Lebenslinien: Statistisch bin ich unsterblich (BR, Montag, 19 Mai, 22.00 Uhr)

Glück entsteht nicht durch die Abwesenheit von Problemen.

Glück entsteht durch die Lösung von Problemen, meint Stephan, der Protagonist dieser Lebenslinien von Tanja von Ungern-Sternberg unter redaktioneller Betreuung durch Christiane von Hahn.

Das kann unter Umständen die Solidargemeinschaft der Krankenkassenbeitragszahler teuer zu stehen kommen, wenn eine einzige Tablette für einen Mukoviszidose-Patienten die Beiträge von 70 Zahlern auffrisst. So rechnet es der Protagonist Stephan vor. Das Medikament gibt es noch nicht lange.

Stephan ist jetzt um die 60. Jahrzehntelang musste er täglich mehrere Stunden Therapie machen, allein schon um einschlafen zu können, anderthalb Stunden. Die von den Ärzten vor 40 Jahren vorhergesagte Lebenserwartung hat er längst um ein Vielfaches übetroffen.

Man fragt sich, woher er die Zeit nimmt bei einem Fulltime-Job beim europäischen Patentamt, mit dem Vorsitz bei einer Muskoviszidose-Stiftung, als Familienvater mit einer Familie mit drei inzwischen erwachsenen Söhnen, als Mitglied des deutschen Ethikrates und dann bis vor noch nicht allzu langer Zeit mit den mehreren Stunden Therapie. Die sich jetzt erübrigen.

Diese Lebenslinien wildern vielleicht ein bisschen viel im Gesundheitsressort. Es gibt aber durchaus Themen, die darüber hinausweisen, die unglaubliche Disziplin und Konsequenz in der Lebensführung des Protagonisten oder auch die Äußerung der Mutter, die ausdrücklich auf das Christentum als wichtigem Halt in der schwierigen Zeit mit dem kranken Kind hinweist oder die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung des Protagonisten in der Muskoviszidose-Stiftung oder im Ethikrat.

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