Warfare

Der unsägliche Irakkrieg

Über diesen vollkommen überflüssigen, an den Haaren herbeibegründeten Krieg gibt es einen deutschen Film: Curveball, der die unsägliche Verwicklung Deutschlands und diejenige des heute noch amtierenden Bundespräsidenten offenlegt. Alexander Garland (Men, was dich sucht, wird dich finden, Ex Macchina) treibt die Unsinnigkeit dieses Krieges und seiner Folgen um.

Mit Civil War hat Garland sich bereits dystopisch mit dem Kriegsthema beschäftigt; hier meinte stefe schon, das sei gut gemeint, würde aber keine abschreckende oder aufweckende Wirkung haben.

Erneut versucht Garland es, diesmal in Zusammenarbeit mit Ray Mendoza, dem Kriegsphänomen auf den Grund zu gehen, es in seiner ganzen Schrecklichkeit zu zeigen. Und erneut finde ich, das gelingt nicht.

Und wenn man noch so sehr die Gräuel des Krieges zeigt, im Kino haben sie eine ganz andere Wirkung, gerade im fiktionalen Kino und erst recht heute, wo Kanäle, die dem gewöhnlichen Bundesbürger vielleicht nicht so geläufig sind, direkt gefilmte Grausamkeiten aus dem Irak, aus dem Gazastreifen auf die Mobilphone in aller Welt liefern. Dagegen wirken für den Film geschminkte Verletzungen doch recht künstlich.

Der Film berichtet von einer Gruppe von Navy Seals, die 2006 in Ramadi im Irak ein Privathaus kapern, das ist knisternde Spannung, wie sie bei Nacht lautlos durch die menschenleeren Straßen huschen und das Haus einnehmen, in dem sie sich einnisten, um als Heckenschützen ihren Soldaten Deckung zu geben.

Eine verschworene Gemeinschaft auf Leben und Tod. Denn so ein Unternehmen bleibt nicht unbemerkt.

Es ist ein Spielfilm nach einer wahren Begebenheit und am Schluss werden die Veteranen gezeigt, kenntlich oder mit unkenntlich gemachtem Gesicht. Ihnen zur Seite werden die Schauspieler gestellt. Dann gibt es noch ein paar Schüsse von den Dreharbeiten, wie ein Veteran an Ort und Stelle die Schauspieler anleitet. In den Titeln heißt es, das Drehbuch sei nach den Erinnerungen dieser Veteranen geschrieben.

Es ist ein Film aus dem Inneren einer Armee, die einen absurden Angriffskrieg führt, einen völkerrechtswidrigen Krieg. Insofern hält sich die Sympathie in Grenzen, eher stellt sich Mitleid mit den Männern ein, die für so einen Unsinn bereit sein müssen, ihr Leben zu opfern oder schwerste Verwundungen in Kauf zu nehmen, die sie für den Rest ihres Lebens zu Krüppeln macht.

Solche Filme sind zwar vom Kopf her gesehen Antikriegsfilme, sie sind auch so gedacht, aber faktisch ist es Seifenkino, das den Zuschauer einseift und zum Parteigänger einer Kriegspartei macht, insofern eben doch Kriegspropaganda. Kaum zu erwarten, dass Kriegsbefürworter diesen Film sehen und dann zu Pazifisten werden. Die deutsche Synchro versetzt dem Movie lebensgefährliche Verletzungen.

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