The Bitter Taste

Mordsspaß aus Niedersachsen

und auf Englisch, das allein ist eine schöne Differenz zum Realismus. Und Tote können nicht ermordet werden, da sie eh schon das Zeitliche gesegnet hat. So kann denn das Orchester stoisch über heiße Stellen hinwegspielen, voller Sound, das geht uns doch nichts an; das ist so ein Pfiff, wie Kino sich mit Schauderlichem beschäftigen kann, sich mit der Verletzlichkeit und Sterblichkeit des Menschen beschäftigen, ihm diese vorführen. Denn es ist schwer, sie wahrhaben zu wollen. Insofern eine todernste Angelegenheit, die am besten und direkt am leichtesten das Horrorgenre, diesmal made in Germany, unterhaltsam, ohne zu beleidigen, aufbereiten kann.

Marcia (Julia Dordel; sie hat mit Regisseur Guido Tölke auch das Horror-comme-il-faut-Buch geschrieben) gerät im deutschen Wald in was hinein. Josh (Nicolo Pasetti) scheint im Wald, im Irrgarten, im merkwürdigen Schloss, am Schießstand, im Teich, in den unterirdischen Gängen noch der verlässlichste Partner; aber er sagt, er fremdle mit der Village-Community.

Gewehre spielen auch eine Rolle. Vor allem aber ein Briefumschlag, den Mattius King (John Keogh) hinterlässt. Er fungiert als Repräsentant irdischer Herrschaft. Und dann ist da noch Polizistin George (Anne Alexander-Sieder). Aber eine Polizistin, allein, wie freischaffend im Horrorwald, kann die für Ordnung, für Verlässlichkeit sorgen?

Da Marcia einst Fünfkämpferin war, gibt es passende Arrangements, es lässt sich sogar ein Kampfmodell ablesen für echte Kämpfer; gefochten werden muss auch. Und ob die Visiergitter hieb- und stichfest sind, das wird sich noch zeigen.

Der Film bietet Assoziationen genug zu Kampf und Sport und Jagd, setzt sie für seine Zwecke zielbewusst und genregerecht ein. Es geht heftig zu in diesem nicht eine Sekunde nach Subvention riechenden, frischfreien Genrefilm aus deutschen Landen. Und ein Lovemoment fehlt auch nicht. Der findet nicht zu weit von einem Folterkeller entfernt statt … wenn Geister schon Jahrhunderte im Gefängnis verbringen, müssen sie auch was zum Spielen haben … und wenn wir schon dabei sind, auf die Kettensäge wollen wir auch nicht verzichten, die ist nicht nur für Spezialeffekt gut, sie kann auch recht nützlich werden im Überlebenskampf.

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