Auf Farce-Ritt mit Brad Pitt
Natürlich ist es eine Farce, einen 60-jährigen, noch dazu recht molligen Mann, in das Kostüm eines Formel-1-Rennfahrers zu pressen, ihm den engen Helm überzustülpen, unter dem das Gesicht wie eine Qualle wirkt, und so den Mann in einen Boliden zu stecken, der für absolut schlanke, asketische, federleicht federnde Rennfahrer gebaut ist.
Aber Brad Pitt ist ein Wonnepfropfen, verbreitet gute Laune und es macht Spaß, mit ihm diese über zwei Stunden im Formel-1-Zirkus zu verbringen, auch weil Joseph Kosinksi, der mit Ehren Kruger auch das Drehbuch geschrieben hat mit dem Ehrgeiz eines Formel-1-Fahrers und auch mit dessen Konzentration, ein fabelhaftes Bildmaterial aus Originalrennaufnahmen und Studioinserts geschossen und in hohem Tempo brillant zusammenmontiert hat, dass man ihm nicht aus kann, so dass der Sound von Hans Zimmer aus den Tonboxen dagegen direkt routiniert wirkt.
Die Story ist so funktionabel wie haarsträubend zugleich. Der Rennstall APXGP ist in der Krise. Brad Pitt war vor 30 Jahren Rennfahrer. Er hatte einen furchtbaren Unfall gebaut und war damit verbrannt für eine solche Karriere.
Jetzt, mit Spielalter 50 etwa, soll er den Stall retten. Er wird gleich ans Steuer gesetzt. Alles was es für eine professionelle Story braucht, wird aufgefahren, die Krisen, die Unfälle, die Hindernisse, die Rivalität mit dem Teamkollegen, nichts davon neu, aber erfrischend dargereicht.
Schauspielerisch ragt aus dem Ensemble Javier Bardem als Rennstallchef Ruben heraus, der an Pitt glaubt und ihn ans Steuer drängt.
Unterm Strich ist der Film eine massive, den sprühenden Charme von Brad Pitt, der das mit sich machen lässt, aussaugende Werbeveranstaltung für das Milliardenunternehmen Formel 1, deren Austragungsorte und den ganzen Werberummel drum herum und natürlich vollgepfropft mit Werbebannern.