Doku-Thrill
Die moderne Technik mit Kopfkameras und Drohnen macht es möglich, als Zuschauer an Orte und Situationen zu gelangen, wo man sonst nie hinkommen würde oder dabei sein könnte.
Hier in der Doku-Serie des BR in der Regie von Peter Hirsch, Redaktion Ingmar Grundmann und Matthias Luginger, sind es Kopfkameras, die die Retter von der Bergwacht, in dieser ersten Folge sind es ausschließlich Männer, bei ihren ehrenamtlichen Einsätzen aufgesetzt haben und das Geschehen aus atemberaubender Nähe aufnehmen können.
So entfällt für den Zuschauer das mulmige Gefühl, was ihn ab und an bei Dokumentationen beschleicht, dass die Dokumentaristen die zu dokumentierende Situation beeinflussen, verändern, gar erschweren.
Der Zuschauer darf sich also guten Gewissen mitnehmen lassen von den Männern der Bergwacht Ramsau, im Helikopter, beim Abseilen, beim Versorgen von Abgestürzten oder verirrten Bergwanderern, ja er kann sogar im günstigen Fall mit dem Geretteten und dem ganzen Team wieder über einen steilen Gletscher absteigen, wie im zweiten von den beiden Fällen dieser ersten Folge. Die wird noch von einem Happy-End, wie man es sich im Film wünscht, gekrönt.
Dabei handelt es sich um einen Bergsteiger, der sich verstiegen hat und nicht mehr vorwärts noch rückwärts konnte; zudem verunmöglichte Nebel eine Rettung mit dem Heli.
Im ersten Fall geht es ebenfalls gut aus. Ein Bergsteiger ist ausgerutscht und muss etwa 40 Meter samt Überschlag abgestürzt sein, schlug sogar auf einem Felsen auf und hatte Glück im Unglück.
Vielleicht ist es ja noch vorgesehen in der Serie, es würde einen schon interessieren, wie sich die Angelegenheit finanziert, wie die Geborgenen an den Kosten beteiligt werden.
Die Retter selbst sind gesunde, kernige Alpintypen, bildschirmergiebiger als so mancher TV-Subventionsstar. Abenteuergeschichten, durchaus von öffentlich-rechtlichem Interesse, von wegen Sport, Natur, Alpen, Ehrenamt. Und hundertmal spannender als halbherziges Promi-PR-Getue wie hier.