Voilà Papa! – Der fast perfekte Schwiegersohn

Fröhliche humoristische Streckübungen
im Geräteraum ernster Themen unserer Zeit

Christian Clavier, der französische Schauspieler, der uns am besten bekannt sein dürfte durch die Monsieur-Claude-Filme (Monsieur Claude und seine Töchter, Monsieur Claude 2 und Monsieur Claude und sein großes Fest) ist Psychiater.

Von der Figur her ist er der genau so selbstgerechte Bürger, der nie untergeht, mit wenig Widerstand sich in den Gefilden der Vorurteile bewegt, der nie einen Fehler macht, eine Art Teflon-Männchen im weiten Feld menschlicher Auseinandersetzungen, Irrungen und Widersprüche, ein Problemverdränger erster Klasse. Als Kinofigur verbreitet er auf diese Art vor allem gute Laune und ist für manchen Lacher gut, weil der Untertext ist, wir sind doch alle nur Menschen und haben unsere kleinen Macken, Lügen und vorgefassten Meinungen.

Hier im Film von Arnaud Lemort spielt Clavier den Psychiater Olivier Béranger. Er wird vorgestellt mit einem hoffnungslosen Fall von Patienten, der voller Änste und Phobien ist, mit Damien Leroy (Baptiste Lcaplain), der aus der Sprechstunde heraus nun schon zum fünften Mal vom Fenster springen will. Die Szene bereitet den Boden für die titelgebende Differenz zur Perfektion.

Ein Jahr ist vergangen. Damien hat Alice (Claire Chust) kennengelernt. Sie ist die Tochter von seinem Psychiater, aber er weiß das nicht, noch weiß sie über diesen Zusammenhang Bescheid. Sie will ihren neuen Verlobten zum 30. Hochzeitstag ihrer Eltern, Vater Olivier und Mutter Paloma (Christian Reali), auf dem mondänen Familiensitz am Genfer See vorstellen.

Für weitere Komplikationen ist Antoine (Luca Gelberg) gut. Er wird als der taubstumme und zur Gewalttätigkeit aus Eifersucht neigende Bruder beschrieben.

Nachdem dem Vater klar geworden ist, wen seine Tochter anschleppt, setzt er alle miesen und besonders miesen Tricks ein, um diese Hochzeit zu verhindern. Er nutzt sein ärtztliches Wissen, um Damien in Panik zu versetzen und er reaktiviert einen vergangenen Lover von Alice. Auch Mutter treibt ihre Spielchen mit dem Glück der beiden und aktiviert ihren Guru Marius (Thomas Vandenberghe), der mit Steinen und Hypnose Einfluss auf Menschen nehmen soll. Zur Entschärfung von gefährlichen Situationen wird oft behauptet, man habe nur einen Spaß gemacht.

Es versammeln sich also genügend menschliche Sehnsüchte, Phobien, Bedürfnisse, Allergien, Aversionen, Gestörtheiten auf dem herrlichen Seegrundstück, damit es turbulent zu und her geht. Und auch die Vögel spielen ihren Part, es sind Möwen.

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