ankerkette nicht ratlos.

All das und der Attraktionen viele mehr hat ein Heer von Computer- und Zeichenkünstlern der verschiedensten Denominationen in diesem Film von Joachim Ronning und Espen Sandberg nach dem Drehbuch von Jeff Nathanson + 5 angefertigt und zu einem muskulösen Abenteuerfilm zusammengebaut, der von einer donnernden Musik getragen wird wie von schwerer See.

Es ist schon der 5. Piratenfilm mit Johnny Depp als Jack Sparrow, der erste, der eingeschlagen hat wie eine Bombe, ist über zehn Jahre her; aber das Genre zeigt kaum Ermüdungserscheinungen; wobei Johnny Depp seine Mittel für Sparrow erfahren einsetzt, das Verziehen des Mundes, der erstaunt-große Blick und die schlacksigen Trunkenheitsbewegungen; die sind wirkungsvoll wie eh und je und für den Rest sorgt die gut erzählte Geschichte, die verschiedene Figuren auf die Jagd nach dem Dreizack des Poseidon in unbekannte Gewässer schickt, weil ein jeder sich Erlösung verspricht.

Der Junge, mit dem der Film anfängt, Henry möchte seinen Vater, den er im Wrack des Fliegenden Holländers auf dem Meeresgrund mutig aufsucht, von seinem Fluch erlösen, das erzählt uns die Vorszene vor den Titeln.

Dann schwenkt der Film neun Jahre weiter nach St. Martin in der Karibik. Hier befindet sich Jack Sparrow in einer misslichen Situation im Banktresor voller Gold und Münzen. Halsbrecherische Aktion mit einem Mehrfachgespann von Ochsen soll ihn vor der staatlichen Verfolgung schützen. Den Inhalt des Tresors will er mit seinen Mannen teilen. Das geht katastrophal schief, kinoherrlich aufregend schief.

Die Action bringt ihn in Kontakt mit der als Hexe verfolgten Astronomin Carina Smyth (Kaya Scodelario); sie weiß, wo der Dreizack sich befindet und will ihn ebenfalls finden, um zu beweisen, dass sie eine taugliche Wissenschaftlerin ist; denn das Hexenvorurteil gegen sie ist stark.

Henry (jetzt als Erwachsener gespielt von Brenton Thwaites, einem frischäugigen, jugendlichen Abenteuergesicht), taucht ebenfalls hier auf, weil er nur über Jack Sparrows den Fluch seines Vaters lösen kann. Hinter Sparrow und hinter dem Dreizack her ist ebenfalls das Gespensterschiff, flunkernde Geisterbahnanimationen mit Captain Salazar (Javier Bardem) der hat noch einige Rechnungen offen und auch ein britisches Handelsschiff bekommt Wind davon und interessiert sich.

Diese Ausgangslage sorgt für zwei Stunden ununterbrochener Action, wie sie das Kino als Volksvergnügen nicht besser bieten kann, wie sie unterm Titel Kintopp einsten attraktiv war. Die Macher dosieren ausgewogen zwischen Stuntaction und Computeranimation. Wobei auch hier die Schärfen-Defizite von 3D nicht ganz ausgemerzt sind. Und wie Sparrows auf St. Martin der Guillotine entkommt, da haben sie sich trickreich einiges einfallen lassen zwischen Mechanik und Glück.

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