Kommentar zu den Reviews vom 5. Juni 2025

Was das Kino diese Woche wieder alle mit uns anstellt, es geht auf keine Kuhhaut! Es schleppt uns auf ein Hausdach in Darmstadt und setzt uns der Sehnsucht nach Stille aus. Es lotst uns in einen niedersächsischen Horrorwald, in den wir uns so manchen niedersächsischen Politiker wünschten. Es lässt uns spüren, was Diskriminierung nicht nur in Berlin, sondern auch in Kamerun bedeuten kann. Es amüsiert uns aber auch, wenn es uns teilhaben lässt an Liebeskalkülen, die immer grad wieder nicht aufgehen. Es zerrt uns förmlich in die Nähe einer Balletttänzerin, die – noch viel arger – eine richtige Kampfmaschine ist. Dann wiederum zieht es uns hinein ins intimste Innere einer Lebensgemeinschaft, die sich am Modell Familie orientiert und doch keine ist. Und schließlich will es uns glauben machen, dass die Essenz der Märchen der Gebrüder Grimm nicht die Moral, sondern der Ekel sei. Igitt. Auf DVD versucht es unterhaltsam und leicht, einen Zugang zu einem großen Dichterwerk freizubuddeln. Im Fernsehen belustigt es mit einer irre skurrilen Geschichte von einer Künstlerinnenambition.

Kino
CHAOS UND STILLE
Läuft auf ein Darmstädter Wimmelbild hinaus.

THE BITTER TASTE
Horribler Genrespaß aus Niedersachsen

CODE DER ANGST
Ein in Berlin Diskriminierter interessiert sich für in Kamerun Diskriminierte.

THE WEDDING BANQUET
Der Mensch und seine Glücksberechnungen, die schiefzugehen pflegen.

FROM THE WORLD OF JOHN WICK: BALLERINA
Kampftänzerin

IM PRINZIP FAMILIE
Im Prinzip ja, aber … Der Film erzählt vom Aber.

THE UGLY STEPSISTER
Das Unappetitliche aus Grimms Märchen, nicht die Moral.

DVD
BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS THOMAS MANN
Der Dichter, der im Heute dokufiktional durch sein Werk und deren Schauplätze wandert.

TV
VERRÜCKT NACH FIGARO
Gesangslehrerinnen können herrliche Macken haben.

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