Zeckenkommando vs. Cthuluhu (Vimeo on Demand)

Hier zeigt Lars Kokemüller, dass er auch einen Found-Footage-Streifen herzustellen imstande ist. Wirkt teils wie Bonusmaterial zum Hintergrund der Musik in seinen Filmen oder wie ein inszeniertes Selfie, ein Fake-Doku über seine Band Zeckenkommando im Sinne der Wackelkamerakunst. Die Mitglieder verbringen einige Sommertage mit Jugendflachs, Gesprächen über Film, über Musik (von der Schwierigkeit des H-Moll auf der Gitarre; „ich dachte wir sind alles Punker“) über Lebensperspektiven („ich sterb eh mit 27“), mit lästigen Nebenerscheinungen des Sommers (Zcke am Sack), mit philosophischen Einsprengseln („Ich würde nie auf Schildkröten springen, es sind so majestätische Wesen“). Unversehens landet die Band im Magnetfeld der lokalen Kulturpolitik, denn die Stadt will den Probenraum verkaufen. Eine Hausmeisterin kann für Lebenshilfe und Rollenfindung nützlich sein. Dann ist da aber noch die andere Seite von Buchholzer Bürgern, die im Wald merkwürdige Rituale um den Gott Cthulhu abhalten – gespenstisch.

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