Die Erwartung ist niedrig, da es sich schon bei der ersten Folge dieser Serie von Timo Novotny, in Neapel, gezeigt hat, wie billig sie gemacht ist, wie sie offenbar mehr eine Dietrichfunktion erfüllen soll, um bei Fernsehredaktionen, BR und Arte, und anderen Filmförderern und Finanzierern die Geldhähne zu öffnen.
Man hätte sich etwas mehr Wachheit und Aufmerksamkeit gewünscht unter anderem von den Redakteuren des BR und von Arte, von Martin Kowalczyk, Petra Felber, Sonja Schneider, Katja Ferwanger, Katja Dünnebacke und Caroline Mutz. Vermutlich werden alle gedacht haben, die anderen machen das schon. Das erinnert an den Orchestermusikerwitz. Kommt ein Posaunist zu seinem Hausmeister, fragt, ob er für ihn beim nächsten Konzert einspringen könne, weil er einen gut bezahlten Gig habe; der Hausmeister müsse nicht spielen, nur, wenn die anderen vier Posaunisten ihre Instrument zum Spielen an den Mund halten, müsse er auch so tun. Tage später fragt der Posaunisten seinen Hausmeister, wie es war. Dessen Antwort: wir waren vier Hausmeister.
So kommt es einem bei diesem lausigen Fernsehprodukt vor. Jeder Verantwortliche glaubt, der andere habe sich ernsthaft damit befasst, und kann es somit bleiben lassen. So kommt denn ein allenfalls mit gefälligen Bildern gestopftes Nichts heraus, beliebig und austauschbar, nicht mal auf die Individualität der einzelnen Städte und deren Nahverkehrssysteme eingehend. Liederliche Verschleuderung von Zwangsgebührengeldern, die unfair zulasten einkommensschwacher Haushalte eingetrieben werden.
Immerhin fängt die Prager Folge mit so etwas wie einer Geschichte an, mit dem Explorer-Train und hört mit dem Reinigungswagen auf; dazwischen als Rosine der Tonfänger. Die U-Bahn-Videos in den Tunneln sind was Besonderes. Doch bald schon folgt der übliche, schwer erträgliche Bla, ein wirres Durcheinander von Stimmungsbildern mit gehetzter Kamera.
Es scheint, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen immer noch viel zu viel Geld hat und offenbar nicht weiß, was damit anfangen, so dass es für Leute, die checken, wie weisungsgebundene, öffentlich-rechtliche Redakteure ticken, ein Leichtes ist, an deren Gelder ranzukommen.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass dieser gigantische öffentlich-rechtliche Rundfunk unfair zulasten einkommensschwacher Haushalte finanziert wird.