Hot Milk

beloved – beheaded

Diese kleine Differenz in der Buchstabenkombination und in krass gegensätzlichem Sinn dürfte der schmale Grat sein, aus dem der Roman von Deborah Levy seine Faszination bezieht, den Rebecca Lenkiewicz einfühlsam bebildert.

Die Zwiespältigkeit der Liebe von einer Mutter, Rose (Fiona Shaw) zu ihrer Tochter Sofia (Emma Mackey). Die Mutter, Engländerin, bindet die Tochter an sich, da sie wegen gelähmter Beine an den Rollstuhl gefesselt und also auf Hilfe angewiesen ist. Die Tochter ist eine klassische, wilde Schönheit. Der Vater ein abgängiger Grieche. Leicht vorzustellen, dass diese Mutterliebe die Tochter um den Kopf, um ihr Leben bringt.

Der Film schildert einen Aufenthalt dieser beiden Geschöpfe in Almería. Die Mutter erhofft sich vom Arzt Gomez (Vincent Perez), einem Spezialisten, eine Wunderbehandlung.

Die Atmosphäre am Sonnenstrand erinnert verblüffend an den Film Lesvia. Dort ist der Strand ein griechischer. Aber Liebe liegt in der Luft. Auch hier wird es ein lesbisches Abenteuer werden.

Sofia, von der Mutter nur Fia genannt, liegt am Strand. Hoch am Horizont auf einem Pferd reitet Ingrid (Vicky Krieps) einher. Allerdings komplizieren sich die Dinge, da Ingrid polyamourös ist. Sie ist auch mit Matthew (Yann Gael) zugange. Und da ist auch noch die Tochter von Gomez, Julieta (Patsy Ferran).

Der Film erzählt diesen Sommer nicht als RomCom oder als Drama. Er tippt lediglich verschiedene Vorfälle und Szenen an. Er ist nicht auf Thrill angelegt. Ihm hat es das Atmosphärische angetan. Das wird unterstützt durch die Tonspur, die gegebenenfalls deutlich zu verstehen gibt, dass Prickelndes oder Gefährliches in der Luft liegt.

Der Film schildert ein Leben, das dahinplätschert, es gibt lautstarke Auseinandersetzungen, aber das Leben könnte ewig so weitergehen, solange die Tochter sich nicht von der Mutter emanzipiert.

Fia macht zwischendrin einen Kurztripp zu ihrem Vater nach Griechenland, wo er mit einer anderen Frau noch ein kleines Töchterchen hat. Er ermuntert seine erwachsene Tochter, die Mutter mal genauer nach ihrer Geschichte zu fragen.

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