Transamazonia

Ein Flugzeugabsturz im Amazonasgebiet

von vor Jahren und mit einer einzigen Überlebenden, erweckte das Interesse der Filmemacherin Pia Marais, die mit Willem Droste und Martin Rosefeldt auch das Drehbuch geschrieben hat.

Ein Mädchen hat den Absturz mitten im Dschungel überlebt. Damit fängt der Film an. Sie liegt apathisch im unendlichen Grün halb zwischen, halb auf einem umgekippten Flugzeugsessel. Ein Indigener findet sie und trägt sie sorgfältig zu einem Holzrodungstrupp in der Nähe. Sie wird entdeckt. Lawrence Byrne (Jeremy Xido), ein etwas halbschariger Missionar, gilt als der Vater. Das wird mit Presserummel zelebriert.

Mit diesen einführenden Szene hat die Filmemacherin das Gebiet und das Milieu umrissen, über das sie uns etwas erzählen will. Sie macht einen Zeitsprung über neun Jahre. Rebecca (Helena Zengel) ist jetzt eine junge Frau und ein Medium für Wunderheilungen in der Gemeinde ihres Vaters Lawrence.

Die Topoi im Film sind die Gemeinde von Lawrence, seine Geschäfte und seine Gläubigen; es ist der Indianerstamm der Iruaté, deren Lebensraum von Holzfällern geraubt wird. Diese haben breite Schneisen für Straßen durch den Urwald gelegt; man sieht Baumfällungen, den Maschinenpark.

Silas (Hama Viera) wird angeschossen, wie er versucht, bei den Holzfällern Sabotage zu treiben. Denise kommt mit Artur Alves (Rômulo Brage) zum Heiler. Die Frau von Artur liege im Koma und bräuchte eine Heilung. Bei Jeremy trifft sie auf Silas (Hama Viera). Sie als Krankenschwester gibt ihm fachkundige Wundversorgung. Antibiotika sind manchmal doch besser als Wunderheilungen.

Denise entdeckt ein Geheimnis aus der Vergangenheit von Rebecca und stürzt diese in eine ernsthafte Identitätskrise. Wie die Frau eines der Holzfäller ins Krankenhaus eingeliefert wird, die dort aber auch nichts verbessern können, wendet dieser sich Jeremy zu und verspricht den Rückzug aus dem Indigenenland, wenn Rebecca sie zurückhole aus dem Koma.

Der Film versucht ein Gesamtbild der verwickelten Situation in diesem Landstrich des Amazonas zu entwerfen, wie jeder nur um sein Überleben kämpft und es dabei gezwungenermaßen zu Konflikten kommt. Er tut dies mit der ausgiebigen Zeit, die so ein Urwald hat und mit der Ambition des großen, nahen Kinobildes.

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