Bad Moms

Wer ist die gute Mutter? Doch diejenige, die genau weiß, was richtig ist für ihr Kind und die das pefekt durch- und umsetzt und dieser Ansicht auch im Elternbeirat der Schule Nachdruck verleiht. So denkt und handelt zumindest Gwendolyn James (Christina Applegate) und damit setzt sie sich in dieser Lebenshilfe-Komödie der Hangover-Autoren (Hangover 3, Hangover 2) Jon Lucas und Scott Moore automatisch auf die Antagonisten-Position, womit bald schon für funkenden Zunder in der Auseinandersetzung mit den titelgebenden Bad Moms gesorgt ist.

Es dürfte kaum ein Gehimnis verraten sein, dass die Autoren auf Seiten der sogenannten Bad Moms stehen, denen bewusst wird, dass sie Fehler machen, dass sie nicht alles richtig machen können, dass es kein Patentrezept für die Erziehung gibt.

Bis zu dieser Erkenntnis geht gekonnt die Post ab durch alle Höhen und Tiefen einer Mutter- und Gattinenschaft. Erst ist Amy (Mila Kundis) nur gestresst von ihrem Job bei einem Kaffeeverkäufer und vom Haushalt mit den zwei Kindern und dem Schlaffi von Mann, Mike, David Walton.

Amy hat das berechtigte Gefühl, immer zu spät zu sein, hinter allem herzurennen. Dann erwischt sie ihren Mann beim Onanieren am Computer mit einer feschen Blondine und findet heraus, dass das schon länger so geht. Schwupps schmeißt sie ihn raus.

Mit ihren Freundinnen Kiki (Kristen Bell) und Carla (Kathryn Hahn) versucht sie nun den Ausbruch. Dazu sind bei unseren Autoren Frivolitäten Programm. Die Frauen lassen die Sau raus (Symbol: der feuerrote Mustang), machen Männer an, wollen auch mal einen anderen Penis in der Hand halten – und nicht nur das. Offene Worte und Taten, die folgen.

Allerdings konfligiert dieses Verhalten mit den Maximen der Elternratsvorsitzenden Gwendolyn. Dazu kommt eine andere amerikanische Heiligkeit ins Spiel: der Sport, der Schulsport, der Football, denn das Töchterchen von Amy ist ganz scharf darauf, da mitzutun, weil gute Ergebnisse hierbei die Türen fürs College leichter öffnen.

Gwendoly entdeckt diesen Schwachpunkt ihrer Gegnerin, setzt das Töchterchen auf die Ersatzbank. Das wird zum Auslöser dramatischer Entwicklungen, die in der Gegenkandiatur von Amy für das Amt der Vorsitzenden des Elternbeirates münden, wodurch die Gelegenheit für weitere Intrigen, Hinterhältigkeiten, fantasievolle Gegenaktionen im Zickenkrieg gegeben ist.

Die Wahlversammlung bietet das Podium für eine ausgiebige und rhethorisch erstklassig gearbeitete Darlegung der unterschiedlichen Erziehungsmethoden und bestens nachvollziehbar für den Zuschauer, denn welcher Mensch ist nicht mit diesen Themen befasst, welcher Mensch ist nicht das Produkt einer Erziehung und welcher Mensch hat noch nie mit der eigenen Erziehung gehadert?

Der Film ist ein würdiges, weiteres Kapitel, wenn auch dezidierter im Komödienmodus, zum Themenbereich nach Captain Fantastic.

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